People Always Leave
auf die Fliesen.
***
Fröhlich betrat Jennifer das Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich und blickte dann entsetzt auf ihre Sachen, die überall verteilt herumlagen. Das ganze Zimmer war verwüstet.
„Ah!“, schrie sie außer sich und stürmte sofort wieder hinaus. Wenige Augenblicke später kam sie mit Dean zurück.
„Sieh dir diese Sauerei an!“, keifte sie.
Geschockt sah Dean sich um und hatte dabei nur einen Gedanken: Nathan!
„Das ist doch unerhört!“, meckerte Jennifer weiter. „Das werde ich dem Direktor melden!“ Eiligst stürmte sie erneut hinaus.
„Nathan?!“, rief Dean besorgt. „Nathan?!“ Ein leises Klagen erklang aus dem Badezimmer. Verdattert blickte Dean in den Raum und dann auf die vielen Haare.
„Nathan!“, sagte Harris geschockt, als er ihn heulend auf dem Boden sitzen sah. „Was ist passiert?“ Er kniete sich zu ihm runter.
Nathan versuchte sich zusammenzureißen und scherzte: „Friseur werde ich wohl nicht mehr.“ Sekunden später brach er in Tränen aus.
„Ach, Nathan“, flüsterte Dean und herzte ihn kurz. „Los, komm. Wir müssen schnell hier weg.“
„Es hat doch alles keinen Sinn mehr“, jammerte Nathan. „Alles keinen Sinn …“
„Nathan! Gleich kommt der Direktor, und wenn er sieht, dass du für dieses Chaos verantwortlich bist, dann könntest du verlegt werden!“
„Wieso redest du nicht mehr mit mir?“
„Später!“, schimpfte Dean und half ihm auf. „Ich bringe dich jetzt zu jemandem, der dich wieder in Ordnung bringt, und versuche diesen Schlamassel hier irgendwie …“, er stoppte, als er mit Nathan aus dem Bad kam und sich umsah, „… irgendwie werde ich das schon hinbekommen“, meinte er und eilte mit Nathan aus dem Raum.
***
„Sehen Sie sich das an!“, keifte Jennifer, als sie mit dem Chefarzt das Zimmer betrat. „Sehen Sie das?!“
„Ach du meine Güte!“, erbebte er. „Was ist denn hier passiert?!“
„Das war sicherlich dieser verrückte Nathan!“
„Bist du dir da sicher?!“
„Doktor Harris war auch gerade hier!“
Dies beantwortete zwar nicht Doktor Schlaus´ Frage, doch konnte er eins und eins zusammenzählen. „Ich verstehe.“
„Ich möchte, dass Nathan …“, begann sie außer sich, als plötzlich die Klospülung in dem kleinen Bad ertönte. Rätselnd blickten sowohl Jennifer als auch Doktor Schlaus zur Tür, die sich unerwartet öffnete.
„Herr Harris?!“, sagte Schlaus überrascht. Großäugig sah Dean ihn an. „Was machen Sie denn hier?!“
„Ich musste mal“, gab Dean locker zurück.
„Was ist hier geschehen?!“
„Ganz ehrlich, Chef? Ich weiß es nicht. Jennifer bat mich ins Zimmer …“
„Genau!“, unterbrach sie.
„Und als ich hierherkam, sah es aus“, begann er zu erklären und blickte um sich, „wie es jetzt aussieht.“
„Genau!“, unterbrach sie erneut.
„Wenn ich ehrlich bin, glaube ich sogar, dass es etwas mit Jennifer selbst zu tun hat.“
„Hä?“, stutzte sie. „Was meinen Sie?!“
Kurz sah Doktor Schlaus sie an. „Wo ist Nathan?“, fragte er dann seinen Angestellten.
„Der müsste noch unten bei den anderen sein.“
„Das stimmt doch überhaupt nicht!“, warf Jennifer wütend ein.
„Ich habe mit den anderen Lieder gesungen und Nathan saß die ganze Zeit nur wenige Schritte von mir entfernt. Er kam sofort nach der Sitzung mit Ihnen zu uns. Jennifer jedoch nicht. Sie kam erst, als sie mich holte.“
„Ist das wahr?“, fragte Schlaus Jennifer und musterte sie nachdenklich.
„Nein! Doktor Harris lügt doch! Nathan war nur ganz kurz unten!“
Schlaus wusste nicht wirklich, wem er nun Glauben schenken konnte. Jennifer war ein hinterhältiges Biest, doch Dean, der würde anscheinend alles tun, um Nathan in Schutz zu nehmen. Stutzend sah Schlaus wieder zu Harris.
„Los jetzt!“, forderte die Krankenschwester Nathan auf.
Nathan sah nach links, dann nach rechts. So schnell es ging, düste er den Flur entlang und lief nach unten in den Aufenthaltsraum. Er nahm hastig Platz und schnappte nach einem Magazin. Dieser Plan konnte nur schiefgehen.
„Das werden wir ja jetzt sehen“, meinte Doktor Schlaus und ging voran.
„Gerne“, gab Dean mit einem kurzen Blick zu der zornigen Jennifer zurück und folgte ihm.
„Er wird nicht da unten sein!“, erklärte Jennifer auf dem Weg. „Weil er ja auch überhaupt nicht da ist. Und wenn jemand nicht da ist, wo er sein soll, dann kann diese Person sich auch nicht an diesem Ort, wo
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