Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Titel: Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillem Balagué
Vom Netzwerk:
Mourinho ist so viel passiert, so viel …«
    Pep nahm das alles persönlich. Für Mourinho gehörte alles zum Beruf.
    »Unsere Beziehung war gut, ist gut und wird gut sein«, sagte Mourinho in seiner ersten Saison in Madrid. »Wenn Pep und ich jemals ein fußballerisches Problem haben, wird das niemals zu einem Problem zwischen José Mourinho und Pep Guardiola werden, sondern nur ein Problem zwischen dem Trainer von Real Madrid und dem Trainer von Barcelona. Das ist etwas ganz anderes. Das sind völlig verschiedene Dinge. Ich respektiere ihn so sehr, wie ich annehme, dass er mich respektiert, und zwischen uns gibt es keine persönlichen Probleme, ganz im Gegenteil. Im Moment kann ich ihm kein Glück wünschen, weil wir direkte Konkurrenten sind, aber abgesehen davon gibt es kein Problem.«
    Pep sollte das nie so sehen.

7 Der Abschied – und davor noch ein weiteres Finale
    Hinspiel des Champions-League-Halbfinales.
Stamford Bridge, 18. April 2012
    Barcelona trat in London wie erwartet in der stärksten Besetzung an, mit Alexis Sánchez, Fàbregas und Messi im Angriff. Vom Anpfiff weg spielte das Team eine Chance nach der anderen heraus: Sánchez traf die Latte, Ashley Cole klärte auf der Torlinie, Adriano setzte den Ball an den Pfosten. Ein-, zwei-, drei-, viermal war die blaue Chelsea-Mauer im Weg. Barcelona, Pep und Messi mussten feststellen, dass der englische Gegner Mittel und Wege gefunden hatte, sie zu frustrieren, so wie das Inter Mailand zwei Jahre zuvor gelungen war.
    Das Team suchte hartnäckig nach einer Antwort über Messi, der immer in seiner zentralen Position agierte.
    Dann verlor das kleine Genie den Ball, viel zu nah am eigenen Tor, fast an der Mittellinie. Lampard spielte zu Ramires, und die Bar Ç a-Spieler begingen beim Zurücklaufen einen entscheidenden Fehler. Die beiden Innenverteidiger, Mascherano und Puyol, verfolgten Drogba, der auf der rechten Angriffsseite nach der Lücke suchte. Einer von ihnen hätte Xavi, der Ramires verzweifelt nachsetzte, den Rücken freihalten sollen.
    Xavi war gegen Ramires auf sich allein gestellt, dieser wiederum flankte dann zu Drogba. In Barcelonas Verteidigung taten sich Lücken auf. Das führte in der Nachspielzeit vor der Halbzeitpause zu einem Gegentor.
    Viele Beobachter kamen – ergebnis-, aber nicht leistungsbezogen – zu der Schlussfolgerung, Chelsea habe gut verteidigt. Barcelona hatte in diesem Spiel 24 Torschüsse zu verzeichnen. Chelsea erzielte mit einem einzigen Schuss, der aufs Tor kam, einen Treffer.
    Die Abhängigkeit von Messi, der alles gegeben hatte, dem aber an diesem Tag das letzte Feuer fehlte, und der Mangel an Alternativen wurden eindeutig zum Problem. Aber Pep sagte den Spielern, wenn sie an der Stamford Bridge 24 Chancen herausgespielt hatten, werde ihnen das auch im Camp Nou gelingen.
    Und dann, bei der Pressekonferenz, beschloss der Trainer, Druck von der Mannschaft zu nehmen, die ihre Durchschlagskraft eingebüßt hatte und die schwere Last des Gewinnen-Müssens auf ihren Schultern spürte. Von Trainerseite aus war das eine Neuerung, vielleicht eine Warnung. Guardiolas Denkweise war zu diesem Zeitpunkt schwer zu verstehen: Anstatt mehr von seinen Spielern zu verlangen, die gegen Real Madrid in der heimischen Liga und gegen Chelsea im Camp Nou vor den wichtigsten Spielen der Saison standen, schien Pep den Fuß vom Gaspedal zu nehmen.
    »Im Sport bleiben nur die Sieger im allgemeinen Gedächtnis. Aber ich habe das Gefühl, dass wir bereits zu den Siegern zählen. Ich weiß nicht, was nächsten Samstag gegen Madrid oder nächsten Dienstag gegen Chelsea passieren wird. Aber nach meinem Gefühl haben wir in dieser Saison bereits gewonnen. Nach vier Wettkampfjahren auf diesem Niveau so weit gekommen zu sein, trotz der Verletzungen und Krankheiten … Ich habe das Gefühl, dass wir gewonnen haben, ganz gleich, was als Nächstes geschieht.«
    Rückspiel im Champions-League-Halbfinale, 24. April 2012, Camp Nou
    Beim Fußball geht es um Prozentwerte. Chelsea hatte mit einer tief stehenden Verteidigung eine kleine Chance durchzukommen. Sie wurde etwas größer, wenn die Mannschaft ab und zu intelligent angriff. Aber die Prozentwerte waren dennoch sehr ungleich und zu Barcelonas Gunsten verteilt: Die Gastgeber würden den Ball öfter haben und mehr Zeit im Angriffsbereich vor Chelseas Tor verbringen.
    Aber dieses Spiel hatte es früher schon gegeben. Gegen Mourinho und gegen Inter Mailand 2010. Und im Hinspiel in London.
    Es war eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher