Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
lief zur nächstgelegenen Wand und trat dabei über die noch zuckenden Leiber. Einmal, zweimal holte er tief Luft. Und dann warf er sich mit der Schulter gegen die Wand und renkte sich das Gelenk wieder ein, das er sich hatte auskugeln müssen, damit er genügend zusätzliches Spiel mit der Kette bekam, um Berger damit erdrosseln zu können. Vor Schmerz zusammenzuckend, wartete er, bis er sicher war, dass die Schulter richtig eingerenkt war und sich bewegen ließ. Dann griff er nach dem Schweißbrenner, schaltete ihn ein und schnitt damit seine Fußfesseln, den Bauchgurt und die Handschellen auf, wobei er in seiner Hast sein Hemd entflammte, das er sich auszog, noch während es brannte. Er warf sich den Rucksack mit dem Brenner und den Tanks über die unverletzte Schulter, nahm den Leichnamen eine Handfeuerwaffe, ein Messer, Feuerzeug, Armbanduhr, Taschenlampe und einige Kastenmagazine ab, hob die Spitzhacke auf, schnappte sich von einem der toten Wachleute das am wenigsten blutige Hemd, das er finden konnte, rannte dann zur Tür hinaus und spurtete den dahinterliegenden Tunnel hinunter.
    Im Laufen, während er noch seine Arme ins Hemd steckte, hörte er bereits den Tumult von Rufen und das Donnern von Soldatenstiefeln, die durch die steinernen Gänge der alten Festung hallten.

68
    O berst Souza und seine handverlesene Streitmacht aus dreißig Männern bewegten sich durch die dichten, immergrünen Wälder östlich von Nova Godói. Durch die Lücken zwischen den Bäumen konnte er die aufragenden Hügel sehen, die den Vulkankrater markierten, in dem die Stadt lag. Er blieb stehen, um sein Navigationsgerät zu konsultieren, und stellte mit Genugtuung fest, dass sie sich lediglich anderthalb Kilometer von der zuvor festgelegten Aufklärungsstelle am Kraterrand entfernt befanden.
    Alles war nach Plan verlaufen. Ihr Vordringen war unbeobachtet geblieben. Die östlichen Wälder waren die dichtesten und hügeligsten der Gegend. Das Fehlen von Wegen und jedweder Hinweise auf Jagd deutete darauf hin, dass es sich hier, wie erhofft, um einen Ort handelte, den die Einwohner der Stadt nicht frequentierten.
    Zwar waren dreißig Soldaten deutlich weniger, als Pendergast erbeten hatte, aber Souza hatte das Für und Wider sorgfältig abgewogen. Er würde mit weniger, dafür extrem gut ausgebildeten, fitten Männern, die er aus seiner früheren Truppe ausgewählt hatte, reingehen statt mit einer sehr viel größeren Streitmacht nicht so gut trainierter Soldaten. Dreißig schien ihm die ideale Zahl zu sein. Ein blitzschneller Sturmangriff – dafür hatte der Oberst in seinem früheren Leben trainiert, und das war, was er konnte. Mehr noch: Ein solcher Angriff war in dieser Situation, gegen eine eingeschränkte Streitmacht von Fanatikern, zweifellos angemessen. Die Männer, die er ausgewählt hatte, kannten sich hervorragend aus mit ihren Waffen und waren auf herausragende Weise taktisch geschult und psychologisch vorbereitet. Als Adjutant diente ihm sein eigener Sohn Thiago, ein erstklassig gebauter, loyaler und intelligenter junger Mann. Taktik war der Schlüssel, das Überraschungsmoment entscheidend, hart und schnell zuzuschlagen die Art, wie man vorgehen musste.
    Der Oberst lächelte, als er daran dachte, dass das Internet ihnen alles verraten hatte, was sie wissen mussten. Dergleichen hatte er noch nicht einmal in Erwägung gezogen, als Pendergast ihm detaillierte Karten der Stadt und des umgebenden Terrains gebracht hatte, alle erzeugt von Google Earth und über die üblichen topographischen Karten gelegt, die beim Serviço Geológico do Brasil zu erhalten waren. Diese Amerikaner mit ihrem technischen Einfallsreichtum! Die einzigen wesentlichen Informationen, die ausstanden, bezogen sich auf die innere Anlage der Festung – und die tatsächliche Zahl der Bewaffneten im Feindeslager.
    Er war sicher, dass Pendergast mit seinem schlauen Plan, sich gefangen nehmen zu lassen, diese Informationen erlangen und an ihn weiterleiten würde. Je mehr Zeit er mit dem seltsamen, blassen Gringo verbracht hatte, desto beeindruckter war er gewesen. Natürlich, den Nazis zu entkommen war keine Kleinigkeit, vor allem für einen Einzelnen. Andererseits konnte ein Einzelner die perfekte Strategie darstellen. Pendergast schien das zu glauben – er war bereit gewesen, sein Leben dafür aufs Spiel zu setzen.
    In völliger Stille und wie Schatten zwischen den Bäumen bewegten sich die Soldaten des Obersts durch den tropfenden Wald. Das Gelände wurde

Weitere Kostenlose Bücher