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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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den Vorteil des Überraschungsmoments haben. Und Pendergasts Informationen zufolge würde sich ihnen eine saubere Angriffslinie bieten, und zwar dort, wo die beengten Gänge und Tunnel der Festung die zahlenmäßige Überlegenheit der Verteidiger verringern würden.
    Er schickte Thiago wieder nach unten zur Truppe. Und schon bald bewegten sich seine Männer herunter vom Kamm, schwärmten aus und umzingelten die Stadt in Vorbereitung auf einen Drei-Zangen-Sturmangriff – Phase eins der Operation.

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    A ls er sah, wie der Spiegel in der Ferne aus dem grünen Blätterdach des Waldes hervorblitzte, wusste Pendergast, dass der Oberst seine Nachricht erhalten hatte. Er warf die Spiegelscherbe weg, die er sich aus dem Waschsaal einer Baracke besorgt hatte, und kletterte von der Schießscharten-Ruine auf halber Höhe der Befestigungsmauer herunter. Seine Erkundung war zwar zwangsläufig unvollständig gewesen, doch er hatte die Hauptzugangspunkte, die Verteidigungsstellungen, Befestigungsmauern, die grundlegende Anlage erkennen können. Jetzt musste er den schwächsten, verwundbarsten Abschnitt der uralten Ringmauer ausfindig machen. Der ursprüngliche Plan, den er mit dem Oberst abgesprochen hatte, hatte vorgesehen, die Munitionskammer beziehungsweise das Zeughaus des Forts zu finden, in die Luft zu jagen und dadurch eine Bresche in die Außenmauer zu sprengen; aber das war ihm nicht gelungen. Es waren einfach zu viele Soldaten dort, die wie wütende Bienen im Bienenstock herumschwirrten, als dass er das Waffendepot hätte ausfindig machen können.
    Wie auch immer. Er besaß die zweitbeste Sache nach einem Waffendepot in dem kleinen Rucksack, den er sich über die Schulter geschlungen hatte: zwei Acetylen-Sauerstoff-Tanks, fast voll.
    Er ging eine alte Wendeltreppe hinunter, blieb stehen und horchte. Die immens große Festung und ihre hallenden Gänge hatten sich als Geschenk Gottes erwiesen, weil sie die Schritte näher kommender Stiefel übertrug. Und in der Tat: Pendergast hatte sich über das Stümperhafte der Verteidiger gewundert, ihr reaktives Denken, ihren Mangel an Strategie. Es war das einzige Detail, das seinem Gefühl nach nicht ganz stimmte.
    Trotzdem hatte er die Absicht, es auszunutzen, solange er konnte.
    Als er noch tiefer in die älteren Ebenen der Festung vordrang, stieß er auf einen Tunnel, der an der Innenseite der äußeren Umfassungsmauer verlief. Er ging ihn entlang, leuchtete kurz mit der Taschenlampe aufs Mauerwerk und prüfte die Fugen mit der Spitze des entwendeten Messers. Der Mörtel war matschig wie nasse Erde, aber die Quader hier waren zu gut behauen und zu passgenau zusammengefügt, als dass sie verschoben werden konnten. In einigen Bereichen waren Spalten im Mauerwerk zu sehen, aber sie waren zu klein, als dass sie ihm nützten, und die Mauer zu stabil für seine Zwecke.
    Während er hinab zur nächsten Ebene stieg und von Zeit zu Zeit horchte, passierte er eine Reihe verschlossener Edelstahltüren in der inneren Mauer, vergleichsweise neue Türen, nachträglich eingebaut in etwas, das vermutlich einmal der Kerker der Festung gewesen und das inzwischen wohl in Labors umgewandelt worden war. Mehrere der Stahltüren standen weit offen, in den Labors brannte noch Licht, und es sah ganz danach aus, als seien sie von den darin arbeitenden Wissenschaftlern eilig verlassen worden – vielleicht, weil sie Gewehrschüsse gehört hatten.
    Unmittelbar hinter der Reihe der Türen fand er, wonach er gesucht hatte. In der äußeren Grundmauer verliefen mehrere große Risse in einem breiten sternförmigen Muster nach oben, mit versetzten Quadern an den Rändern. An manchen Stellen waren die Spalten zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Zentimeter breit. Der Steinboden war ähnlich rissig. Höchst interessant. Bei diesen Rissen handelte es sich nicht um normale Setzrisse. Ganz im Gegenteil. Vielmehr bedeutete das Sternmuster, dass der Calderaboden des Vulkans sich gehoben hatte – was massive Stellen mit Instabilität schuf, die mitten durch das Fundament der sechs Meter dicken Ringmauer verliefen.
    Pendergast arbeitete schnell mit dem Messer und meißelte zunächst das verrottete Mauerwerk um einen versetzten Quader am Rand des größten Risses weg, dann lockerte er den Steinblock mit der Spitzhacke. Indem er den Quader hin- und herruckelte, gelang es ihm schließlich, ihn herauszuziehen, wodurch ein klaffendes Loch entstand. Er langte hinein und stellte zufrieden fest, dass es sich beim Inneren der

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