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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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schon untersucht habe, dann brauchst du dich da nicht noch einmal einzumischen und eine erneute Palpation oder einen Ultraschall durchführen!“
    Oh, jetzt duzte er ihn wieder. „Er ist zusammengebrochen, und als Arzt ist es meine Pflicht …“
    „Als Angestellter ist es deine Pflicht, meinen Anweisungen zu parieren!“
    Dean konnte sich einfach nicht mehr zurückhalten. „Jetzt hören Sie mal!“, meckerte er. „Ich bin doch nicht Ihr Schoßhündchen, das macht, was Sie wollen!“
    „Als Angestellter in meiner Klinik hast du nur das zu tun, was ich dir auftrage. Solltest du weiterhin so irresponsabel handeln …“
    „Irresponsabel?!“, wiederholte Dean fassungslos.
    „Dann wird mir nichts anderes übrig bleiben, als dir zu kündigen!“
    „Ach, jetzt wollen Sie mich schon entlassen?! Klasse, echt super!“
    „Ich weiß zwar nicht, was du für eine Beziehung zu dem Patienten hast, doch ich kann so etwas nicht dulden!“
    Entsetzt sah Dean ihn an. „So etwas?! Was soll das denn bitte schön heißen?!“
    „Verstehe mich nicht falsch, Harris, aber ich habe das Gefühl … du würdest dich zu viel um diesen Nathan Schuster kümmern und sorgen.“
    „Ich nehme einfach nur meine Pflicht als Arzt wahr!“
    „Und seltsamerweise mehr um Nathan als um jeden anderen Patienten.“
    „Er wollte sich das Leben nehmen!“
    „Er ist nicht der Erste.“
    Dean fehlten die Worte.
    „Ich sage es dir jetzt zum letzten Mal, Harris. Untersuchungen finden nur statt, wenn ich diese veranlasse. Bis dahin bekommt Herr Schuster weiterhin seine Spritzen.“
    Innerlich wusste Dean, dass es sinnlos war, sich weiter mit Schlaus über Nathan zu streiten. Wenn Schlaus sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann konnte man nur noch kapitulieren – etwas anderes wäre pure Zeitverschwendung gewesen.
    „Ist gut!“
    „Allerdings wirst du ihm diese nicht mehr verabreichen.“
    „Was?“
    „Ich werde eine Schwester darum bitten. Von nun an hältst du dich von Nathan fern. Er ist nicht mehr dein Patient.“
    Mit diesen Worten hatte Dean nun wirklich nicht gerechnet. „Aber …“
    „Kein aber!“
    Wütend sah Dean seinen Vorgesetzten an, bevor er wortlos aus dem Zimmer stürmte und die Tür absichtlich laut zudonnerte.
    Doktor Schlaus nahm auf seinem Schreibtischstuhl Platz. Er schnaubte und versank in seinen Gedanken.
     
    ***
     
    Nathan stand am nächsten Morgen in seiner Schlabberhose, weißem Shirt und Sneakers vor dem großen Zimmerfenster. Schon eine Weile beobachtete er den Schnee, der vom Himmel fiel und sich auf dem Boden häufte. Plötzlich hörte er leise Musik. Mit fragendem Blick ging er aus dem Raum und lief den Flur entlang. Die Musik, die ihm mit jedem Schritt lauter entgegenkam, wurde von Gelächter begleitet. Automatisch blieb er vor Alexanders offener Zimmertür stehen. Bedachtsam blickte er hinein, doch Alexander war nicht anwesend. Gerade als er weitergehen wollte, erkannte er ein weißes Blatt auf dessen Bett. Neugierig, wie er war, wollte er wissen, was auf dem Papier zu sehen war und schnappte danach. Er erstarrte und machte große Augen, als er sich selbst auf der Zeichnung erkannte. Warum Alexander ihn schon wieder porträtiert hatte und noch dazu so nachdenklich und verletzlich, verstand er einfach nicht. Grübelnd legte er die Abbildung zurück und begab sich dann gedankenvoll zur Treppe, um nach unten zu gehen. Vor dem Gemeinschaftsraum blieb er schließlich erstaunt stehen. Patienten und Ärzte schmückten fröhlich zur Weihnachtsmusik den Raum. Sie besprühten die Fenster mit künstlichem Schnee, behängten die Wände mit Bildern und Sternen und stellten einen großen Weihnachtsbaum auf. Auch Dean war anwesend, doch zu Nathans Schock spaßte er mit Jennifer und Ebby herum.
    „Nathan!“, erschreckte ihn plötzlich eine Krankenschwester, die hinter ihm stand und ihn unbeschwert anlächelte. „Freut mich, dass du auch gekommen bist!“
    Kurz sah Nathan sie an. „Ja“, sagte er und blinzelte wieder zu Dean, der ihn zwar bemerkt hatte, ihn jedoch ignorierte.
    „Wie geht es dir heute?“
    „Danke …“, gab Nathan grüblerisch zurück. Warum ignorierte Dean ihn?
    „Willst du uns nicht beim Schmücken helfen?“, fragte die Schwester.
    Da Dean ihn jedoch nicht beachtete und er kein Interesse an all den anderen hatte, mit denen er nichts zu tun haben wollte, schüttelte Nathan den Kopf.
    „Solltest du Lust bekommen, kannst du uns, wann immer dir danach ist, helfen“, plapperte sie und ging

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