Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Ein riesiges, großes Scheißproblem. Ein Agent vom FBI hat gestern hier in meiner Wohnung rumgeschnüffelt.«
    »Kennen wir ihn?«
    »Sein Name ist Pendergast. Er hatte einen Bullen von der New Yorker Polizei dabei.«
    »Was wollten die, was
glaubst
du?«
    »Er weiß zu viel, Victor –
viel
zu viel. Wir werden uns um die Sache kümmern müssen, und zwar umgehend.«
    »Du meinst –« Die rauhe Stimme stockte.
    »So ist es. Es ist an der Zeit, alles zu Ende zu bringen.«
    »Alles?«
    »Alles. Du weißt, was du tun musst, Victor. Sorg dafür, dass es erledigt wird. Und zwar
umgehend.
« Blast knallte das Telefon auf die Basisstation und blickte durch das Fenster auf den endlosen blauen Horizont.

32
    Die unbefestigte Straße wand sich durch den Kiefernwald und endete an einer großen Wiese am Rande des Mangrovensumpfs. Der Schütze stellte den Range Rover auf der Wiese ab, nahm Langwaffenkoffer, Mappe und Rucksack aus dem Kofferraum, brachte alles zu einer kleinen Anhöhe in der Mitte der Wiese und stellte es im verfilzten Gras ab. Er holte eine Papierzielscheibe aus der Mappe und ging zum Sumpf hinunter, wobei er seine Schritte zählte. Die Mittagssonne drang durch die Zypressen und warf Lichtflecken auf das grünlich-braune Wasser.
    Der Schütze suchte sich einen glatten, breiten Baumstamm aus, befestigte die Zielscheibe daran und nagelte sie mit einem Zweckenhammer fest. Für den Winter war es ein milder Tag, fast zwanzig Grad, aus dem Sumpf wehte der Geruch von Wasser und verrottendem Holz hinüber, und eine Schar Krähen krächzte und lärmte in den Zweigen. Das nächste Haus war zehn Meilen entfernt. Es wehte kein Lüftchen.
    Er kehrte zu der Stelle zurück, wo seine Ausrüstung lag, und zählte wieder seine Schritte, um sicherzugehen, dass die Zielscheibe wirklich etwa hundert Meter entfernt war.
    Er klappte den harten Pelican-Koffer auf und nahm das Gewehr heraus, eine Remington 40 XS T-Rifle. Ein schwerer Brocken mit seinen fast sieben Kilo, aber der Vorteil war eine Treffgenauigkeit von unter 0,75 MOA . Der Schütze hatte die Waffe seit geraumer Zeit nicht mehr abgefeuert, aber sie war gereinigt, geölt und einsatzbereit.
    Er kniete sich hin, legte die Waffe über die Knie, klappte das Zweibein aus, stellte die richtige Höhe ein und ließ es einrasten. Dann legte er sich ins verfilzte Gras, setzte das Gewehr vor sich ab und bewegte es hin und her, bis es eine stabile Lage hatte. Er schloss ein Auge und fixierte durch das Leupold-Zielfernrohr die am Baum befestigte Scheibe. So weit, so gut. Er griff in die Hosentasche, fischte eine Schachtel 308-Winchester-Munition heraus und legte sie zu seiner Rechten ins Gras. Nachdem er eine Patrone entnommen hatte, führte er sie in die Kammer ein, was er dreimal wiederholte, bis das Magazin voll war. Er spannte den Schlagbolzen und schaute erneut durch das Zielfernrohr.
    Als er das Ziel erfasst hatte, atmete er langsam, bis sein Puls möglichst niedrig war. Die leichte Bewegung der Waffe, die sich durch ein Schwanken des Ziels im Fadenkreuz zeigte, ließ nach, als er seinen ganzen Körper zur Ruhe brachte. Er legte den Finger an den Abzug, erhöhte leicht den Druck, ließ den Atem ausströmen, zählte seine Herzschläge und löste zwischen zwei Herzschlägen den Schuss aus. Ein Krachen, ein leichter Stoß. Er entnahm die leere Patronenhülse, ließ den Atem kommen, entspannte sich wieder und übte erneut leichten Druck auf den Abzug aus. Wieder ein Stoß und ein Krachen, das im flachen Sumpfland rasch verhallte. Noch zwei Schüsse, dann war das Magazin leer. Er stand auf, sammelte die vier abgeschossenen Patronenhülsen ein, steckte sie in die Tasche und ging die Zielscheibe inspizieren.
    Die Schüsse waren nicht exakt am gleichen Punkt aufgetroffen, aber dicht genug am Zentrum, um links und etwas unterhalb davon ein unregelmäßiges Loch zu schlagen. Er holte ein Plastiklineal aus der Tasche, maß die Abweichungen und ging über die Wiese zurück, langsam, um die Anstrengung möglichst gering zu halten. Er legte sich flach auf den Boden und verdrehte am Zielfernrohr die Stellschrauben für die Höhen- und die Seitenkorrektur.
    Erneut, mit großer Bedachtsamkeit, gab er vier Schüsse auf das Ziel ab. Diesmal waren die Schüsse zentriert, alle vier Kugeln steckten mehr oder weniger im gleichen Loch. Zufrieden nahm er die Zielscheibe vom Baumstamm, knüllte sie zusammen und stopfte sie in die Tasche.
    Er kehrte in die Mitte der Wiese zurück und nahm wieder

Weitere Kostenlose Bücher