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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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und zog die Zigaretten hervor.
    »Kannste behalten.« Er warf die Packung Billy B. auf die Oberschenkel und ging mit so viel Ruhe und Gesetztheit, wie er aufbringen konnte, zum Nissan.
    Er war auf ein Gefühl hin hier herausgefahren und kam mit einer Story zurück, nach der sich Leute bei
Vanity Fair
oder
Rolling Stone
alle fünf Finger lecken würden. Ein Ehepaar, das den eigenen Tod vorgetäuscht hatte – nur um brutal ermordet zu werden. Ein in die Luft gejagter Angelshop. Eine geheimnisvolle Insel – Spanish Island. Ein Ausländer. Und vor allem ein durchgeknallter FBI -Agent namens Pendergast.
    Seine Hand pochte immer noch, aber er spürte das kaum. Der Tag ließ sich wirklich ausgesprochen gut an.

[home]
    36
    New Orleans, Louisiana
    Peter Beauforts Sprechzimmer erinnerte eher an das Arbeitszimmer eines wohlhabenden Professors als an das Sprechzimmer eines Arztes. Auf den Bücherregalen standen in Leder gebundene Folianten. Schöne Landschaften, in Öl gemalt, schmückten die Wände. Jedes Möbelstück war antik, liebevoll poliert und in gutem Zustand. Nirgendwo ein Zeichen von Stahl oder Chrom, von Linoleum gar nicht zu reden. Keine Augenhintergrundtafeln, keine anatomischen Drucke, keine Traktakte über Medizin, keine Skelette, die von Haken hingen. Dr. Beaufort selbst trug einen geschmackvollen Maßanzug; weißer Kittel und herabbaumelndes Stethoskop fehlten. In Kleidung, Verhalten und Erscheinung vermied er jeden Hinweis auf seinen Beruf als Mediziner.
    Pendergast ließ sich auf den Besuchersessel nieder. In seiner Jugend hatte er viele Stunden hier verbracht, den Arzt mit Fragen über Anatomie und Physiologie bombardiert und über die Geheimnisse von Diagnose und Therapie diskutiert.
    »Beaufort«, sagte er. »Vielen Dank, dass Sie mich so früh am Morgen empfangen.«
    Der Pathologe lächelte. »Früher haben Sie mich immer so genannt«, erwiderte er. »Finden Sie nicht, dass Sie jetzt alt genug sind, um mich mit Peter anzureden?«
    Pendergast neigte den Kopf. Der Ton des Arztes war beschwingt, sehr höflich. Doch Pendergast kannte ihn so gut, dass ihm auffiel, wie unbehaglich ihm zumute war.
    Eine Aktenmappe lag zugeklappt auf dem Schreibtisch. Beaufort schlug sie auf, setzte seine Brille auf und studierte die oberste Seite. »Aloysius …« Seine Stimme verklang, und er räusperte sich.
    »Sie müssen nicht taktvoll sein, dazu besteht kein Anlass«, sagte Pendergast.
    »Verstehe.« Beaufort zögerte. »Gut, dann will ich offen sprechen. Die Untersuchungsergebnisse sind eindeutig. Beim Leichnam in dem Grab handelt es sich um den Leichnam von Helen Pendergast.«
    Als Pendergast nichts erwiderte, fuhr Beaufort fort. »Wir haben Übereinstimmungen auf einer Vielzahl von Ebenen festgestellt. Zunächst einmal besteht zwischen der DNA aus der Bürste und der DNA des Leichnams eine Merkmalsübereinstimmung.«
    »Wie genau?«
    »Über jeden Schatten eines mathematischen Zweifels hinaus. Ich habe ein halbes Dutzend Analysen jeder der vier Proben aus der Haarbürste und dem Leichnam angeordnet. Aber es ist nicht nur die DNA . Auch die Röntgenaufnahmen des Gebisses stimmen überein. Lediglich ein einziges kleines Loch im Zweier – dem rechten oberen Backenzahn. Ihre Frau hatte immer noch wunderschöne Zähne, obwohl so viel Zeit vergangen ist …«
    »Fingerabdrücke?«
    Beaufort räusperte sich erneut. »Bei der Hitze und Feuchtigkeit in diesem Teil des Landes … also, ich konnte zwar lediglich einige partielle Fingerabdrücke sichern, die jedoch ebenfalls übereinstimmen.« Beaufort schlug eine Seite um. »Meine forensische Analyse ergab, dass der Leichnam eindeutig teilweise von einem Löwen verzehrt wurde. Zusätzlich zu den, äh, biologischen Spuren vom Zeitpunkt des Todes – Zahnspuren und so weiter an den Knochen – wurde
Leo pantera
- DNA gefunden. Löwen- DNA .«
    »Sie sagten, die Fingerabdrücke seien nur partiell. Das ist nicht ausreichend.«
    »Aloysius, die Ergebnisse der DNA -Analyse sind schlüssig. Es handelt sich um den Leichnam Ihrer Frau.«
    »Das kann nicht sein, denn Helen ist noch am Leben.«
    Es folgte ein längeres Schweigen. Beaufort breitete in einer resignierten Geste die Hände aus. »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich das sage, aber das sieht Ihnen gar nicht ähnlich. Die Wissenschaft sagt uns, dass es sich anders verhält, und vor allem Sie respektieren doch die Wissenschaft.«
    »Die Wissenschaft irrt.« Pendergast legte die Hand auf die Stuhllehne und

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