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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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Weg.«
    »Kommt mit«, sagte Kalaloo zu uns. »Das wird euch interessieren.«
    Selbstverständlich wollten wir sehen, wie die Faarianer die Rettung von Cloral einleiteten. Ich war immer noch skeptisch, aber als Reisender hatte ich gelernt, dass nichts unmöglich war.
    Wir verneigten uns vor den Ratsmitgliedern und verließen die Plattform.
    »Pendragon!«, rief der Alte plötzlich.
    Ich blieb stehen und drehte mich um.
    »Dieser Mann, der uns schaden will … müssen wir ihn tatsächlich fürchten?«
    Gute Frage. Er wollte natürlich wissen, ob Saint Dane die Macht hatte, Faar zu vernichten. Ich entschied mich, die Frage wahrheitsgemäß zu beantworten, damit der Stadtrat seinen Entschluss nicht noch einmal änderte. Ich sah dem Mann fest in die Augen.
    »Ja, das müsst ihr«, begann ich. »Er ist weitaus bösartiger, als
ihr es euch vorstellen könnt. Er muss unbedingt aufgehalten werden. Der größte Fehler, den ihr machen könnt, ist, ihn zu unterschätzen.«
    Er nickte und sah auf einmal sehr müde aus. Dann hob er dankend die Hand und winkte uns zum Abschied.
    Kalaloo scheuchte uns einen anderen Weg hinunter, als wir heraufgekommen waren. In einem Tunnel, der in den Berg von Faar führte, betrachtete ich die kunstvollen Gemälde, die an den Wänden des Ganges hingen. Meist waren es Portraits streng dreinblickender Männer und Frauen, wahrscheinlich verstorbene Stadträte, doch ich machte mir nicht die Mühe, danach zu fragen. Wir hatten wichtigere Dinge zu tun, als uns mit Geschichte zu beschäftigen.
    »Wir müssen zum Fuß des Berges«, erklärte Kalaloo. »Dort befindet sich die Laderampe.«
    »Das ist aber ein weiter Weg«, murmelte Onkel Press.
    »Keine Angst, wir nehmen eine Abkürzung.«
    Wir erreichten ein dickes röhrenförmiges Gebilde, das aus der Decke kam und im Boden verschwand. Kalaloo öffnete eine der Türen an der Vorderseite der Röhre und schob uns in einen Raum, der etwa so groß war wie eine Fahrstuhlkabine. Und genau das war es auch. In dem Rohr befanden sich insgesamt vier Fahrstühle.
    Kalaloo bediente einen Hebel, der aus der Wand ragte, und schon sausten wir in die Tiefe. Die Kabine hatte keine eigene Tür, und die Stockwerke flogen nur so an uns vorbei. Nervös drückte ich mich gegen die Rückwand der Kabine. Kalaloo lachte.
    »Keine Angst, Pendragon. Du schwebst auf einem Luftkissen. In Faar betreiben wir alles Mögliche mit Luft, die durch Schächte im ganzen Berg verteilt wird.«
    Das klang cool. Trotzdem hatte ich Angst, denn wir fuhren so schnell nach unten, dass ich Ohrensausen bekam. Endlich schob Kalaloo den Hebel wieder zurück, und unser Tempo verlangsamte
sich. Sekunden später hielt der Fahrstuhl mit einem sanften Ruck an.
    »Es ist, als würde man auf einer Wolke schweben«, sagte ich so lässig wie möglich, aber natürlich verriet mich das Zittern in meiner Stimme.
    Onkel Press grinste. Er wusste, wie mir zumute war.
    Wie verließen den Aufzug, und Kalaloo führte uns durch einen Gang ins Freie. Ich sah nach oben und stellte fest, dass wir uns tatsächlich am Fuß des Berges befanden. Es war ein majestätischer Anblick – die Stadt am Berg mit der gewaltigen Kuppel darüber.
    Wir eilten einen Pfad entlang, der zu den großen Gebäuden führte, die ich schon beschrieben habe. Dabei begegneten wir vielen Faarianern. Mir fiel auf, dass sich die Menschen hier unten schneller bewegten.
    Oben schlenderten sie gemächlich umher und lauschten der seltsamen Musik, während hier unten gearbeitet wurde.
    »Natürlich sind diese mutierten Ernten gefährlich«, meinte Kalaloo, »aber zum Glück wurde die Zellstruktur nur geringfügig verändert. Wir haben einen chemischen Wirkstoff entwickelt, der den Prozess rückgängig macht, sobald er über die Pflanzen gestreut wird.«
    Das klang gut, aber wir redeten hier nicht über ein paar Krümel, die in einem kleinen Vorgarten verteilt werden mussten. Es ging um mehrere tausend Morgen Ackerland. So fortschrittlich diese Burschen auch sein mochten – die Aufgabe, die vor ihnen lag, war gewaltig.
    »Wie wollt ihr die Chemikalien über ein so großes Gebiet verteilen?«, erkundigte sich Onkel Press. Zwei Köpfe, ein Gedanke. Er zweifelte also auch an der Durchführbarkeit des Plans.
    »Das ist ganz einfach«, antwortete Kalaloo und lächelte stolz.
    Mittlerweile waren wir vor dem Tor eines großen Gebäudes angelangt. Im Gegensatz zu den uralten Häusern oben auf dem
Berg wirkte es ausgesprochen modern und erinnerte mich an einen

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