Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Mann sich näherte und über ihm stehen blieb. Die schnauzenartige Form der Gewehrläufe löste sich von der Gestalt und schwebte über seinem Kopf. Blast versuchte zu protestieren, aber eine andere Wärme, seltsam tröstlich, füllte seine Kehle, so dass er nicht imstande war, Laute zu bilden …
    Und dann kam ein zweites schreckliches Durcheinander aus Flammen und Lärm, und diesmal brachte es das Vergessen.

39
    New York City
    Es war erst Viertel nach sieben, doch die Ermittler im Dezernat für Tötungsdelikte waren schon mitten bei der Arbeit, sie nahmen die Daten der potentiellen Morde und Totschläge auf, die es in der Nacht gegeben hatte, und versammelten sich in den Pausenräumen, um die Fortschritte bei offenen Fällen zu besprechen. Captain Laura Hayward saß hinter ihrem Schreibtisch und beendete einen ungewöhnlich umfassenden Monatsbericht für den Commissioner. Der arme Mann war neu hier – er war aus Texas hergewechselt –, und Hayward wusste, dass er ein wenig bürokratisches Händchenhalten schätzte.
    Sie schrieb ihren Bericht zu Ende, speicherte und trank einen Schluck von ihrem Kaffee. Er war nicht mal mehr lauwarm; sie war bereits seit über einer Stunde im Büro. Als sie den Becher abstellte, klingelte ihr Handy. Es war ihr privates Handy, nicht das offizielle, und nur vier Menschen kannten die Nummer: ihre Mutter, ihre Schwester, der Anwalt der Familie – und Vincent D’Agosta.
    Sie zog das Handy aus der Jackentasche und betrachtete es. Da sie es mit den Vorschriften sehr genau nahm, wäre sie normalerweise während der Arbeitszeit nicht rangegangen. Diesmal jedoch machte sie die Bürotür zu und klappte das Handy auf.
    »Hallo?«
    »Laura«, kam D’Agostas Stimme. »Ich bin’s.«
    »Vinnie. Alles in Ordnung? Ich war ein wenig besorgt, als du dich gestern Abend nicht gemeldet hast.«
    »Es ist alles in Ordnung, und es tut mir leid. Es ist nur so, es wurde alles ein bisschen … hektisch.«
    Sie setzte sich wieder hinter ihren Schreibtisch. »Erzähl.«
    Es folgte eine Pause. »Also, wir haben das Schwarzgerahmte gefunden.«
    »Das Gemälde, hinter dem ihr her wart?«
    »Ja. Zumindest glaube ich, dass es das Bild ist.«
    Sonderlich aufgeregt schien er deswegen nicht zu sein. Er klang eher irritiert. »Wie habt ihr es gefunden?«
    »Es war hinter der Kellerwand eines Doughnut-Ladens versteckt, so unglaublich es klingt.«
    »Und wie seid ihr drangekommen?«
    Wieder eine Pause. »Wir, äh, sind eingebrochen.«
    »Eingebrochen?«
    »Ja.«
    Sämtliche Alarmglocken schrillten in Haywards Kopf. »Wie habt ihr’s gemacht, habt ihr euch nach Ladenschluss reingeschlichen?«
    »Nein. Wir haben es gestern Nachmittag gemacht.«
    »Rede weiter.«
    »Pendergast hat alles geplant. Wir sind rein, haben so getan, als kämen wir vom Bauamt, und Pendergast –«
    »Ich habe meine Meinung geändert. Ich will nichts mehr hören. Überspring das und erzähl, was danach passiert ist.«
    »Also, deshalb habe ich nicht wie sonst angerufen. Als wir Baton Rouge verlassen hatten, merkten wir, dass wir verfolgt wurden. Wir hatten eine irre Verfolgungsjagd durch die Sümpfe und Bayous von –«
    »Vinnie! Hör mal kurz auf. Bitte.« Das war genau das, was sie befürchtet hatte. »Ich dachte, du hättest mir versprochen, auf dich aufzupassen und dich nicht in Pendergasts regelwidrigen Mist reinziehen zu lassen.«
    »Das weiß ich doch, Laura. Ich hab’s nicht vergessen.« Wieder eine Pause. »Sobald ich wusste, dass wir dicht an dem Gemälde dran waren, richtig dicht, dachte ich, ich würde fast alles tun, um das Geheimnis zu lüften – damit ich wieder zu dir zurück kann.«
    Sie seufzte und schüttelte den Kopf. »Und was ist dann passiert?«
    »Wir haben unseren Verfolger abgehängt. Es war schon Mitternacht, als wir endlich nach Penumbra zurückkamen. Wir trugen die Holzkiste, die wir geborgen hatten, in die Bibliothek und stellten sie auf einen Tisch. Pendergast war unglaublich pingelig damit. Statt die verdammte Lattenkiste mit einer Brechstange aufzustemmen, mussten wir winzige Werkzeuge benutzen, die sogar einen Juwelier zum Schielen gebracht hätten. Es hat Stunden gedauert. Irgendwann muss das Gemälde Feuchtigkeit abbekommen haben, weil die Rückseite am Holz festklebte, und das abzulösen, dauerte noch länger.«
    »Aber es war das Schwarzgerahmte?«
    »Zumindest hatte es einen schwarzen Rahmen. Aber die Leinwand war von Schimmel überzogen und so dreckig, dass man kaum was erkennen konnte.

Weitere Kostenlose Bücher