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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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inne, damit Phillips alles richtig verstand. »Schauen Sie, Sie werden die Hilfe des FBI benötigen, wenn Sie die Einträge Ihres Sohnes korrigieren wollen. Mit einer Verurteilung wegen Drogenbesitzes … na ja, wie Sie sich vielleicht vorstellen können, gibt es da neben den Unterlagen bei der örtlichen Polizei auch eine Akte bei der Bundespolizei, um die man sich kümmern müsste.«
    Phillips stutzte. »Es geht hier um ein geringfügiges Delikt. Das FBI dürfte sich wohl kaum dafür interessieren.«
    »Drogenbesitz
mit der Absicht zu verkaufen.
Das generiert automatisch eine FBI -Akte.« Hayward nickte bedächtig. »Sie sind Unternehmensanwalt und haben das vielleicht nicht gewusst. Aber glauben Sie mir, diese Akte liegt irgendwo in einem Schrank. Eine Zeitbombe, die nur darauf wartet, die Zukunft Ihres Sohnes in die Luft zu jagen.«
    Pendergast stand regungslos neben ihr. Er hatte während der gesamten Unterredung kein einziges Wort gesagt.
    Phillips trank einen Schluck von seinem Martini und atmete tief aus. »Was genau wollen Sie wissen?«
    »Erzählen Sie uns von den Vogelgrippe-Experimenten bei Longitude.«
    Die Eiswürfel in dem Martini klirrten, weil Phillips auf einmal die Hand zitterte.
    »Mr. Phillips?«, soufflierte Hayward.
    »Captain, wenn ich mit Ihnen darüber spräche, und das käme heraus, würde das zu meinem Tod führen.«
    »Nichts wird herauskommen. Nichts wird auf Sie zurückfallen und Ihnen schlaflose Nächte bereiten. Sie haben mein Wort.«
    Phillips nickte.
    »Aber Sie müssen uns die ganze Wahrheit sagen. Das ist der Deal.«
    Es folgte ein Schweigen.
    »Und Sie werden meinem Sohn helfen?«, fragte Phillips schließlich. »Seinen Eintrag löschen, sowohl auf lokaler als auch auf Bundesebene?«
    Hayward nickte. »Ich werde mich persönlich darum kümmern.«
    »Also gut. Ich erzähle Ihnen, was ich weiß. Was nicht viel ist, fürchte ich. Ich gehörte nicht der Vogelgrippe-Gruppe an. Anscheinend hatten diese Leute vor …«
    »›Diese Leute‹?«
    »Es handelte sich um eine geheime Arbeitsgruppe innerhalb von Longitude. Sie wurde vor dreizehn oder vierzehn Jahren gebildet. Die Namen der Mitglieder wurden unter Verschluss gehalten. Das einzige Mitglied, das ich kannte, war Dr. Slade. Charles J. Slade, der Vorstandschef. Er leitete die Gruppe. Man hat versucht, ein neues Medikament zu entwickeln.«
    »Was für eine Art Medikament?«
    »Ein Medikament zur Bewusstseinserweiterung, das man aus einer Variante der Vogelgrippe entwickelte. Alles top secret. Man hat enorm viel Zeit in das Projekt investiert. Dann brach alles auseinander. Das Unternehmen geriet in finanzielle Schwierigkeiten, fing an, Einsparungen vorzunehmen, Sicherheitsprotokolle wurden nicht eingehalten. Es kam zu einem Unfall. Das Projekt wurde eingestellt. Dann, als es so aussah, als sei das Schlimmste überstanden, brach ein Feuer aus, bei dem Komplex sechs zerstört wurde und Slade ums Leben kam, und –«
    »Einen Moment bitte«, unterbrach ihn Pendergast, der sich erstmals zu Wort meldete. »Sie glauben, dass Dr. Slade tot ist?«
    Phillips blickte ihn an und nickte. »Und das war nur der Anfang. Nicht lange danach beging seine Sekretärin Selbstmord, und das Unternehmen ging in die Insolvenz. Es war eine Katastrophe.«
    Ein kurzes Schweigen entstand. Als Hayward zu Pendergast schaute, fiel ihr in dem normalerweise ausdruckslosen Gesicht ein Ausdruck der Überraschung und Enttäuschung auf. Ganz offensichtlich hatte er mit diesem Verlauf des Gesprächs nicht gerechnet.
    »War Slade Mediziner?«, fragte Pendergast.
    »Er hatte einen Doktortitel.«
    »Haben Sie ein Foto von ihm?«
    Phillips zögerte. »Es müsste sich eines in meinem Aktenordner mit den alten Jahresberichten befinden.«
    »Bitte holen Sie ihn.«
    Phillips erhob sich und verschwand durch eine Tür, die in die Bibliothek führte. Kurz darauf kehrte er mit einem Jahresbericht zurück, den er aufschlug und Pendergast reichte. Pendergast betrachtete das Foto auf der Vorderseite, oberhalb des Grußworts des Vorstandschefs, und reichte den Bericht Hayward. Sie sah einen auffallend gutaussehenden Mann: markantes Gesicht, einen Wust weißer Haare, zwei intensiv blickende braune Augen, eine hohe Stirn und ein Grübchen am Kinn; er wirkte eher wie ein Filmstar und weniger wie ein Vorstandschef.
    Nach einer Weile legte Hayward den Bericht zur Seite und fuhr fort. »Wenn das Projekt so geheim war, warum hat man Sie denn dann hinzugezogen?«
    Ein Zögern. »Ich habe den

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