Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Titel: Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
Vom Netzwerk:
und sie auf Rupert zu besuchen, wie sehr sich alle auf ihr Kommen gefreut hätten, daß er hoffe, der Flug sei angenehm gewesen, und so weiter. Er hatte ihr nicht gerade dasGefühl vermittelt, daß sie eine Gesandte von einem anderen Stern oder etwas Vergleichbares war.
    Und jetzt, auf dem Videoband, kam er ihr nur noch vor wie irgendein Kerl, der kostümiert und geschminkt vor einer Kulisse stand, die nicht aussah, als könne man sich ungestraft gegen sie lehnen.
    Sie saß da, starrte auf den Bildschirm, das Gesicht in die Hände gebettet, und schüttelte in dumpfer Bestürzung den Kopf. _ Das war gräßlicb.
    Und gräßlich war nicht nur diese Stelle, sondern auch das, was folgte. Als der Anführer sie fragte, ob sie nach dem langen Flug Hunger habe und ob sie nicht vielleicht mitkommen und eine Kleinigkeit zu sich nehmen wolle. Sie könnten dann alles weitere beim Essen besprechen.
    Sie wußte noch, was sie in jenem Augenblick gedacht hatte. Außerirdisches Essen.
    Wie würde sie damit zurechtkommen?
    Müßte sie das tatsächlich essen? Würde sie so was wie eine Papierserviette in die Finger bekommen, in die sie das Zeug unbemerkt hineinspucken könnte? Würden sich nicht alle möglichen verzwickten Probleme mit der Immunabwehr ergeben?
    Wie sich herausstellte, waren es Hamburger.
    Was sich außerdem herausstellte, war, daß es nicht bloß Hamburger waren, sondern ganz klar und eindeutig Hamburger von McDonald's, die man in einer Mikrowelle aufgewärmt hatte. Sie sahen nicht bloß so aus. Sie rochen nicht bloß so. Sie wurden auch noch in den üblichen, von oben bis unten mit "McDonald's" bedruckten Styropormuscheln serviert.
    "lß! Laß es dir schmecken!" sagte der Anführer. "Fürunseren Ehrengast ist das Beste gerade gut genug!"
    Das war in seinem Privatapartment gewesen. Tricia hattesich mit an Furcht grenzender Verwirrung darin umgesehen, aber dennoch alles auf Band aufgezeichnet.
    Ein Wasserbett hatte dort gestanden. Und eine Midi-HifiAnlage. Und eines dieser langen, von innen elektrisch beleuchteten Glasdinger, die auf Tischplatten hocken und so aussehen, als flössen zu groß geratene Spermaklumpen in ihnen herum. Die Wände waren mit Samt ausgeschlagen.
    Der Anführer räkelte sich auf einem Sitzsack aus braunem Kordsamt und sprühte sich Mundspray in den Rachen.
    Tricia hatte plötzlich eine Heidenangst bekommen. Sie war, zumindest ihres Wissens, weiter von der Erde entfernt als je ein Mensch zuvor, und zwar in Gesellschaft eines Außerirdischen, der sich auf einem Sitzsack aus braunem Kordsamt räkelte und sich Mundspray in den Rachen sprühte.
    Sie wollte keine falsche Bewegung machen. Sie wollte ihm keinen Schreck einjagen. Aber es gab gewisse Dinge, die sie wissen mußte.
    "Wie sind Sie… wo haben Sie… das her?" fragte sie und deutete unsicher durch den Raum.
    "Die Ausstattung?" fragte der Anführer. "Gefällt sie Ihnen? Sehr kultiviert, nicht wahr? Wir sind sehr kultivierte Leute, wir Grebulonier. Wir kaufen kultivierte Konsumgüter… per Versand. "
    Daraufhin hatte Tricia unglaublich langsam genickt. " Per Versand… ", hatte sie gesagt.
    Der Anführer gluckste. Eines dieser dunklen, schokoladigen, beteuernden, öligen Glucksen.
    "Sie denken wohl, die liefern uns das Zeug hierher. Nein! Haha! Wir haben uns extra ein Postfach in New Hampshire einrichten lassen und machen da regelmäßig Stippvisiten. Haha!
    Er ließ sich unglaublich entspannt in seinen Sitzsack zurücksinken, griff nach einer aufgewärmten Fritte und knabberte an deren Ende herum, den Mund zu einem amüsierten Lächeln verzogen.
    Tricia merkte, daß ihr Gehirn langsam anfing, winzige Blasen zu werfen. Sie ließ die Videokamera weiterlaufen.
    "Wie bezahlen Sie, also, äh, wie bezahlen Sie denn all diese wunderbaren…
    Sachen?"
    Der Anführer gluckste erneut.
    "American Express", sagte er mit einem nonchalanten Achselzucken.
    Wieder nickte Tricia sehr langsam. Sie wußte, daß die Karten exklusiv an praktisch jeden ausgegeben wurden.
    "Und die hier?" sagte sie und hielt den Hamburger hoch, den er ihr aufgetischt hatte.
    "Ganz einfach", sagte der Anführer. "Wir stellen uns an." Auch das, dachte Tricia, während es ihr kalt den Rücken herunterrieselte, war wieder eine entsetzlich gute Erklärung.
    Sie drückte erneut auf die Schnellvorlauftaste. Von alldem war nichts zu gebrauchen. Durchgehend alptraumhafter Irrsinn. Es wäre ihr nicht schwergefallen, etwas wesentlich Glaubhafteres zu fälschen.
    Und noch ein flaues Gefühl

Weitere Kostenlose Bücher