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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Helen Esterhazy etwas?«
    Der Anwalt erwiderte seinen Blick, in seinen Augen lag auch nicht der geringste Hinweis, dass er die Namen kannte. »Nein. Ich habe beide Namen noch nie gehört. Zumindest nicht, bevor sie vor meiner Tür erschienen, Agent Pendergast.«
     
    Pendergast hielt Hayward die Tür des Buick auf. Sie blieb kurz stehen, bevor sie einstieg. »Na, ist das nicht prima gelaufen?«
    »In der Tat.« Er schlug die Tür zu, ging um das Auto herum und setzte sich hinein. Die Gereiztheit, die ihr kurz zuvor an ihm aufgefallen war, war offenbar verschwunden. »Und trotzdem bin ich ziemlich neugierig.«
    »Und worauf?«
    »Darauf, zu erfahren, warum Sie mich gegenüber unserem Freund Phillips so dargestellt haben. Dem Mann zu sagen, dass ich ihm damit drohen würde, die Vorstrafe seines Sohnes gegen ihn zu verwenden … wieso meinen Sie, dass ich ihn nicht so behandelt hätte, wie Sie es getan haben?«
    Hayward drehte die Zündung. »Weil ich Sie kenne. Sie hätten den armen Kerl klitzeklein gemacht. Ich habe das schon mal erlebt. Statt der Peitsche habe ich ihm Zuckerbrot gegeben.«
    »Und warum?«
    »Weil es funktioniert, vor allem bei so einem Mann. Und weil es mir hilft, nachts besser zu schlafen.«
    »Ich hoffe, Sie finden die Betten in Penumbra bequem, Captain.«
    »Ganz gewiss.«
    »Gut. Ich persönlich finde sie höchst zufriedenstellend.« Und während er das Gesicht geradeaus richtete, meinte Hayward den Anflug eines Lächelns darin zu sehen. Und da wurde ihr plötzlich klar, dass sie sich möglicherweise getäuscht hatte in der Frage, wie Pendergast mit Denison Phillips IV . umgegangen wäre. Aber die Antwort darauf werde ich wohl nie bekommen, dachte sie.

56
    Itta Bena, Mississippi
    Die Straße verlief mitten durch das Sumpfgebiet vor den Toren der kleinen Stadt, Zypressen säumten die Straße, ein schwaches morgendliches Sonnenlicht drang durch das Geäst. Ein verblichenes Schild, das in dieser Landschaft ziemlich verloren wirkte, verkündete:
    Longitude Pharmaceuticals, Inc.
    Gegründet 1966
    »Der Zukunft entgegen mit besseren Arzneimitteln«
    Der Buick holperte und vibrierte auf dem miserablen Straßenbelag, die Reifen schlugen auf den Asphalt. Im Rückspiegel sah Hayward einen kleinen, sich nähernden Punkt, der sich bald als Pendergasts Rolls-Royce entpuppte. Am Morgen hatte Pendergast darauf bestanden, dass sie mit zwei Autos fuhren, und behauptet, er müsse noch verschiedene Nachforschungen anstellen; aber Hayward war sich ziemlich sicher, dass er nur nach einem Vorwand gesucht hatte, um aus dem gemieteten Buick heraus und wieder hinein in seinen bequemeren Rolls zu kommen.
    Der Rolls näherte sich schnell, wobei er die Höchstgeschwindigkeit um einiges überschritt, bog auf die linke Fahrspur und jagte an ihr vorbei, wodurch der Buick durchgerüttelt wurde. Hayward sah nur ganz kurz eine blasse, zum Gruß erhobene Hand unter einem schwarzen Ärmel.
    Die Straße beschrieb eine lange Kurve, und schon bald hatte Hayward den Rolls wieder eingeholt, der im Leerlauf vor dem Tor der pharmazeutischen Fabrik stand. Pendergast sprach gerade mit dem Security-Beamten im Wachhäuschen. Nach einem längeren Gespräch, in dessen Verlauf der Wachmann mehrmals zum Telefon ging, wurden beide Wagen durchgewinkt.
    Hayward fuhr an einem Schild mit der Beschriftung: LONGITUDE PHARMACEUTICALS , INC. , ITTA BENA - BETRIEBSANLAGE vorbei und bog gerade noch rechtzeitig auf den Parkplatz, um zu sehen, dass Pendergast seine Les Baer 45er überprüfte. »Rechnen Sie mit Ärger?«
    »Man weiß ja nie«, erwiderte Pendergast, steckte die Waffe ins Holster zurück und strich seinen Anzug zurecht.
    Eine Rasenfläche voller Fingerhirse führte zu einem Komplex niedriger Gebäude aus gelbem Backstein, der an drei Seiten von den Ausbuchtungen eines sumpfigen Sees umgeben war, der voll von Sumpflilien und Entengrün war. Hinter einem Schutzschirm aus Bäumen konnte Hayward weitere Gebäude erkennen, von denen einige offenbar mit Efeu bewachsen und verfallen waren. Und hinter dem Ganzen lag der dunstige, düstere Black-Brake-Sumpf. Hayward schaute in die Richtung des Feuchtgebiets, das selbst am hellen Tag finster wirkte, und erschauderte leicht. In ihrer Jugend hatte sie jede Menge Geschichten über den Sumpf gehört: Legenden über Piraten, Geister und noch seltsamere Dinge. Sie wedelte eine Stechmücke weg.
    Sie betrat hinter Pendergast das Hauptgebäude. Die Dame am Empfang hatte bereits zwei Namensschildchen

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