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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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Arena bringen ließ, sagte er mir, Halla würde untergehen und ich ebenfalls. Was ist Halla?«
    »Halla ist alles«, erklärte Onkel Press. »Jedes Territorium, jede Person, jedes Lebewesen und jede Zeit, die es jemals gab. Halla trennt Ordnung von Chaos. Wenn Halla zerfällt, bleibt nichts als Finsternis. Überall. Für alle.«
    Darüber musste ich erst einmal nachdenken. Lange Zeit sprach keiner von uns ein Wort. War das möglich? Konnte es sein, dass es bei dem Kampf zwischen Milago und Bedoowan nicht allein um die Zukunft Dendurons, sondern auch um die Zukunft aller Territorien ging? War auch mein Zu hause in Gefahr? Das war das Vernichtendste, was ich bis jetzt gehört hatte. Es stand so viel auf dem Spiel, dass ich es nur schwer fassen konnte. Doch noch ehe einer von uns eine Frage stellen konnte, flog die Tür auf, und ein Milago stürmte herein.
    »Rellin will dich sehen!«, rief er.
    Onkel Press stand auf, aber der Mann hob abwehrend die Hand. »Nicht dich«, erklärte er. »Pendragon.«
    »Rellin will mich sehen? Weshalb?«
    »Begleite ihn, Bobby«, sagte Onkel Press. »Hör dir an, was er zu sagen hat. Du weißt, wie wichtig es ist.«
    Natürlich. Es war so wichtig, dass ich wünschte, jemand anderer würde mitgehen. Aber ich stand auf und folgte dem Mann. Ehe ich die Hütte verließ, sah ich On kel Press an. »Ich habe ei nen Fehler gemacht«, sagte ich. »Tut mir leid.«
    Er lächelte und mein te: »Ist schon gut, Bobby. Jeder macht Fehler.«
    Danach ging es mir etwas besser. Wir saßen immer noch in der Klemme, und es war meine Schuld, aber wenigstens fühlte ich mich nicht mehr so schlecht. Eines wusste ich aber genau: Ich würde so et was nicht wieder tun. Wahrscheinlich meinte Onkel Press genau das, als er sagte, wir würden noch lernen, was Reisende
zu tun haben. Man lernt nur aus Erfahrung, und die Bombe, die uns alle in Stücke reißen würde, war mehr als eine Erfahrung. Eine ziemlich harte Methode, um eine Lektion zu lernen.
    Ich folgte dem Bergmann nach draußen. Es war Nacht, aber ich hatte keine Ahnung, wie spät es war. Wie ihr wisst, schwamm meine Uhr in der Latrine. Das Dorf wirkte wie ausgestorben. In einigen Hütten brannte Licht, aber kein Mensch war zu sehen. Die Ruhe vor dem Sturm. Der Mann ging mit schnellen Schritten, bis wir eine der gro ßen Hütten erreichten. Er bedeutete mir ein zutreten. Da ich keine andere Wahl hatte, folgte ich ihm.
    Rellin erwartete mich. Er saß am Feuer und bot mir etwas zu trinken an. Ich war nicht sicher, ob ich die Tasse nehmen sollte. Vielleicht war das Getränk vergiftet. Vielleicht auch ein Friedensangebot, und wenn ich es ausschlug, verärgerte ich ihn. Ich beschloss, die Tasse anzunehmen und so zu tun, als würde ich trinken. Falls sie tatsächlich Gift ent hielt, würde er noch früh genug merken, dass ich ihn ausgetrickst hatte. Vielleicht war ich auch nur zu misstrauisch.
    Nachdem ich vorgegeben hatte, einen Schluck zu trinken (ohne Reaktion von Rellin), stand er auf und ging zu einem hölzernen Tisch hinüber. Dort lag meine Taschenlampenbatterie. Allerdings hatten sie etwas hinzugefügt. Ich sah genauer hin, und mir krampfte sich der Magen zusammen, als ich ein kleines Stück Tak erkannte. Der Schalter und die Kabel waren aus der Lampe entfernt worden und verbanden jetzt Tak und die Batterie. Diese Typen lernten wirklich schnell. Sie hatten eine kleine Bombe gebaut. Wenn sie den Schalter betätigten, war der Stromkreis geschlossen, und das Tak würde sich entzünden. Sicher war die Stromstärke gering, aber sie reichte aus, um das empfindliche Ding explodieren zu lassen. Rellin hob es auf und untersuchte es eingehend. Am liebsten hätte ich ihm zugerufen, er sollte vorsichtig sein, doch ich sah, dass er äußerst behutsam vorging.

    »Wir suchten ei nen Weg, um Tak zu kontrollieren«, sagte er. »Aber bis jetzt hatten wir keinen Erfolg.«
    Ich dachte an den Moment im Bergwerk, als Rellin nach der Explosion gerettet wurde. Wahrscheinlich hatte er mit Tak experimentiert, und irgendetwas war schiefgegangen. Allmählich fügten sich die Teile des Puzzles zusammen.
    »Morgen wird diese kleine Menge gezündet, und sie soll die große Ladung zur Explosion bringen«, erklärte er. »Wenn meine Leute den Knall hö ren, ist das ihr Zeichen zum Angriff. Dann überwältigen sie die Bedoowan, die noch übrig sind. Es wird ganz einfach sein, dank deiner Hilfe.«
    Rellin legte die klei ne Bombe zurück auf den Tisch und setzte sich wieder ans Feu er. Er

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