Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
Vom Netzwerk:
Goldfischglas aussah. An der Seite war ein klei nes Teil angebracht, das mich an eine silberne Mundharmonika erinnerte.
    »Steck den Kopf hinein.«

    Ja, ganz bestimmt. Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als den Kopf in fremdartige Gegenstände zu stecken.
    »Setz es auf«, sagte er lächelnd.
    Warum erklärte er mir zur Abwechs lung nicht ein fach, was passieren würde? Warum musste ich es immer selbst herausfinden? Also gut. Zögernd hob ich die durchsichtige Kugel und stülpte sie mir vorsichtig über den Kopf – bis etwas völlig Irrsinniges passierte! Sobald meine Schädeldecke das Innere der Kugel berührte, veränderte sie ihre Form! Sofort riss ich das verfluchte Ding wieder herunter. Im selben Augenblick nahm es wieder seine ursprüngliche Form an.
    »Was zum Teufel war das?«, schrie ich völlig entsetzt.
    Onkel Press lachte und zog eine zwei te Kugel aus dem Kleiderhaufen.
    »Die Cloraner sind ziemlich fortschrittlich«, erklärte er. »Sie haben ein paar wirklich nette Spielzeuge entwickelt.«
    »Inklusive Folterwerkzeugen, die sich am Kopf festklammern und dir das Gehirn aussaugen?«
    »Nein. Hier dreht sich alles ums Wasser. Wasser ist ihr Lebensraum. Sie haben gelernt, damit umzugehen, und sind einfallsreicher, als du es dir in dei nen kühnsten Träumen vorstellen kannst.«
    Er stülpte sich die Kugel über den Kopf. Sofort geriet das Ding in Bewegung und veränderte seine Form. Se kunden später war aus der Kugel eine perfekt angepasste Gesichtsmaske geworden. Es war unglaublich. Das Teil lag wie eine zweite Haut um Onkel Press’ Kopf. Er lächelte mich an.
    »Sie fanden heraus, wie man aus Wasser feste Materie macht«, sagte er und tippte gegen die Masse, die seinen Kopf einhüllte. Sie war wieder hart geworden. Genial. Ich hörte ihn klar und deutlich, obwohl sein Kopf in … nun, in irgendetwas steckte.
    »Und dieses Ding hier« – er zeigte auf die silberne Mundharmonika, die sich jetzt an sei nem Hinterkopf befand – »ist ein Filter,
der Wasser aufnimmt, es in Atome spaltet und als Sauerstoff in die Maske weiterleitet, damit man atmen kann. Cool, was?«
    Jetzt begriff ich. Diese eigenartige Mas ke war so etwas wie ein Taucherhelm. Man konn te da mit unter Wasser atmen. Da sie durchsichtig war, sah man alles ganz deutlich, das Wasser blieb aber draußen. Nicht schlecht.
    Onkel Press zog die Mas ke wieder vom Kopf, und als er sie auf seinen Schoß legte, hatte sie sich schon wieder in eine Kugel verwandelt.
    »Jahrhundertelanges Leben im Wasser macht die Menschen erfinderisch«, meinte er.
    »Unbedingt«, stimmte ich zu. »Was hast du noch an zubieten?«
    Auf dem Stapel lagen zwei Teile, die wie die Kunststoffbretter aussahen, die Rettungsschwimmer benutzen, wenn sie jemanden aus dem Wasser holen müssen. Onkel Press hob eines auf und hielt es mir entgegen. Das ovale Ding war fast einen halben Meter lang, grellviolett und hatte an beiden Seiten Haltegriffe. An einem Ende befand sich eine runde Öffnung. Das andere Ende lief spitz zu. Oben und unten zogen sich meh rere Reihen mit Schlitzen quer über das Ding.
    »Keine Ahnung, was das sein soll«, sagte ich ratlos.
    »Das ist ein Wasserschlitten. Wenn du im Wasser bist, hältst du dich an den Grif fen fest, legst ihn vor dich und drückst den Auslöser.«
    Jetzt sah ich, dass sich in den Griffen verborgen jeweils eine Art Hebel befand.
    »Die Öffnung muss nach vorn zeigen«, erklärte Onkel Press. »Du drehst sie in die gewünschte Richtung. Durch die Schlitze dringt Wasser ein, sorgt für die Antriebskraft, und schon fährst du los. Je fester du den Auslöser drückst, umso schneller. Kinderleicht.«
    Es wurde immer besser. Allmählich begriff ich, warum es Onkel Press so gut in Cloral gefiel. Dann warf er mir ein paar Schwimmflossen
aus Gum mi zu, deren Gebrauch mir niemand erklä ren musste.
    »Zieh dich um«, sagte er.
    Es war an der Zeit, sich wie ein Cloraner anzuziehen. Die Prozedur kannte ich schon von Denduron. Also schob ich mich am Ufer entlang und durchsuchte den Kleiderstapel. Onkel Press wühlte ebenfalls darin herum. Es gab Hemden und Ho sen und sogar Shorts, die wohl als Unterhosen gedacht waren. Sehr gut. Auf Denduron hatte es keine Unterwäsche gegeben, und von der rauen Lederkleidung hatte ich Ausschlag bekommen, der erst jetzt allmählich nachließ.
    Das Material war weich und ein bisschen wie Gummi. Da es in Cloral nur Wasser gab, nahm ich an, dass die Sachen sich perfekt zum Schwimmen eigneten und schnell

Weitere Kostenlose Bücher