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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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jemand mit einem Maschinengewehr durch das Flume bis in unsere Höhle gefeuert.
    Eine Sekunde später war es vorbei.

    Das Licht erlosch, die Musik verstummte, und es trat eine unheimliche Stille ein.
    »Onkel Press!« Er lag genau vor dem Flume auf dem Boden. Ich rannte hin, wusste aber schon, was mich erwartete. Es waren so viele Kugeln gewesen, eine musste ihn getroffen haben. Dennoch hoffte ich auf ein Wunder.
    Als ich neben ihm kniete, verflog diese Hoffnung augenblicklich. Onkel Press war getroffen worden. Mehrmals. Er starrte ins Leere, lebte aber noch. Schnell sah ich zu Spader hinüber, der zusammengekauert an der Wand saß und völlig schockiert wirkte. Er hatte Schwierigkeiten zu begreifen, was geschehen war.
    »Hol den Flit zer!«, brüllte ich ihn an. »Wir müs sen ihn nach Grallion bringen!«
    »Nein, Bobby«, sagte Onkel Press und hielt meinen Arm fest.
    »Du darfst nicht sterben!«, rief ich. Vor mir lag mein schwer verwundeter Onkel. Mein unbesiegbarer Onkel. Der On kel, den ich liebte und der mir so viele Abenteuer beschert hatte, wie ein Junge sie sich nur wün schen kann … und das schon, bevor ich ein Reisender geworden war.
    »Hör zu, Bobby«, sagte er mit schwacher Stimme.
    »Nein! Du wirst mir nicht er zählen, dass es so hat sein sollen! So nicht! Nicht du!«
    Spader kroch auf allen vieren zu uns herüber. Er musste Höllenqualen leiden. Ich wusste, wie er sich fühl te. Onkel Press starb, weil er ihm das Leben gerettet hatte, so wie Osa, als sie mich vor Saint Danes Bogenschützen bewahrte.
    »Du hast mir viele Fragen gestellt, Bobby«, flüs terte On kel Press. »Nur eine nicht.«
    »Welche?«, sagte ich. Tränen liefen mir über die Wangen.
    »Ich habe dir erzählt, dass jedes Territorium einen Reisenden hat. Du hast nie gefragt, warum die Zweite Erde zwei hat.«
    Das stimmte. Ich weiß nicht wieso, aber der Gedanke war mir
nie in den Sinn gekommen. Vielleicht hatte ich auch nicht darüber nachdenken wollen.
    »Sagst du es mir jetzt?«
    »Die Antwort lautet: Jedes Territorium kann nur einen Reisenden haben. Ich wuss te, dass mei ne Zeit zu Ende ging, des halb holte ich dich. Jetzt ist deine Zeit gekommen, genauso wie die von Loor und Spader. Ihr seid die nächste Generation der Reisenden.«
    Ich konnte nicht mehr klar denken. Mir waren sämtliche Regeln für Reisende, Halla und Saint Dane egal. Wichtig war nur, dass mein Onkel im Sterben lag.
    »Ich verrate dir noch etwas«, fuhr er leise fort. »Ihr seid die Letzten. Alles, was vorher geschah, zählt nicht. Ihr werdet in die Schlacht ziehen. Ihr werdet den Kampf beenden. Ihr seid die letzten Reisenden.«
    Er wurde zusehends schwächer. Dann blickte er zu Spader und sagte: »Spader, es ist schwer zu glauben, aber du wirst deinen Vater wiedersehen. Deine Mutter auch.«
    Schließlich griff er nach mei ner Hand. »Bobby Pendragon, ich verspreche dir, du wirst deine Familie wiedersehen. Ich werde auch da sein. Vergiss das nicht, und sei nicht traurig … denn es hat so sein sollen.«
    Er schloss die Augen und starb.

ACHTES JOURNAL (FORTSETZUNG)
    CLORAL
    Die Zeremonie hätte nicht würdiger sein können.
    Es drängten sich unzählige Menschen auf dem Bergplateau von Faar. Die Stadt räte saßen auf ih ren Plät zen. Au ßerdem wa ren et liche Aqua nier in Ga la uni formen anwesend, da runter Quinnick, der Kapitän von Grallion, und Wu Yenza.
    Auf den restlichen Bänken saßen Menschen aus Faar und Abgeordnete der Agronomischen Gesellschaft von Panger. Ich sah auch Ty Manoo, den Agronomen von Grallion. Viele Abgesandte anderer Habitate waren ebenfalls erschienen. Die Nachricht vom Auftauchen der versunkenen Stadt hatte sich schnell verbreitet. Faar war erst vor zwei Tagen aus den Wellen aufgestiegen, aber die Flitzer waren bereits aus dem Hangar befreit und unterwegs zu den Unterwasserplantagen.
    Cloral hatte den kritischen Wendepunkt überschritten – und überlebt.
    Natürlich wusste kei ner der Anwesenden, was wirk lich auf dem Spiel gestanden hatte. Sie hatten keine Ahnung, dass es sich bei Cloral nur um ein Territorium von vielen handelte, die Saint Dane ins Chaos stürzen wollte. Für die Bewohner dieser Welt war eine entsetz liche Naturka tastrophe verhindert worden, nicht mehr und nicht weniger. Als Bonus hatten sie auch noch die Wurzeln
ihrer Herkunft entdeckt. Die Auferstehung von Faar war ein unglaubliches Ereignis. Stellt euch vor, bei uns wäre plötzlich Atlantis aus dem Ozean aufgetaucht.
    Wäre das nicht cool? Nun drehte

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