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Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Titel: Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillem Balagué
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Presseabteilung des Klubs).
    »Guten Morgen, meine Herren. Ihr könnt euch vorstellen, was für eine gewaltige Motivation es für mich ist, hier zu sein und diese Mannschaft zu trainieren. Es ist die größtmögliche Ehre. Vor allen Dingen liebe ich diesen Klub. Ich würde niemals eine Entscheidung treffen, die dem Klub schaden oder sich gegen ihn richten würde. Alles, was ich tun werde, beruht auf meiner Liebe zum FC Barcelona. Und wir brauchen und wollen Ordnung und Disziplin.
    Das Team hat eine Zeit erlebt, in der sich nicht alle so professionell verhalten haben, wie sie das hätten tun sollen. Jetzt ist für alle die Zeit gekommen, zu laufen und alles zu geben.
    Ich gehöre diesem Klub seit vielen Jahren an und weiß um die Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden. Ich werde euch bis zum Tod verteidigen, aber ich kann auch sagen, dass ich sehr viel von euch allen verlangen werde, genauso viel wie von mir selbst.
    Ich bitte euch nur um eines: Ich werde euch nicht kritisieren, wenn ihr einen Fehlpass spielt oder einen Kopfball verpasst, der uns ein Gegentor einbringt, solange ich nur weiß, dass ihr 100 Prozent gebt. Ich könnte euch jeden Fehler verzeihen, aber ich werde euch nicht verzeihen, wenn ihr euch nicht mit Leib und Seele für Barcelona einsetzt.
    Ich verlange keine Ergebnisse von euch, nur Leistung. Ich akzeptiere keine Leute, die über Leistung spekulieren, das ist halbherzig, oder die Leute geben nicht alles.
    Das hier ist Bar Ç a, meine Herren, das wird von uns verlangt, und das verlange ich von euch. Ihr müsst alles geben.
    Ein Spieler allein ist ein Niemand, er braucht seine Teamkameraden und Kollegen um sich: jeden von uns in diesem Raum, die Leute, die euch jetzt umgeben.
    Viele von euch kennen mich nicht, deshalb werden wir die nächsten paar Tage nutzen, um die Gruppe aufzubauen, die wie eine Familie sein kann. Wenn jemand irgendein Problem hat: Ich bin immer ansprechbar, nicht nur, was den Sport betrifft, sondern auch den Beruf, die Familie, das ganze Umfeld. Wir sind hier, um uns gegenseitig zu helfen und sicherzustellen, dass geistiger Friede herrscht, sodass die Spieler keine Spannung oder Spaltung empfinden. Wir sind eine Einheit. Wir bestehen nicht aus kleinen Gruppen, denn so etwas zerstört in allen Mannschaften den Teamgeist.
    Die Spieler in diesem Raum sind sehr gut. Wenn wir sie nicht dazu anleiten können, alles zu gewinnen, wird das unser Fehler sein.
    Und lasst uns auch in schwierigen Zeiten zusammenhalten. Achtet darauf, dass nichts an die Presse ausgeplaudert wird. Ich möchte nicht, dass jemand nur für sich selbst kämpft. Lasst uns einig sein, habt Vertrauen zu mir. Als ehemaliger Spieler weiß ich, wie es euch ergeht, ich weiß, was ihr durchmacht und was ihr empfindet.
    Die Spielweise wird von der Geschichte dieses Klubs diktiert, und wir werden ihr treu bleiben. Wenn wir den Ball haben, wollen wir ihn nicht verlieren. Und wenn das dennoch geschieht, dann lauft, und holt ihn euch wieder. Das wär’s dann im Wesentlichen.«
    Er hatte die Mannschaft, die Gruppe, für sich gewonnen. Und das beileibe nicht zum letzten Mal.
    Als sie den Raum verließen, sagte Xavi zu einem Teamkollegen, diese Ansprache habe alles geboten, was sie wissen müssten. Ein frischer Wind, Ordnung und Disziplin. Eine Erinnerung an den Stil, den er festigen wollte. All das war vom ersten Tag an vorhanden.
    Es sollte noch viele weitere Mannschaftsbesprechungen geben, aber dieser eine Auftritt in St. Andrews bildete das Fundament für eine neue Ära des FC Barcelona.
    Rückblickend resümiert Pep Sinn und Problematik von Ansprachen folgendermaßen:
    »Es gibt Ansprachen, die einem einfach in den Sinn kommen, und Ansprachen, die von ein paar Gedanken ausgehen und auf dem beruhen, was man gesehen hat. Man kann solche Ansprachen aber nicht einstudieren und auswendig lernen. Zwei oder drei Ideen sind alles, was man braucht … und dann muss man mit dem Herzen bei der Sache sein. Man kann die Spieler nicht täuschen, sie sind zu gut vorbereitet, sie sind intelligent und haben ein Gespür. Ich war selbst Fußballer und weiß, wovon ich rede. Bei jeder Ansprache, von der einen in St. Andrews bis zur letzten, war ich mit dem Herzen dabei. Und wenn ich dieses Gefühl nicht habe, rede ich nicht, das ist am besten. Es gibt Tage, an denen man denkt, man habe etwas zu sagen, aber das Gefühl fehlt, in solchen Augenblicken ist es deshalb besser, zu schweigen. Manchmal zeigt man Bilder der Gegner, und manchmal

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