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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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niemand eine Antwort wusste.
    Nach einer Weile meldete sich Spader zu Wort. »Über uns wartet eine Aquanierin aus Grallion. Ich muss nur zu ihr hinaufschwimmen und ihr sagen, was los ist, dann kann sie sofort nach Grallion zurückkehren, einen Trupp Leute zusammenstellen und gegen die Piraten antreten. Es wäre ein ziemliches Natty-do, aber
ich wette eins zu hundert, dass meine Aquanier-Kollegen diese Piratenbande zum Teufel jagen.«
    »Das geht nicht!«, widersprach Kalaloo. »Wir müssten unser Versteck preisgeben. Vergesst nicht, was wir aufgeben würden, um ihren Schutz zu bekommen.«
    »Vergesst nicht, was ihr aufgebt, wenn sie euch nicht beschützen!«, entgegnete Onkel Press.
    Die Entscheidung war nicht leicht. Niemand wollte etwas sagen, aber es musste bald etwas geschehen. Wie auch immer der Entschluss ausfiel, er würde die Zukunft von Cloral und Faar für alle Zeiten verändern.
    Da erhob sich ein alter Mann, der bis jetzt nichts gesagt hatte. Offensichtlich kam das nicht sehr oft vor, denn die Ratsmitglieder schwiegen und blickten ihn aufmerksam an. Anscheinend hatten alle großen Respekt vor ihm. Offenbar redete er normalerweise nicht viel, aber wenn er etwas sagte, hörte man ihm zu. Mit anderen Worten: Er war der Boss. Seine Stimme klang rau, und er sprach leise.
    »Auf diesen Tag haben wir uns vorbereitet, seit das Wasser über unserer Stadt zusammenschlug. Niemand hat erwartet, dass wir uns bis ans Ende aller Zeit hier verstecken könnten. Cloral ist eine andere Welt geworden. Im Großen und Ganzen eine bessere Welt. Ich denke, die Zeit ist gekommen, uns den Cloranern anzuschließen.«
    Leises Stimmengewirr. Nach einer Weile erhob sich eine Frau und fragte: »Schlägst du eine Translokation vor?«
    Ich hatte keine Ahnung, was sie mit Translokation meinte, aber sie sagte es so entsetzt, dass es etwas ziemlich Schlimmes sein musste.
    »Nein«, entgegnete er. »Nichts derart Drastisches. Wir sollten langsam vorgehen und uns erst einmal mit unseren Brüdern dort oben bekannt machen.«

    »Darf ich euch daran erinnern«, mischte sich Onkel Press ein, »dass bei der Rettung der Unterwasserplantagen höchste Eile geboten ist? Ansonsten habt ihr vielleicht bald keine Brüder mehr, mit denen ihr euch bekannt machen könnt.«
    Die Ratsmitglieder blickten besorgt drein. Immerhin waren sie dabei, die wichtigste Entscheidung in der Geschichte Faars zu treffen. Die Spannung war schier unerträglich.
    Endlich fand auch ich den Mut, mich zu Wort zu melden.
    »Seit Ewigkeiten helft ihr den Cloranern. Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, an dem sie euch helfen können.« Ich gab mir Mühe, das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken.
    Der alte Mann sah mir in die Augen. Zwar war er alt und gebrechlich, aber das Funkeln in seinen Augen verriet mir, dass er nicht zu unterschätzen war.
    »Wie heißt du?«, fragte er.
    »Bobby Pendragon.«
    Er musterte mich von Kopf bis Fuß, und es überlief mich kalt. Auf einmal wünschte ich mir, ich hätte den Mund gehalten. Doch dann lächelte er.
    »Heute sind in dieser Runde viele wohlmeinende Worte gefallen, doch der Jüngste unter uns hat am weisesten gesprochen!«
    Dann wandte er sich an die anderen Mitglieder des Rates und fuhr mit fester Stimme fort: »Es ist an der Zeit, Hilfe von jenen anzunehmen, denen wir so lange geholfen haben. Alle, die einverstanden sind, Spader zu den Aquaniern zu schicken, stimmen mit ho ab.«
    Zuerst schwieg der Rat. Keiner wollte den ersten Schritt tun. Doch schließlich antworteten alle Anwesenden mit »ho«, einer nach dem anderen. Ihre Stimmen klangen jedes Mal lauter und zuversichtlicher.
    »Wer dagegen ist, melde sich jetzt.«
    Keine einzige Gegenstimme. Der alte Mann wandte sich wieder
an uns: »Wir gehen einen neuen Weg. Spader, hol Hilfe. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    Spader sah Onkel Press und mich an. Seine Augen funkelten vor Unternehmungslust.
    »Wird Yenza mitmachen?«, wollte Onkel Press wissen.
    »Natürlich«, antwortete er nachdrücklich.
    »Und was machst du dann noch hier?« Onkel Press grinste.
    »Hobey-ho!«, sagte ich und schlug Spader auf die Schulter.
    »Fangt bloß nicht ohne mich an, Kumpel!«, rief er und sauste los.
    Hoffentlich würde er Yenza schnell erreichen, sodass ihre Hilfe nicht zu spät kam.
    »Nun müssen wir uns um die Unterwasserplantagen kümmern«, sagte der alte Mann. »Kalaloo, ist alles vorbereitet?«
    »Ich denke schon. Die Transporter werden gerade beladen.«
    »Dann mach dich auf den

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