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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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einmal um den Verstand bringen würden …
    Wir fuhren endlos lange durchs Meer, und mei ne Arme an den Schlittenhalterungen erlahmten all mählich. Im mer wieder änderte ich meinen Griff oder hielt mich nur mit einer Hand fest, um die andere zu entlasten. Bis zu dem Flume in der Nähe von Grallion würde ich dieses Tempo sicher nicht durchhalten.

    Doch auf einmal bewegte sich mein Ring. Da wir noch im mer kilometerweit von unserem An kunfts-Flume entfernt sein mussten, konnte das nur eines bedeuten: Es gab tatsächlich ein zweites Tor.
    Die Luftblasen von Spaders Fahrzeug führten uns in die Tiefe. Es wurde immer dunkler und kälter. Vor uns ragte aus dem Meeresgrund ein hoher Felsen, der oben abgeflacht war und zu beiden Seiten steil abfiel. Das Leuchten meines Rings verriet mir, dass sich das Tor irgendwo hier befinden musste. Noch etwas wies darauf hin, dass wir unser Ziel fast erreicht hatten: Ein breiter Strom Luftblasen stieg auf der anderen Seite des Felsens zur Wasseroberfläche empor. Wo ka men nur auf einmal so viele Luftblasen her? Als wir über den Felsen hinwegschwammen, wurde uns alles klar.
    Spaders Flitzer trieb im Wasser, aber ohne Spader an Bord. Die Luke stand weit auf, und das kleine U-Boot hatte sich mit Wasser gefüllt. Es hatte einen Unfall gegeben. Nun ja, vielleicht ist Un fall nicht das richtige Wort, denn es sah so aus, als hätte Spader ihn absichtlich herbeigeführt.
    Der Anblick, der sich uns bot, war ein fach unbeschreiblich: Zwischen Flitzer und Felsen steckte ein eingequetschtes Quig. Es war nicht so groß wie seine Artgenossen, denen ich bisher begegnet war, sah aber kein bisschen harmloser aus. Da Spader kei ne Waffe bei sich gehabt hatte, war er kurzerhand mit dem Flitzer auf das Biest losgegangen. Der Hai lag jetzt auf einem Felsvorsprung, der Flitzer obendrauf.
    »Volltreffer«, lobte Onkel Press.
    Da zuckte der Schwanz des Monsters. Vielleicht war es gar nicht tot! Vorsichtshalber hielten wir Abstand.
    »Wo ist das Tor?«, fragte ich.
    Weit konnte es nicht sein. Erstens spielte mein Ring verrückt, zweitens war dieses Quig ein eindeutiger Beweis. Hoffentlich
lag der Eingang in unmittelbarer Nähe, denn Spader besaß keine Kopfmaske. Außerhalb des Flitzers musste er die Luft anhalten. Wir musterten die steilen Felsen, konnten aber nichts entdecken.
    Aus den Augenwinkeln erspähte ich eine einzelne Luftblase, nicht größer als ein Golfball, die in der Nähe des Felsens nach oben stieg.
    »Da!«, rief ich und fuhr auf die Stelle zu.
    Als wir uns dicht vor der Wand befanden, sahen wir, dass ein Vorhang aus rotem Seetang sie bedeckte. Ich versuchte mich an die exakte Stelle zu erinnern, an der die Luftblase erschienen war, und schob dort den Seetang beiseite. Dahinter fand ich nichts als Stein. Keine Öffnung, keinen Gang und kein Tor. Immer wieder schaute ich mich nach dem Quig um, das unter dem Flitzer lag. Sollte es plötzlich wieder zum Leben erwachen, würde ich schnellstens die Kurve kratzen.
    Da entdeckte ich einen in den Felsen geritzten Stern.
    »Hier!«, rief ich.
    Onkel Press gesellte sich zu mir, und wir suchten gemeinsam, bis wir endlich auf einen schmalen Spalt stießen. Mit ein wenig Mühe passte ein Mensch hindurch. Keine Ahnung, wieso ich auf einmal so mutig war, aber ich quetsch te mich als Erster durch die Öffnung. Drinnen war es dun kel, und ich tastete mich langsam vor. Kurz da rauf erblickte ich ei nen Lichtschimmer und tauch te in ei ner Unterwasserhöh le auf, dicht gefolgt von On kel Press. Wir nahmen die Kopfmasken ab.
    Ich wusste nicht, was uns erwartete. Natürlich hoffte ich, Spader gesund und munter vorzufinden, aber vorzugsweise ohne den schrecklichen Saint Dane.
    Die Höhle war viel kleiner als die bei Grallion, in der wir angekommen waren. Der Tüm pel, in dem wir trieben, war für zwei Menschen schon fast zu klein. Uns gegenüber erblickten wir den
Eingang zum Flume, ganz wie erwartet. Was wir jedoch nicht erwartet hatten, war das Bild, das sich uns bot: Es befanden sich zwei Leute in der Höhle.
    Einer davon war Spader, der wei nend auf dem Felsboden links von uns saß. Der Grund für seine Tränen war nicht schwer zu erraten, denn bei der zwei ten Person handelte es sich um … seinen Vater! Ich hatte den Mann nur ein mal gesehen, und da war er bereits tot gewesen. Dennoch erinnerte ich mich gut an ihn. Tote vergisst man nicht so schnell, schät ze ich. Wieso war er hier? Und wieso lebte er?
    Onkel Press und ich starrten ihn an. Gerade sagte

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