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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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bedeutete mir, mich ihm gegenüberzusetzen.
    »Du hast gesehen, wie wir leben«, sagte er traurig. »Wir sterben nach und nach. Die Bedoowan werden uns nie in Frieden lassen. Tak ist unsere Rettung. Mit Tak befreien sich die Milago aus der Knechtschaft und werden zu dem stolzen Volk, das sie eigentlich sein sollten.«
    Er hatte natürlich recht. Den Milago ging es schlecht. Sie lebten wie gequälte Tiere. So ein Schicksal verdiente niemand. Sie mussten sich weh ren, begrif fen jedoch nicht, dass sie es falsch angingen.
    »Du und dein Volk, ihr habt uns geholfen«, fuhr er fort. »Dafür sind wir euch dankbar. Aber wir brauchen mehr von euch.«
    »Was?«, fragte ich misstrauisch.
    Rellin stand auf und ging schnell zu der klei nen Bombe hi nüber. Er nahm sie in die Hand und hielt sie mir entgegen, als handelte es sich um den Heiligen Gral.
    »Bring uns mehr von diesen Apparaten«, sagte er inbrünstig. »Hätten wir mehr davon, wären wir die mächtigste Armee von Denduron. Sobald die Bedoowan besiegt sind, müssen die Milago
nie mehr in Angst leben. Wir könnten uns in die Herrscher von Denduron verwandeln!«
    Onkel Press hatte recht behalten. Jetzt, wo die Milago einen kleinen Vorgeschmack der Macht gekostet hatten, reichten ihnen die Bedoowan nicht mehr. Sie hatten noch nicht ein mal gewonnen und dachten schon da ran, den Rest von Dendu ron zu un terdrücken. Aus den Guten wurden die Bösen, und die Folge davon waren Gewalt, Krieg und Untergang.
    »Wirst du uns helfen, Pendragon?«, fragte Rellin eindringlich.
    Das war meine Chance. Vielleicht die einzige Gelegenheit, Rellin den Plan auszureden. Gegen Jahrhunderte des Hasses konnte ich wenig tun, doch ich wollte versuchen, ihm die Nachteile der ganzen Sache vor Augen zu führen. Ich musste meine Worte sorgfältig wählen.
    »Ich bin kein Experte für Explosionen«, begann ich. »Aber wenn ihr eine so große Menge Tak zündet, sind wahrscheinlich nicht mehr viele Bedoowan übrig, die ihr überwältigen könnt. Wahrscheinlich auch nicht mehr viele Milago. In meiner Heimat gibt es viele solcher Waffen, und alle Menschen fürchten, jemand könnte sie benutzen. Du verstehst nicht, was du tust, Rellin. Jetzt ist euer Leben schlecht, aber nach der Explosion wird es noch schlechter sein. Es muss einen anderen Weg geben.«
    »Nein!«, rief er wütend.
    Ich hatte meine Worte nicht sorgfältig genug gewählt.
    »Du begreifst gar nichts!«, brüllte er mich an. »Du kennst diese Art von Angst, Schmerz und Hunger nicht! Es gibt nur diesen Weg. So können die Milago die Bedoowan besiegen. Also, hilfst du uns?«
    Der große Augenblick.
    »Ich helfe euch«, sagte ich mit fester Stimme. »Wir alle helfen euch. Aber nicht, wenn ihr Tak benutzt.«
    Rellin erstarrte und meinte: »Dann kehre zu deinen Freunden
zurück. Euch wird nichts geschehen. Wenn der Kampf vorbei ist, könnt ihr gehen.«
    Meine Gedanken überschlugen sich. Ich wollte ihn irgendwie umstimmen, aber mir fiel nichts ein. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, wie die Milago die Bedoowan ohne Tak besiegen könnten. Ich wusste keine bessere Lösung. Doch plötz lich kam mir eine Idee.
    »Wie wollt ihr die Bombe zünden?«, fragte ich. »Wenn jemand den Schalter betätigt, wird er mit in die Luft gehen.«
    Voller Stolz richtete er sich auf. »Es ist eine Ehre, im Namen der Freiheit für die Milago zu sterben.«
    O nein! Rellin war zu ei nem Selbstmordkommando bereit. Es ging ihm nicht um Ruhm oder persönliche Macht. Er war ein guter Mann, dem die Zukunft seines Stammes mehr am Herzen lag als das eigene Leben. Ich wusste nichts mehr zu sagen und verließ die Hütte. Er tat mir leid, aber gleich zeitig be wunderte und fürchtete ich ihn. Wenn er bereit war, für die Sache zu sterben, hatte ich keine Chance, ihn umzustimmen. Morgen würde die Bombe explodieren, und ich konnte nichts dagegen tun.
    Der Bergmann brachte mich ins Hospital zurück, wo ich den anderen von unserer Unterhaltung erzählte.
    »Es ist also wahr«, stell te Loor fest. »Die Mil ago werden zu einem mäch tigen kriegerischen Stamm und vernichten ganz Denduron.«
    »Wenn sie sich nicht vorher mit der selbst gebastelten Bombe umbringen«, fügte ich hinzu.
    Eine wichtige Frage war noch offen. Wann wollten die Milago die Bombe zünden? Sie konnten es kaum im Dorf tun, denn dann jagten sie ihre eigenen Leute in die Luft. Nein, sie planten bestimmt, den Sprengsatz in der Nähe des Palastes zu zünden. Aber wie wollten sie das anstellen? Es war ja nicht so, dass

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