Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
Vom Netzwerk:
befand, weil eine ganze Reihe Ritter dorthin marschierte. Hinter ihnen erblickten wir die vier Bergleute mit der Grubenlore voller Glaze und Tak. Sie hatten den Palast fast erreicht. In wenigen Minuten würden sie ins Stadion gelangen.
    Onkel Press lief schneller, immer in Richtung Arena. Das war ganz schön clever, da die Bedoowan nicht damit rechneten, dass jemand vom Meer her einzudringen versuchte. Sie waren sehr wachsam, sa hen aber nur zum Waldrand hinüber. Wir schlichen hinter ihnen weiter und erreichten den Eingang des Stadions. Wir hatten es geschafft. Die Frage war jetzt: Was sollten wir tun?
    Vorsichtig spähten wir ins Stadion hinunter und beobachteten, wie die Ritter die Treppe hi nabstiegen, auf den großen Grasplatz zu. Hinter ih nen gingen Rellin und die vier Bergleute mit der schweren Grubenlore. Allmählich füllten sich auch die Zuschauerreihen. Die Bedoowan und die Novaner nahmen in Erwartung der nächsten Show ihre Sitze ein. Ich fühlte mich schreck lich. Keiner dieser Menschen hatte eine Ahnung, dass dies mal als Hauptattraktion sein Tod auf dem Programm stand. Die Milago-Ränge blieben leer. Ich sah zuerst Loor und dann Onkel Press an. Keiner sagte etwas. Das konnte nur eines bedeuten: Sie hatten keine Ahnung, was zu tun war. Ich überlegte, ob wir die Stufen hinunterrennen sollten, um allen zuzurufen, sich in Sicherheit zu bringen. Aber Rellin musste nur stehen bleiben, den Schalter betätigen, und schon war alles vorbei. Keine gute Idee. Doch wenn wir eingreifen wollten, musste uns ganz schnell etwas einfallen, weil Rellin und die Bergleute den Grasplatz erreicht hatten und den Karren in die Mitte des Spielfeldes schoben.
    »Wenn ich ei nen Pfeil hätte, würde ich Rellin von hier aus töten«, murmelte Loor.
    »Dann würde ei ner der anderen den Schalter drücken«, entgegnete Onkel Press.

    Jetzt erklangen die drei Töne, die das Na hen der Kö nigin verkündeten. Richtig. Als ich zur Loge emporsah, tauchten zuerst ein paar Ritter auf, von der dicken Königin gefolgt. Natürlich kaute sie auf irgendetwas herum. Von hier aus sah es wie ein Stück Braten aus. Was für ein gefräßiges Weib!
    »Mallos ist nicht da«, stellte Onkel Press fest. »Ich vermute, er entfernt sich gerade von hier, so schnell er kann.«
    In der Tat, keine Spur von Mallos. Wieder ein Beweis dafür, dass alles so ablief, wie er es geplant hatte.
    In diesem Moment hatte ich einen Geistesblitz.
    »Ich … ich habe eine Idee«, sagte ich, ohne lange nach zudenken. Noch während ich das sagte, überlegte ich, wie groß die Chance war, dass meinen Plan funktionierte.
    On kel Press und Loor sa hen mich an, aber ich schwieg eine Weile. Schließlich musste ich noch überlegen.
    »Beeil dich, Bobby«, dräng te On kel Press. »Wir ha ben kei ne Zeit.«
    »Gut«, sagte ich nervös. »Unter Umständen gibt es eine Möglichkeit. Falls mein Plan schiefgeht, sind wir alle tot.«
    »Das sind wir sowieso«, meinte Loor.
    Richtig. Ich sah ins Stadion hi nunter und wusste, dass ich da bei war, etwas Verrücktes zu tun. Wenn ich es tat, starb ich vielleicht. Tat ich es nicht, starben wir auf jeden Fall. Also war »vielleicht« besser als »auf jeden Fall«.
    »Ich glaube, ich weiß, wie man sie auf halten kann«, sagte ich mit so viel Selbstbewusstsein, wie ich aufbringen konnte. Noch ehe ich weiterreden konnte, erklangen wieder zwei Hörner, und es trat Stille ein. Rellin und seine Leute standen neben ihrem tödlichen Geschenk. Königin Kagan ließ den Braten fallen und beugte sich über das Geländer.
    »Sagt mir, was ihr mir gebracht habt!«, kreischte sie gierig.
    Wenn ich etwas tun wollte, dann musste es jetzt geschehen.

VIERTES JOURNAL (FORTSETZUNG)
    DENDURON
    »Seid gegrüßt, Königin Kagan!«, rief Rellin von der Mitte der Are na aus. Wahr schein lich war es das ers te Mal, dass ein Bergmann eine Bedoowan-Herrscherin ansprach. Das allererste Mal. Wahrscheinlich auch das letzte Mal. Die Aufmerksamkeit aller Menschen war auf Rellin gerichtet. Ich hoffte, dass er viel zu sagen hatte, denn wenn er beschloss, sich kurz zu fassen und die Bombe zu zünden, hatte ich keine Chance. Nutzte er aber die Gelegenheit, eine lange Rede zu halten, hatten wir vielleicht Glück.
    Damit mein Plan funktionierte, hatte jeder von uns eine bestimmte Aufgabe. Versagte einer – und die Möglichkeit bestand natürlich -, starben wir alle. Klar, wenn wir hierblieben und nichts unternahmen, starben wir auch, und so war es besser, etwas zu tun, auch wenn

Weitere Kostenlose Bücher