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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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passierte dann?«
    »Ms. Greene hat sich drei, vier Tage lang in ihrer Kabine eingeschlossen. Danach wurde sie während der restlichen Überfahrt da und dort auf dem Schiff gesehen. Ich weiß von keinen weiteren Vorfällen, das heißt, bis Ms. Greene bei der Passkontrolle ihr Baby nicht vorweisen konnte. Das Kind war in ihren Pass eingetragen, wie es üblich ist, wenn eine Staatsbürgerin der USA im Ausland ein Kind zur Welt bringt.«
    »Hat Ms. Greene auf Sie einen geistig gesunden Eindruck gemacht?«
    »Sie wirkte geistig völlig gesund, zumindest während meines Gesprächs mit ihr. Und ungewöhnlich selbstsicher für eine junge Dame ihres Alters.«
     
    Der nächste Zeuge war ein Purser, der bestätigte, was der Sicherheitschef ausgesagt hatte: dass die Passagierin mit ihrem Baby an Bord gegangen war, dass sie extrem fürsorglich war und dass sie mehrere Tage in ihrer Kabine verschwunden war. Dann, ungefähr auf der Mitte der Überfahrt, wurde sie gesehen, wie sie in den Restaurants speiste und ohne das Baby auf dem Schiff umherging. Die Leute nahmen an, dass sie eine Kinderfrau hatte oder den Babysitting-Dienst auf dem Schiff in Anspruch nahm. Sie blieb für sich, sprach mit niemandem, wies alle freundlichen Gesten zurück. »Ich habe sie für eine dieser extrem reichen Exzentrikerinnen gehalten«, sagte der Purser aus, »Sie wissen schon, von der Sorte, die so viel Geld haben, dass sie tun können, was sie wollen, und sich von niemandem etwas sagen lassen. Und …« Er stockte.
    »Sprechen Sie weiter.«
    »Zum Ende der Reise hin habe ich dann doch gedacht, dass sie vielleicht ein klein bisschen … irre ist.«
     
    Hayward blieb an der Tür zu der kleinen U-Haft-Zelle stehen. Sie war Constance Greene noch nie begegnet, hatte aber von Vinnie viel über sie gehört. Er hatte sie ihr immer so geschildert, als sei sie schon recht alt, doch als die Tür aufschwang, sah Hayward zu ihrer Überraschung eine höchstens 22 oder 23 Jahre alte Frau, deren dunkles Haar zu einem schicken, wenn auch altmodischen Bob geschnitten war und die, immer noch formell gekleidet, auf der herunterklappbaren Pritsche saß.
    »Darf ich hereinkommen?«
    Constance Greene sah sie an. Hayward brüstete sich damit, in dem Blick eines Menschen lesen zu können, aber diese Augen waren unergründlich.
    »Gerne.«
    Hayward setzte sich auf den einzigen Stuhl im Raum. Konnte es wirklich sein, dass diese Frau ihr eigenes Kind in den Atlantik geworfen hatte? »Ich bin Captain Hayward.«
    »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Captain.«
    Unter den Umständen empfand sie diese etwas veraltete Begrüßungsfloskel doch als ein wenig unheimlich. »Ich bin eine Bekannte von Lieutenant D’Agosta, den auch Sie kennen, außerdem habe ich gelegentlich mit Ihrem, äh, Onkel, Special Agent Pendergast, zusammengearbeitet.«
    »Er ist nicht mein Onkel. Aloysius ist mein Pate. Wir sind nicht verwandt«, korrigierte sie Hayward geziert, pedantisch.
    »Ah ja, so. Haben Sie Familie?«
    »Nein«, kam die schnelle, schroffe Erwiderung. »Meine Angehörigen sind schon lange tot.«
    »Das tut mir leid. Zunächst eine Frage: Könnten Sie mir mit einem Detail aushelfen? Wir haben ein wenig Mühe, Ihre offiziellen Dokumente zu finden. Kennen Sie vielleicht Ihre Sozialversicherungsnummer auswendig?«
    »Ich besitze keine Sozialversicherungsnummer.«
    »Wo wurden Sie geboren?«
    »Hier in der Stadt New York. In der Water Street.«
    »Der Name des Krankenhauses?«
    »Ich bin zu Hause zur Welt gekommen.«
    »Verstehe.« Hayward entschied sich, diesen Befragungsansatz nicht weiterzuverfolgen. Die juristische Abteilung würde das schon noch herausbekommen und, ehrlich gesagt, ging sie damit den bevorstehenden schwierigen Fragen aus dem Weg.
    »Constance, ich bin im Morddezernat tätig, aber das hier ist nicht mein Fall. Ich bin nur gekommen, um Fakten zu sammeln. Sie sind nicht verpflichtet, irgendeine meiner Fragen zu beantworten, und diese Befragung hat keinen offiziellen Charakter. Verstehen Sie?«
    »Ich verstehe das vollkommen, danke.«
    Hayward wunderte sich erneut über Constance Greenes altmodische Ausdrucksweise und ihr Gebaren. Etwas in ihren Augen wirkte so alt und weise, dass sie zu einem so jungen Kopf nicht recht passen wollten.
    Sie atmete tief durch. »Haben Sie Ihr Baby tatsächlich ins Meer geworfen?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil es böse war. So wie sein Vater.«
    »Und der Vater ist …«
    »Tot.«
    »Und wie hieß er noch gleich?«
    Stille senkte sich

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