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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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erzeugte einen Würgereiz. »Einen Augenblick«, japste er. »Lass mich erklären, wie es angefangen hat. Bitte, lass mich hoch.«
    »Nein. Du bleibst unten. Wir haben reichlich Zeit. Und ich habe keinerlei Bedenken, dich zum Reden zu bringen. Du
wirst
reden. Aber wenn du mich anlügst, und sei es nur ein einziges Mal, bringe ich dich um. Ohne weitere Warnung.«
    Esterhazy rang mit einer fast überwältigenden Angst. »Aber dann … wirst du es nie erfahren.«
    »Falsch. Jetzt, da ich weiß, dass sie lebt, werde ich sie finden. Aber du kannst mir viel Zeit und Mühe ersparen. Ich wiederhole: die Wahrheit, oder du stirbst.«
    Esterhazy hörte das leise Klicken, als die Sicherung gelöst wurde.
    »Ja, ich verstehe …« Er versuchte erneut, sich zu sammeln, sich zu beruhigen. »Du hast ja keine Ahnung«, stieß er keuchend hervor, »du hast keine Ahnung, um was es hier geht. Das Ganze reicht weit zurück, in die Zeit vor Longitude.« Er keuchte, rang im taufeuchten Gras nach Atem. »Zurück bis in die Zeit vor unserer Geburt.«
    »Ich höre.«
    Esterhazy atmete tief durch. Ihm fiel das alles schwerer, als er es sich je ausgemalt hätte. Die Wahrheit war derart entsetzlich …
    »Fang am Anfang an.«
    »Das wäre der April neunzehnhundertfünfundvierzig …«
    Unvermittelt verschwand der Druck der Pistole. »Mein Lieber, was für ein hässlicher Sturz! Warten Sie, ich helfe Ihnen auf.« Pendergasts Stimme hatte sich verändert, und der walisische Akzent war wieder da, in voller Stärke.
    Einen Augenblick lang war Esterhazy völlig durcheinander.
    »Sie haben sich ja am Ohr verletzt! Oje!« Pendergast tupfte an seinem Ohr herum, und Esterhazy spürte, wie die Pistole, die jetzt in Pendergasts Tasche steckte, sich ihm in die Seite bohrte. Gleichzeitig hörte er, wie eine Autotür zugeknallt wurde, und dann Stimmen – ein Chor von Stimmen. Er blickte vom Boden auf und blinzelte. Eine heitere Gruppe, bestehend aus Männern und Frauen mit Wanderstöcken, Regenkleidung, Notizbüchern, Kameras und Stiften, näherte sich. Der Minibus, in dem sie gekommen waren, parkte direkt vor der alten Steinmauer, die den Kirchhof umgab. Weder Esterhazy noch Pendergast hatten ihn kommen hören, so intensiv war ihre Auseinandersetzung gewesen.
    »Hallo!« Der Leiter der Gruppe, ein kleiner, dicker, vitaler Mann, kam auf sie zugestapft und winkte mit seinem zusammengerollten Regenschirm. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Nur ein kleiner Sturz«, sagte Pendergast. Er half Esterhazy auf und hielt ihn gleichzeitig mit stahlhartem Griff fest. Der Pistolenlauf wurde wie eine Pike in seine Nierengegend gerammt.
    »Man stelle sich das mal vor – in diesem vergessenen Winkel Schottlands auf andere Menschen zu stoßen! Und Sie sind mit dem Fahrrad hergekommen, alle Achtung! Was führt Sie denn in diese Wildnis?«
    »Grab-Ikonographie«, sagte Pendergast erstaunlich gelassen. Sein Blick jedoch war alles andere als ruhig.
    Esterhazy unternahm eine gewaltige Anstrengung, sich zusammenzureißen. Pendergast war zwar vorübergehend matt gesetzt, aber er konnte sicher sein, dass der FBI -Agent jede Gelegenheit nutzen würde, das Angefangene zu Ende zu bringen.
    »Und wir sind Ahnenforscher!«, sagte der Mann. »Unser Interesse gilt Namen.« Er streckte die Hand aus. »Rory Monckton von der Schottischen Gesellschaft für Genealogie.«
    Esterhazy sah seine Chance. Als der Mann überschwenglich Pendergasts widerstrebende Hand schüttelte, musste er Esterhazys Arm für einen Moment loslassen.
    »Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen«, begann Pendergast, »aber ich fürchte, wir müssen uns jetzt wirklich auf den Weg …«
    Esterhazy rammte unvermittelt seinen Arm gegen die verdeckte Pistole, entwand sich Pendergasts Griff und ließ sich auf den Boden fallen. Pendergast feuerte, aber eine Millisekunde zu spät, und dann hatte Esterhazy schon seine eigene Waffe gezückt.
    »Heilige Muttergottes!« Der stämmige Mann warf sich ins Gras.
    Die Angehörigen der Gruppe, die angefangen hatten, sich zwischen den Grabsteinen zu verteilen, verfielen in Hysterie, einige suchten Deckung, andere liefen wie Fasane auf die Berge.
    Ein zweiter Schuss zerfetzte den Kapuzenrand von Esterhazys Jacke, während er gleichzeitig einen Schuss auf Pendergast abfeuerte. Der tauchte mit einem Satz hinter einen Grabstein und schoss erneut, verfehlte Esterhazy aber. Er war nicht in Bestform, offensichtlich noch geschwächt von seiner Verletzung.
    Esterhazy gab zwei Schüsse ab

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