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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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ihm seinen Stiefel auf die Brust und versetzte ihm einen Stoß, so dass er rücklings ins Grab stürzte. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass der Soldat den Gefangenen im Visier hatte, ging Berger hinüber, ergriff den Rucksack mit dem Schweißbrenner und den schweren Acetylen-Tanks. Er hielt den Strahlregler hoch wie eine Kerze und stellte den Schweißbrenner an. Ein starkes weißes Licht erfüllte die Zelle mit Schlagschatten.
    »Ich werde dich bei lebendigem Leib verbrennen«, sagte er, wobei er Pendergast anzüglich angrinste und vielsagend mit dem Brenner gestikulierte.
    Er trat ans Grab und blickte hinein. Dort lag der Gefangene, die Augen vor lauter Angst geweitet. Er versuchte, sich aufzusetzen, aber Berger setzte ihm erneut seinen Stiefel auf die Brust und trat ihn ins Grab zurück. Während er den Druck mit dem Fuß aufrechterhielt, beugte er sich vor und hielt dem Gefangenen die nadelgleiche Flamme vors Gesicht. Sie warf ein gespenstisches Licht, so dass die Augen des anderen wie glänzende Lichtpunkte wirkten. Immer näher kam die Flamme. Der Gefangene wehrte sich, versuchte, das Gesicht abzuwenden, erst zur einen Seite, dann zur anderen. Aber Berger drückte erbarmungslos mit seinem Stiefel, wodurch er Pendergast an seinem Platz hielt, während der Flammenrand ihm allmählich die Wange versengte. Jetzt sah er, wie ihm eine befriedigende Angst in die Augen trat, während gleichzeitig die Flamme ihm die Haut ankokelte –
    Eine extrem schnelle und kräftige, aber leichte Bewegung; plötzlich schien der Gefangene sich auf die merkwürdigste Weise zu verdrehen, begleitet von einem knirschenden Knall ausrenkender Knochen und Sehnen. Plötzlich sah Berger, der vor Überraschung zurückgewichen war, wie der Gefangene die Hand hob. Er spürte, wie ihm der Strahlregler aus der Hand gerissen wurde, kurz darauf erfüllte ein gleißendes weißes Licht sein Gesichtsfeld. Er wich zurück, schrie auf und wunderte sich, kalten Stahl am Hals zu fühlen, als eine der Ketten des Gefangenen sich darum schlang und ihn nach vorn ins weiße Licht zog, näher und näher. Es schien ewig zu dauern – und doch konnten es nicht mehr als ein, zwei Sekunden gewesen sein. Beinahe wie eine Injektionsnadel fuhr der zischende weiße Speer in seinen Mund, die Nase und die Augen; er spürte ein jähes Sieden und eine weiche, blasige Eruption, gefolgt von einem Schmerz, der alle Schmerzen beendete. Und dann löste sich alles in weiße, weiße Hitze auf.

    Pendergast fiel in dem provisorischen Grab nach hinten, riss Bergers Leiche auf sich und nutzte das Erdloch und den Körper als Deckung. Gleichzeitig schoss der Soldat – nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hatte –, wobei die Kugeln an der Kante des Grabes Sand aufspritzen ließen. Die Grube war flacher, als Pendergast lieb war, aber tief genug. Immer noch unter Berger liegend, richtete er die Nadelflamme des Schweißbrenners auf die Kette, die sein linkes Handgelenk am stählernen Bauchgurt befestigte, wobei die Flamme die Kette nicht an der Hand, sondern am Gurt wegschnitt, so dass eine zwei Meter lange lose Kette an seinem Handgelenk verblieb. Um ihn herum pfiffen Kugeln, mehrere prallten dumpf in Bergers Leiche: ein Geräusch wie eine Hand, die auf Fleisch schlägt. Mit einem Schrei erhob sich Pendergast aus dem Grab, stieß die Leiche beiseite und holte mit dem Arm aus. Dabei schwang er die lose Kette wie eine Peitsche. In hohem Bogen schnellte sie in Richtung Decke und zerschmetterte die Glühbirne.
    Als der Raum in Dunkel getaucht war, rückte er vor und wich den Schüssen des panischen Soldaten aus, indem er sich in geduckter Haltung schräg und sehr schnell in einem Halbkreis bewegte. Währenddessen holte er erneut mächtig mit der Kette aus, die sich um das Sturmgewehr des Soldaten wickelte und es seinen Händen entriss. Pendergast packte es. Eine einzige Salve aus der Waffe fällte den Soldaten. Pendergast hechtete gerade zurück ins Grab, als die Tür aufsprang und die Wachleute, die davorgestanden hatten, hereingestürmt kamen und den Raum mit Schüssen beharkten. Er wartete, bis er sicher war, dass alle im Raum waren. Und dann hob er – indem er sich in der Grube flach auf den Rücken legte – das Sturmgewehr an und bestrich sie alle mit der auf Automatik gestellten Waffe, bis er das große Kistenmagazin in weniger als drei Sekunden geleert hatte.
    Plötzlich war alles still.
    Noch einmal kletterte Pendergast aus dem Grab. Er ließ das Gewehr fallen,

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