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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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Kommandobrücke des U-Boots. Wieder war ich von dem Anblick enttäuscht. Zwei Männer saßen an zwei Steuerrudern, drei andere hockten vor Schaltpulten. Bestimmt hatte einer der Kerle die Waf fen unter sich, die Faar zerstört hatten. Ansonsten befand sich nur eine weitere Person im Raum – ihr wisst sicher, von wem ich rede.
    Piratenkapitän Zy Roder. Saint Dane höchstpersönlich. Er blickte durch ein schmales Fenster nach draußen.
    »Wir haben bloß zwei gefunden«, erklärte ei ner un serer Bewacher.
    Saint Dane drehte sich um.
    »Willkommen an Bord, Freunde!«, sagte er lächelnd. »Ich liebe diese hübschen Spielzeuge der Cloraner. Ihr nicht auch?«
    Wir schwiegen. Spader knirschte vor Zorn mit den Zähnen. Sein Hass auf Saint Dane half uns im Moment gar nicht weiter, sondern würde höchstens dazu füh ren, dass Spader eine Dummheit beging.
    »Und wo steckt mein Freund Press? Ich hof fe, er hat die Stadt lebend verlassen.«
    Ich antwortete nicht, doch Saint Dane stellte sich dicht vor mich und sah mir in die Augen. Da er nicht denken sollte, er könnte mir Angst einjagen, erwiderte ich den Blick. Es war, als würde er mei ne Gedanken lesen. Se kunden später schüt telte er bedauernd den Kopf.
    »Deine Augen sprechen Bände, Pendragon«, meinte er. »Press ist tot. Das tut mir leid. Er war ein würdiger Gegner, aber ich sagte euch bereits, dass ich unbesiegbar bin. Es hat eben so sein sollen.«

    »Nein, ganz bestimmt nicht!«, fauchte ich, denn ich hass te diesen Satz. »Cloral ist noch nicht verloren!«
    Er lachte, als wäre ich ein klei ner Junge, der nicht wusste, wovon er redete. Im Grunde entsprach das auch der Wahrheit.
    »Glaubst du das wirklich? Dann lass dir etwas zeigen.«
    Er deutete zum Fenster, durch das jetzt helles Licht strömte. Wir waren aufgetaucht.
    Einer unserer Bewacher ging zu einer runden Tür in der Wand und drehte an einem Rad, um sie zu entriegeln. Dann zog er sie zur Seite, und Sonnenlicht drang in den Raum.
    »Bitte sehr«, sagte Saint Dane und wies zur Tür.
    Ich trat ins Freie, dicht gefolgt von Spader. Die Kommandobrücke lag im Turm direkt über dem Rumpf, und so betraten wir nun den Teil des Schiffes, der bei normalen Booten als Deck bezeichnet wird. Das U-Boot war übrigens riesig. Ich schätzte die Länge vom Bug bis zum Heck auf fast fünfzig Meter. Der Turm, aus dem lange Kanonenrohre ragten, befand sich im vorderen Drittel. Die Kanonen waren nicht so groß wie die des Schlachtschiffs, aber mit Sicherheit genauso gefährlich.
    Saint Dane ging an uns vorbei auf den Bug des Schiffes zu.
    »Kommt mit!«, befahl er.
    Da wir kei ne Wahl hatten, gehorchten wir. Schließ lich blieb er stehen. Wir standen zu dritt am Bug und schauten über das Wasser.
    »Seht ihr das?«, fragte er.
    Zuerst konnte ich nichts Besonderes erkennen, aber nachdem sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, erblickte ich ei nen überdi mensiona len Whirlpool – und ich mei ne wirk lich überdimensional. Keine Frage, wie er entstanden war: Er befand sich genau über der zerstörten Kuppel von Faar. Ungeheure Wassermassen strömten in die Stadt und verursachten diesen monströsen Strudel. Saint Dane stand mit verschränkten Armen vor uns und lächelte zufrieden.

    »Wo sind …«, begann Spader, aber Saint Dane hob abwehrend die Hand.
    »Bitte, nur noch einen Augenblick.«
    Wir starrten auf das Wasser und mussten mit ansehen, wie er recht behielt. Kurz darauf war der Strudel nämlich verschwunden, und eine riesige Luftblase stieg an die Wasseroberfläche.
    »Das war’s«, murmelte Spader. »Leb wohl, Faar.«
    Es war herz zerreißend. Die Luftblase war quasi der letzte Atemzug der Stadt gewesen, die nun unter den Wassermassen begraben lag.
    Saint Dane strahlte. »Nun, was wolltest du vorhin sagen?«, fragte er Spader höflich.
    »Wo sind die Piloten des Flitzers?«
    Saint Dane wirk te gelangweilt, als wäre das völlig belanglos. »Wir haben sie ins Meer zurückgeworfen«, sagte er. »Zwei unwichtige kleine Fische. Allerdings haben sie uns sehr geholfen.«
    »Inwiefern?«, wollte ich wissen.
    »In dem Moment, als wir sa hen, wie sie Faar verließen, kannten wir die richtige Stelle und zielten mit unseren Kanonen darauf. Danach kam kein ein ziges Boot mehr zum Vorschein«, fügte er lachend hinzu. »Ich denke, wir waren erfolgreich.«
    »Ihr habt ein Dut zend Männer dort unten eingeschlossen!«, knurrte Spader wütend.
    »Und wir haben das Herz von Cloral zerstört«, verkündete Saint Dane

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