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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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Wir sahen einander erschrocken an. Onkel Press wandte sich an Kalaloo.
    »Die Flitzer müssen sofort aufbrechen!«, rief er.
    Kalaloo erteilte seinen Leuten Befehle und trieb sie zur Eile an.
    »Nicht weiterbeladen! Fertig machen zum Auslaufen!«
    Onkel Press rannte zur Tür, und wir folgten ihm. Während wir ins Freie liefen, hörten wir zwei weitere Explosionen. Sie schienen näher zu kommen.
    Viele Faarianer standen wie vom Donner gerührt und sahen sich Hilfe suchend um. Etwas Derartiges hatten sie noch nie erlebt. Mir taten die friedliebenden Bewohner der Unterwasserstadt leid, denn ich ahnte, dass es noch viel schlimmer kommen würde.
    »Er ist da, nicht wahr?«, fragte ich.
    »Ja, ich befürchte, jetzt wird es ernst«, murmelte Onkel Press.

ACHTES JOURNAL (FORTSETZUNG)
    CLORAL
    Die Explosionen kamen definitiv näher und erfolgten in immer kürzeren Abständen. Bei jedem neuen Krachen bebte der Boden unter unseren Füßen.
    »Was macht Saint Dane?«, fragte ich. »Bombardiert er uns?«
    Onkel Press wandte sich an Spader. »Hast du Schiffe oder sonst etwas an der Oberfläche gesehen?«
    »Nein, gar nichts!«
    Noch mehr Explosionen. Saint Dane hatte anscheinend vor, Faar in Stücke zu schießen.
    »Bobby«, sagte Onkel Press, »die Faarianer müssen hier raus.«
    »Wie bitte?« Ich war nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte.
    »Sie müssen aus der Stadt! Wenn sie hierbleiben, sterben sie alle.«
    »Aber … wohin sollen sie fliehen?«, fragte ich. »Hier gibt es nichts als Wasser.«
    »Du hast sie doch im Wasser erlebt. Glaubst du, sie haben damit Probleme?«
    Er hatte recht. Die Leute schwammen wie die Fische.
    »Im Meer haben sie größere Überlebenschancen«, fuhr er fort. »Hier unten sind sie lebende Zielscheiben.«

    »Warum erzählst du mir das?«
    »Geh zum Stadtrat. Überzeuge die Leute, dass …« Er fand nicht die richtigen Worte.
    »… dass sie das sinkende Schiff verlassen müssen?«, beendete ich den Satz für ihn.
    »Ja, genau. Spader und ich helfen hier unten, die Flitzer flottzumachen.«
    Das war hart. Ich sollte die Menschen dazu bringen, ihre Heimat zu verlassen. Seit Jahrhunderten hatte sich die Stadt gegen alle Widrigkeiten behauptet, doch nun bedrohte sie etwas weitaus Gefährlicheres als hungrige Menschen oder steigendes Wasser. Die Explosionen wurden immer lauter. Onkel Press hatte recht, die Faarianer mussten fliehen.
    Ich rannte los, aber …
    »Bobby!«, rief Onkel Press. »Nimm auf jeden Fall deine Kopfmaske mit!«
    Zuerst wusste ich nicht, wozu das gut sein sollte. Doch eine Sekunde später begriff ich. Wir saßen hier genauso in der Falle wie die Einheimischen, allerdings hatten wir keine coolen Fischanzüge mit eingebauten Atemgeräten. Wenn wir überleben wollten, brauchten wir die Kopfmasken … und überleben wollten wir.
    »Was ist mit euch?«, wollte ich wissen.
    »Wir helfen hier, so gut wir können, und treffen dich oben am Tunneleingang wieder!«
    Ich nickte.
    Spader grinste verunsichert. »Ein schöner Tum-Tigger, was, Pendragon?«
    »Und ob. Wartet aber nicht zu lange, klar?«
    Die beiden wandten sich zu den U-Booten, und ich lief zum Fahrstuhl zurück. Der Gedanke an eine Fahrt mit dem Ding behagte mir gar nicht. Bisher hatte ich immer geglaubt, man solle Fahrstühle bei Gefahr auf keinen Fall benutzen. Der Angriff der
Piraten stellte definitiv eine Gefahr dar, aber ich hatte keine Zeit, zu Fuß auf die Spitze des Berges zu klettern. Dabei hätte ich mich sowieso nur verirrt. Also musste ich den grässlichen Röhrenfahrstuhl nehmen.
    Ich lief zweimal um das dicke Rohr herum, bis ich endlich eine freie Kabine fand. Fieberhaft versuchte ich mich zu erinnern, wie Kalaloo das Ding bedient hatte. Als ich den Hebel nach vorn zog, schoss die Kabine so schnell in die Höhe, dass ich hintenüberfiel! Da ich Angst hatte, wie eine Rakete oben aus dem Berg katapultiert zu werden, richtete ich mich schnell wieder auf und schob den Hebel ein Stück zurück. Wahnsinn!
    Als Nächstes musste ich herausfinden, in welchem Stockwerk ich aussteigen sollte. Zuerst wollte ich die Kopfmaske holen und dann zum Stadtrat auf das Plateau steigen.
    Nach ein paar Minuten hielt ich den Fahrstuhl an und verließ die Kabine. Draußen kam ich an vielen Faarianern vorbei, die wie betäubt wirkten. Frauen riefen nach ihren Kindern und drückten sich eng an die Felswände. Ein paar Leute zogen sich im Laufen die Schwimmanzüge an. Wahrscheinlich hielten sie es für sicherer, ins freie Meer zu

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