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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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Dann setzte er sich auf die Bank und starrte betrübt auf die zerknitterten Seiten des sechsten Journals.
    Ich bin ein Versager.
    In der folgenden Woche setzte Mark alles daran, Mitchell aus
dem Weg zu gehen. Er kam erst spät in die Schule, weil Mitchell wusste, dass er normalerweise sehr früh kam. Jedes Mal benutzte er einen anderen Eingang und schleppte alle Bücher mit sich herum, um nicht an seinen Spind zu müssen. Außerdem mied er den hinteren Bereich des Schulhofs, wo die Müllcontainer standen, denn viele Schüler zogen sich dorthin zurück, um ungestört zu rauchen. Letzteres fiel ihm nicht schwer, denn dort hatte er ohnehin nichts zu schaffen – es sei denn, er sprang in den Containern herum auf der Suche nach der Seite eines Journals, das ihm sein bester Freund vom anderen Ende des Universums geschickt hatte. Verständlicherweise dachte er nicht gerne an dieses kleine Abenteuer zurück.
    Tatsächlich gelang es Mark, die ganze Woche hinter sich zu bringen, ohne Andy Mitchell zu begegnen. Allerdings brachte ihn der Stress fast um. Auch seine Leistungen in der Schule litten darunter. Lange würde das nicht gut gehen …
    Samstags fuhren seine Eltern schon früh weg, und er freute sich auf einen ganzen Vormittag voller Zeichentrickfilme. Er war sicher, dass es die meisten Schüler in seinem Alter nicht anders hielten, aber natürlich hätte das niemand zugegeben. Er ließ sich auf das Sofa fallen und genoss gerade Bugs Bunny, als es an der Tür klingelte. Zuerst wollte er nicht öffnen, aber dann fiel ihm ein, dass sein Vater eine Lieferung per Federal Express erwartete. Also stand er auf und lief zur Tür. Leider erwartete ihn dort kein Expresspaket.
    »Ich bin es leid, dass du mir aus dem Weg gehst«, knurrte Andy Mitchell und schubste Mark ins Haus. »Hast du ein Problem?«
    Natürlich hatte er das, und es hieß Mitchell.
    »M…meine Eltern w…waren die g…ganze Zeit hier«, stotterte er nervös. »E…es passte e…einfach n…nicht.«
    »Wo sind sie jetzt?«
    Zuerst wollte Mark behaupten, sie wären oben, aber dann wurde ihm klar, dass er dem Kerl sowieso nicht noch eine Woche ausweichen konnte.

    »Weg«, murmelte er.
    »Gut! Wo sind die Journale?«
    »W...warte im W...Wohnzimmer«, stammelte Mark. »Ich hole sie.«
    Auf gar keinen Fall würde er Andy Mitchell das Geheimversteck auf dem Dachboden zeigen. Es war schlimm genug, den Kerl im Haus zu haben. Während Mitchell es sich auf dem Sofa bequem machte, ging Mark nach oben, um die Journale zu holen.
    Er gab sich Mühe, möglichst leise zu sein, weil er Mitchell keinerlei Hinweise darauf geben wollte, wo die Berichte versteckt waren. Es hätte Mark nicht gewundert, wenn er eines Tages eingebrochen wäre, um die Journale zu stehlen. Deshalb schlich Mark auf Zehenspitzen nach oben, öffnete den Schreibtisch, holte die braunen Schriftrollen mit den ersten Journalen heraus und ging wieder nach unten. Er kam bis in den ersten Stock, als …
    »Gibt es hier ein Klo?« Mark zuckte vor Schreck zusammen. Vor ihm stand Mitchell.
    »Natürlich haben wir eine Toilette«, antwortete er nervös. »Unten, neben der Haustür.«
    Der Ring bewegte sich. O nein! Nicht schon wieder im Beisein von Mitchell.
    »Was ist los? Du bist ganz grün im Gesicht. Musst du auch aufs Klo?«
    Mark überlegte fieberhaft. Mitchell sollte auf keinen Fall sehen, wie das nächste Journal eintraf. Je weniger der Kerl wusste, umso besser.
    »Du kannst mein Bad benutzen«, sagte er. »Das ist hier oben. Geh einfach durch mein Zimmer durch.«
    Eigentlich hätte er lieber Salzsäure getrunken, als Mitchell in sein Zimmer zu lassen, aber ihm fiel so schnell nichts Besseres ein.
    »Gib mir die Dinger, dann kann ich sie lesen, während ich auf dem Klo sitze.«

    Das wollte Mark sich lieber nicht bildlich vorstellen, doch er spürte, dass der Ring an seinem Finger größer wurde. Die Zeit war knapp, und so gab er Mitchell die kostbaren Journale und schob ihn in sein Zimmer.
    »Sag mir, wenn du fertig bist«, meinte er und schloss die Tür.
    Geschafft! Mitchell war beschäftigt, bis Mark Bobbys nächsten Bericht in Sicherheit gebracht hatte. Er rannte den Flur entlang und riss sich den Ring vom Finger. Das Ding wurde immer heißer und hatte seine größte Ausdehnung erreicht. Mark lief ins Schlafzimmer seiner Eltern, legte den Ring auf den Boden und wich ein paar Schritte zurück. Das helle Licht kündigte an, dass sich das Tor nach Cloral öffnete. Er vernahm die vertraute Melodie, und nach

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