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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Colts, lassen Sie uns also bei drei das Feuer eröffnen.«
    Hayward nahm Schusshaltung ein. Ich könnte mich an die Pendergast-Methode durchaus gewöhnen, dachte sie, als sie auf den großen weißen Tank zielte.
    »Eins …«
    »Heiliger Bimbam, nein!«, jammerte eine Stimme.
    »Zwei …«
    »Drei!«
    Sie feuerten gleichzeitig, der 45er hatte einen kräftigen Rückschlag. Es folgte eine gigantische Detonation, und eine gewaltige Welle aus Hitze und Überdruck spülte über sie hinweg. Das gesamte Gebäude verschwand, wurde verschlungen von einem Feuerball. Daraus stiegen Tausende Stückchen von diesem und jenem empor, Rauchfähnchen hinter sich herziehend, die auf sie herabregneten: sich windende, große Regenwürmer, Käfer, brennende Maden, Holzstücke, Angelrollen, Luftschlangen aus Angelleine, zerfetzte Angelruten, zerbrochene Schnapsflaschen, Schweinefüße, Mixed Pickles, Zitronenscheiben, Untersetzer und explodierte Bierdosen.
    Der Feuerball stieg in die Höhe – eine Miniatur-Pilzwolke, während die Trümmerteile weiter herabregneten. Allmählich verzog sich der Rauch, der brennende Stumpf des Gebäudes kam in Sicht. Es war so gut wie nichts mehr übrig.
    Pendergast schlang sich die Flinte über die Schulter und schlenderte auf dem Anleger auf Hayward zu. »Captain, wollen wir gehen? Ich glaube, es ist höchste Zeit, dass wir Vincent einen Besuch abstatten. Personenschutz oder nicht, ich werde mich besser fühlen, wenn wir ihn in einem neuen Quartier untergebracht haben – vielleicht an einem weniger abgelegenen Ort, nicht weit weg von New York City, wo wir ihn selbst im Auge behalten können.«
    »Amen!« Und mit einer gewissen Erleichterung dachte Hayward, dass es etwas Gutes hatte, nicht noch viel länger mit Pendergast zusammenzuarbeiten. Denn sie hatte doch ein kleines bisschen zu viel Gefallen daran gefunden.

80
    New York City
    Dr. John Felder saß in seinem Sprechzimmer im Lower-Manhattan-Gebäude der Gesundheitsbehörde der Stadt New York. Es lag im sechsten Stock, auf dem auch die Abteilung für Psychiatrie untergebracht war. Er blickte sich in dem kleinen, sauberen, aufgeräumten Zimmer um und versicherte sich in Gedanken, dass alles in Ordnung war: Die medizinischen Nachschlagewerke in den Bücherregalen standen in Reih und Glied und waren abgestaubt, die unpersönlichen Gemälde an der Wand hingen absolut gerade, die Stühle vor seinem Schreibtisch standen im genau richtigen Winkel, die Platte seines Schreibtischs war frei von allen nicht notwendigen Gegenständen.
    Normalerweise empfing Dr. Felder kaum Patienten in seinem Büro. Den Großteil seiner Arbeit erledigte er sozusagen an der Front, in geschlossenen Abteilungen, in U-Haft-Zellen und Notaufnahmestationen. Seine kleine Privatpraxis hatte er in einem Büroraum in der unteren Park Avenue. Aber dieser Termin war anders. Zum einen hatte Felder den Herrn gebeten, ihn aufzusuchen, nicht andersherum. Felder hatte den Hintergrund des Mannes durchleuchten lassen, und was er dabei erfahren hatte, war ziemlich beunruhigend. Vielleicht würde sich die Einladung ja als Fehler erweisen. Aber egal, der Mann schien der Schlüssel zu sein, der
einzige
Schlüssel zum Geheimnis der Constance Greene.
    Ein leises, doppeltes Klopfen erklang an der Tür. Felder warf einen kurzen Blick auf die Uhr: genau halb elf. Pünktlich. Er erhob sich und öffnete die Tür.
    Der Mann, der da im Türrahmen stand, tat wenig, um Felders Zweifel zu zerstreuen. Er war hochgewachsen, sehr schlank und tadellos gekleidet, die blasse Gesichtshaut stand in erschreckendem Kontrast zu seinem schwarzen Anzug. Die Augen waren so blass wie seine Haut; außerdem schien er ihn, Felder, mit einer Mischung aus scharfem Urteilsvermögen, milder Neugierde und vielleicht ein klein bisschen Belustigung anzuschauen.
    Felder merkte, dass er den Mann angestarrt hatte. »Bitte kommen Sie doch herein«, sagte er rasch. »Sie sind Mr. Pendergast?«
    »Ganz recht.«
    Felder zeigte auf einen der Besprechungsstühle und nahm anschließend selber hinter seinem Schreibtisch Platz. »Entschuldigen Sie, ich habe Sie nicht mit Ihrem Doktortitel angeredet. Ich habe mir die Freiheit genommen, Erkundigungen über Sie einzuholen.«
    Pendergast legte den Kopf schräg. »Ich habe zwei Doktortitel, aber ehrlich gesagt, ziehe ich meinen Dienstgrad bei der Polizei vor – als Special Agent.«
    »Ah ja, verstehe.« Felder hatte nicht wenige Polizisten befragt, aber noch nie einen FBI -Agenten, und wusste deshalb

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