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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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Gedanke. Was war, wenn man mich draußen hörte? Falls auch nur der Hauch ei ner Schwierigkeit auftauchte, würde Rellin den Schalter umlegen, und es war vorbei. »Macht schon!«, brüllte ich. »Kommt schon, ihr Bies ter! Ich bin der Typ, der euren Kumpel oben auf dem Berg erledigt hat! Kommt und holt mich!«
    Ohne jede Vorwarnung kam tatsächlich eines. Gestern, als das Quig Onkel Press angegriffen hatte, hatte es sich vorsichtig angeschlichen, bis es nahe bei ihm war. Heute passierte nichts dergleichen. Aus den Tiefen der Höhle hörte ich das Brüllen eines Quigs, das bereits angriff! Wahrscheinlich lag es am lauten Dröhnen des Schildes. Oder an meinem Geschrei. Oder es war einfach nur ausgehungert. Keine Ahnung, aber wenigstens funktionierte mein Plan. Ein Quig raste im Eiltempo auf mich zu. Ich hörte die riesigen Pranken auf dem Steinboden, als es immer näher kam.
    Jetzt war es so weit. Loor muss te das Tor schnells tens auf reißen, sonst war ich verloren. Ich ließ den Schild fallen und rannte zur Tür, um das verabredete Signal zu geben.
    »Öffne die verdammte Tür!«, brüllte ich, so laut ich konnte. Ich presste das Ohr gegen das Tor und hörte, wie sie mit dem schweren Riegel kämpfte. Gestern hatte es zweier Ritter bedurft, um ihn
zu bewegen. Hoffentlich reichte Loors Kraft aus. Onkel Press hätte helfen können, aber er küm merte sich um andere Sachen und befand sich wahrscheinlich nicht einmal in der Nähe der Tür. Alles hing von Loor ab.
    »Beeilung!«, schrie ich. Dies mal war mir egal, ob ich selbstbewusst klang. Sie sollte wissen, dass ich kurz davorstand, von einem Quig gefressen zu werden. Hinter mir erklang Gebrüll, und ich drehte mich um … und sah es. Das Quig. Die gel ben Augen funkelten, als es durch den dämmrigen Gang stürmte, immer schneller wurde und nach Blut lechzte. Es war so nah, dass ich den Speichel sah, der aus dem of fenen Rachen tropfte. Das Tier hatte Hunger, und ich war die Mahlzeit. Mit aller Kraft warf ich mich gegen die Tür und hoffte, sie würde nachgeben, aber das tat sie nicht. Immer noch kämpfte Loor mit dem Riegel. Wenn sie noch länger brauchte, würde irgendwer sie sehen und auf halten. Oder Rellin betätigte den Schalter. Wie auch immer – in ein paar Sekunden war alles vorbei.
    Das Quig duckte sich. Es setzte zum Sprung an.
    »Wenn du nicht auf machst«, kreischte ich, »wird mich das Quig …« Mit lautem Knarren schwang der Torflügel zurück. In diesem Augenblick sprang das Mons ter, aber ich fiel rück lings hin, und es segelte geradewegs über mich hinweg in die Arena. Ich spürte den Luftzug seiner Pfoten, die dicht über meinen Kopf hinwegflogen und mich in Stücke reißen wollten. Hastig sprang ich auf und rannte in die Arena, um zu verfolgen, was geschah. Die nächsten Sekunden waren kritisch. Jetzt kam es darauf an, was das Quig machte … und was Onkel Press machte.
    Das Stadion befand sich in totalem Aufruhr. Etliche Bedoowan-Ritter liefen auf das Spielfeld und versuchten das Monstrum einzufangen oder zu töten. Zwei Ritter griffen Loor an. Kurz darauf ließen sie von ihr ab und jagten dem Quig hinterher. Ich half ihr auf die Bei ne, und wir gingen neben dem geöffneten Tor
in Deckung. Die Bestie war stehen geblieben. Vom Angriff ging es zur Verteidigung über, als die Ritter es mit Speeren attackierten. Ich weiß nicht, wer mehr Schaden anrichtete, die Menschen oder das Tier. Für jeden Speer, der es traf, tötete das Quig zwei Ritter. Es war vor Hunger, Schmerzen und Blutdurst völlig außer sich. Die Hauptsache war jedoch, dass der Aufruhr um das Quig seinen Zweck erfüllte. Die Ereignisse in der Arena waren aufgehalten worden.
    Ich sah zu Rellin hinüber. Das plötzliche Auftauchen des Quigs hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht, denn er und seine Gefährten sa hen fassungs los dem Kampf zu. Aber nicht lan ge. Rellin schüttelte den Kopf und ging zur Grubenlore zurück. Es war so weit! Rellin würde den Schalter drücken.
    Aus dem Augenwinkel sah ich einen schwarzen Strich auf den Bergmann zufliegen. Ein Speer. Er traf den Vorarbeiter am Unterarm, bohrte sich hindurch und nagelte den Mann an der hölzernen Seitenwand der Lore fest. Rellin schrie vor Schmerz und sicher auch vor Wut, weil er nicht an den Schalter der Tak-Bombe kam. Dann erblickte ich ei nen Ritter, der zur Lore rannte. Natürlich war es kein Bedoowan, sondern Onkel Press. Er wollte sich den Schalter schnappen. Rellin vermochte sich nicht zu rüh ren, die anderen

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