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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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merte es mir, dass ich der Grund für unsere Anwesenheit in Cloral war. Ich war es, der gewusst hatte, dass Saint Dane nach Cloral gegangen war. Vermutlich spielte ich eine größere Rolle in dieser ganzen Geschichte, als ich vermutet hatte.
    »Erzähl mir etwas über Cloral«, bat ich, denn ich war der Meinung, ich sollte wenigstens ansatzweise wissen, was mich in dem neuen Territorium erwartete.
    Onkel Press stand auf und sah sich in der farbenprächtigen Höhle um.
    »Der ganze Planet ist von Wasser bedeckt«, begann er. »Soviel ich weiß, gibt es nirgendwo auch nur ei nen Zenti meter trockenen Boden. Diese Höhle gehört zu einem Korallenriff, das ungefähr zwanzig Meter unter Wasser liegt.«
    »Machst du Witze?«, unterbrach ich ihn. »Wer lebt dann hier? Fische?«
    Onkel Press lachte und ergriff eine der Ranken, die von den Felsen herabhingen. Hinter den bunten Blumen klebten dunkle Klumpen. Einen davon pflückte er wie ei nen Apfel und warf ihn mir zu. Ungeschickt fing ich ihn auf und bemerkte, dass er wie
eine kleine grüne Salatgurke aussah. Aber er fühlte sich gummiartig an, und ich vermutete, dass er wohl eher wie eine Gewürzgurke schmecken dürfte.
    »Brich sie in der Mitte durch«, befahl Onkel Press.
    Ich hielt das Ding an beiden Enden und brach es mühelos entzwei. Die grüne Außenhülle war sehr dun kel, fast schon schwarz, aber innen kam ein leuchtendes Rot zum Vorschein.
    »Probier mal«, forderte Onkel Press mich auf und pflückte sich ebenfalls eine Gurke. Er biss hi nein und kaute genüsslich. Da er nicht auf der Stelle tot umfiel, würde ich es schät zungsweise ebenfalls überleben. Also probierte ich vorsichtig … und es schmeckte einfach köstlich! Wie die süßeste Wassermelone, die ich je gegessen hatte. Sogar die Schale war nicht schlecht, bloß zäher und ein wenig herber als das süße Fruchtfleisch. Kerne gab es keine.
    »Ich glaube, die Menschen von Cloral haben irgendwann einmal an Land gelebt«, erzählte Onkel Press. »Doch das liegt viele Jahrhunderte zu rück. Es gibt kei ne Auf zeich nungen da rüber. Was mit dem Pla neten geschehen ist, weiß niemand. Aber das Fest land ist schon lange verschwunden.«
    »Und wie leben sie im Wasser?«, fragte ich und wischte mir den süßen Saft vom Kinn.
    »Das tun sie nicht«, erwiderte er. »Sie leben in schwimmenden Städten, die sie Habitate nennen. Ganze Völker bewohnen diese gewaltigen Schiffe. Einige Habitate sind so riesig, dass du schwören würdest, auf einer Insel zu sein.«
    »Das hört sich unglaublich an«, sagte ich. »Woher bekommen sie Nahrungsmittel? Und Baumaterial? Und …«
    »Warum schauen wir es uns nicht ein fach an?«, unterbrach mich Onkel Press.
    Keine schlechte Idee. Ich muss gestehen, der Gedanke an eine Wasserwelt faszinierte mich.
    Onkel Press wischte sich den Mund ab und ba lan cierte vorsichtig
am schma len Uferrand entlang, bis er zu ei ner Stelle gelangte, an der die Ranken besonders dicht hingen. Er zog sie beiseite, und ich sah, dass da hinter ein Stapel Kleidungsstücke und andere Dinge lagen. Sofort fiel mir die Höh le oben auf dem Berg in Denduron ein, wo mir On kel Press die Lederklamotten aufgezwungen hatte, die man in dem Territorium trug. Es verstieß gegen die Regeln, Sachen aus einer anderen Welt zu tragen, folglich brauchten wir hier Kleidung, die aus Cloral stammte.
    »Das verstehe ich nicht«, meinte ich verwundert. »Wenn du gar nicht wusstest, dass wir hierherkom men würden, wieso liegen die Sachen dann bereit?«
    »Wir sind nicht allein, Bobby«, antwortete er und hob etwas auf, das wie eine durchsichtige Plastikkugel von der Größe eines Basketballs aussah. »Es gibt Akoluthen, die uns in jedem Territorium unterstützen. Sie haben diese Sachen hier versteckt.«
    Akoluthen. Die kümmerten sich angeblich auch um unseren Porsche in der Bronx.
    »Wer sind sie?«, fragte ich. »Wieso habe ich noch nie welche gesehen?«
    »Das wirst du auch nicht«, erwiderte er. »Jedenfalls nicht sehr oft. Aber sie sind in der Nähe.«
    »Wenn sie so hilfsbereit sind«, sagte ich misstrauisch, »wieso haben sie uns dann in Denduron nicht Beistand geleistet?«
    »Die Sache liegt anders«, erklärte Onkel Press. »Sie sind kei ne Reisenden und können bei unseren Missionen nicht direkt eingreifen. Sie helfen uns aber, im jeweiligen Territorium nicht aufzufallen. Hier!«
    Er warf mir die Plastikkugel zu. Sie war leicht, aber fest. An einer Stelle befand sich eine Öffnung, sodass das Ding wie ein

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