Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
Vom Netzwerk:
Bergleute aber schon. Sie begriffen, was los war, und stürzten sich auf meinen Onkel. Allerdings waren die einfachen Arbeiter keine Gegner für ihn. In einem Wirbel aus Armen und Beinen schlug er einen nach dem anderen nieder. Auf gar keinen Fall würde er sie in die Nähe des Zünders lassen.
    Der Anblick war unbeschreiblich. Die Bedoowan-Ritter hatten das Quig eingekreist, und Onkel Press hatte die Bergleute unter Kontrolle. Ich konnte es kaum glauben. Mein Plan hatte funktioniert! Doch gerade als ich dachte, das Schlimmste wäre vorbei, brach die Hölle los. Ich hatte vergessen, dass sich noch ein Quig im Stall befand, und die Tür stand weit of fen. Das zweite Monster
raste ebenso wütend aufs Spiel feld wie sein Vorgänger. Aber die Ritter hatten kei ne Kraft mehr, um sich mit dem zwei ten Quig anzulegen. Ein Blutbad stand uns bevor. Niemand konnte die mörderische Bestie aufhalten … außer Onkel Press.
    Er hatte gerade den letzten Bergmann umgehauen und zog die kleine Bombe aus der mit Tak gefüllten Lore. Rellin versuchte ihn daran zu hindern, aber er war an den Karren genagelt und konnte sich kaum bewegen. Das Quig kauerte auf dem Gras und sah sich um. Es suchte nach ei nem ersten Opfer und traf eine Entscheidung. Es wollte Onkel Press.
    »Onkel Press!«, rief ich. Er schaute auf und sah das Biest auf sich zulaufen. Ohne zu zögern, schleuderte er ihm die Bombe entgegen. Ich weiß nicht, ob er den Schalter drückte, aber das Ergebnis war auf jeden Fall spek takulär … und furchtbar. Die Bombe traf das springende Quig und explodierte. Das Tak zerriss das Tier in viele blutige Fetzen. Es war gleich zeitig grauenhaft und wundervoll. Das Quig war tot, und der Zünder für die große Bombe war vernichtet.
    Über dem Stadion lag eine eigenartige Stille. Es schien, als hätte niemand verstanden, was los war oder was zu tun war. Viele Ritter waren verwundet oder völlig erschöpft. Kagan stand in der königlichen Loge und starrte herunter. Sie war verwirrt und kaute nicht einmal mehr. Die Bedoowan-Zuschauer saßen wie erstarrt auf ihren Bänken. Nur die Novaner reagierten. Sie spendeten höflich Applaus wie immer.
    Schnell sah ich Loor an und sag te: »Warum hat es mit der Tür so lange gedauert?«
    »Weil ich zwei Ritter im Rücken hatte«, antwortete sie. Sie hatte nicht nur den schweren Riegel gehoben, sondern auch noch gegen zwei Bedoowan gekämpft. Onkel Press ging zu Rellin hinüber und zog ihm den Speer aus dem Arm. Dann reichte er ihm etwas, um die Wunde zu verbinden. Loor und ich stellten uns daneben.
Keiner von uns wusste, was er sagen sollte. Ich hatte keine Ahnung, ob Rellin wütend oder enttäuscht war, ob er Schmerzen hatte oder alles zusammen.
    Plötzlich brach der Vorarbeiter der Bergleute in Gelächter aus.
    Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Sein Lachen klang so verrückt wie an jenem Tag im Bergwerk. Es war, als wisse er etwas, was wir nicht wussten. Ich bekam eine Gänsehaut.
    Schließlich sagte Rellin: »Ihr glaubt, es ist vorbei, aber das ist es nicht.«
    »Doch, es ist vorbei«, meinte Onkel Press. »Du kannst das Tak nicht länger zünden.«
    Rellin lachte noch lauter. Was war bloß mit ihm los?
    »Aber das ist nicht das ganze Tak, das wir aus der Mine holten«, erklärte er. »Diese Ladung ging nicht los, aber dennoch wurde das Signal gegeben. Du hast es selbst gegeben, Freund Press.«
    Wir sahen uns verwundert an. Was meinte er damit? Dann begriff ich. Mir fiel ein, was Rellin am Vorabend gesagt hatte. Sobald die Bergleute eine Explosion hörten, war dies für sie das Zeichen zum Angriff. Eine Explosion hatte stattgefunden, wenngleich nicht so laut, wie alle erwartet hatten. War es möglich, dass die Milago den Knall gehört hatten? Die Antwort auf diese Frage erhielt ich sofort. Hörner erschallten vom obersten Rang des Stadions. Alle sahen zu dem Bedoowan-Ritter hinauf, der dort oben stand.
    »Die Milago!«, rief er mit lauter Stimme. »Sie greifen an!« Augenblicklich kam Leben in seine Gefährten. Sogar die Ritter, die beim Kampf gegen das Quig verwundet worden waren, richteten sich auf, griffen nach ihren Waffen und kletterten die Stufen empor.
    »Seht nur!«, sagte Loor und zeigte auf die königliche Loge. Immer mehr Ritter – Hunderte – strömten aus dem Pa last, um ihren Gefährten zu hel fen. Die Königin stand auf dem Thron, lach te
und klatschte wie ein Kind in die Hände, um ihre Männer anzufeuern. Für sie war das Ganze nur ein Spiel. Sie verstand nicht, dass

Weitere Kostenlose Bücher