Per Anhalter (German Edition)
in seinem Kopf. Fantasien, die ihn beinah zum Kichern gebracht hätten.
Was ist, wenn das Lesben sind. Ich könnte sie eines Besseren belehren. Er drehte sich auf seinem Stuhl um und warf einen Blick durch die großen Fensterscheiben auf die Straße. Kein bekanntes Gesicht war zu sehen. Keiner von den Luschen, die hier immer her kamen, so wie er. Vielleicht war das heute ja doch sein Glückstag, wer weiß.
Schweiß ihm von seiner glänzenden Stirn.
Das Rasseweib bückte sich und befüllte die Maschine mit Wäsche. Ihr Hintern sah in der engen Shorts so verdammt prall und unglaublich gut geformt aus, dass ihm das Wasser im Munde nicht nur sprichwörtlich zusammen lief. Der liebe Gott musste einen umwerfend guten Tag gehabt haben, als er ihr das Leben schenkte.
Warum kannst du dich nicht noch ein bisschen tiefer Bücken, mein Liebling, hm? Ich wüsste so gern, was du unter deiner heißen Shorts trägst.
Aber den Gefallen tat sie ihm nicht.
Noch nicht! Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut…
Sie steckte Geld in den Waschautomaten und setzte sich zu der anderen, weniger schönen Frau auf die Plastikstuhlreihe.
Wie Vögel auf einem Telefonmast. Ich muss nur noch ein bisschen aufrücken und vorsichtig, sehr vorsichtig, anfangen zu zwitschern. Piep, piep, kleines Rasseweib. Vergiss deine kleine Lesbenfreundin und lass mal einen richtigen Piepmatz ran. Ich hab auch einen Wurm für dich… Ha-ha, der war gut, ehrlich! Der war richtig gut. Den musste er sich merken.
Das Rasseweib schlug die Beine übereinander und legte die Hände darauf ab.
Dann starrte sie auf die Waschmaschine vor sich, in der ihre heißen Höschen gewaschen wurden. Die beiden Ladys waren ungewöhnlich ruhig. Genau genommen sprachen sie kein Wort miteinander.
Gerade wenn sie im Doppelpack kamen, konnten Frauen für gewöhnlich nicht fünf Minuten die Klappe halten. So gut kannte er sich mittlerweile ja schon hier aus. Irgendwas gab es immer zu tratschen. Tratschen war genau das richtige Wort dafür. Tratschen oder auch einfach lästern .
Meistens ging es um Sorgerechtsangelegenheiten. Wirklich wahr!
Ich hab immer noch keinen Unterhalt von ihm bekommen. Eigentlich war abgemacht, er holt die Kinder alle zwei Wochen, aber denk doch nicht dran. Das interessiert ihn alles einen feuchten Dreck. Er hat ja nur noch seine tolle neue Püppi im Kopf. Ey, ganz ehrlich, mein Arsch ist nicht so fett wie der von ihr. Oder? … Und er meint ja immer, er hat nicht so viel Geld. Aber für´n neues Tattoo reicht´s noch, oder was?! Er ist so ein Egoist. So ein Penner. So ein Arschloch… Irgendwie so was kam bei Weibern immer. Aber hier – nichts! Kein Wort. Sie saßen beide stumm auf den Stühlen und er warf ihnen verstohlene Blicke zu, beobachtete, wie die rassige Braut die nackten Füße in ihren Sandalen auf und ab wippte.
Ich werde dir gerne die Schnalle öffnen, meine Schöne. Und dann werde ich deinen hübschen Fuß befreien und ihn mit meiner Zunge bearbeiten. Damit fange ich an… mit deinen Zehen, dann die Fußsohle… Und dann arbeite ich mich vor… Stück für Stück für Stück für Stück… Vielleicht sollte er das Wippen ja sogar als Zeichen deuten, als eine Art: Schau mich an, hübscher Mann. Du willst mich doch, stimmt´s? Du willst mich doch so richtig schön durch knallen, hab ich Recht?
Plötzlich sah sie zu ihm rüber – und sofort wieder weg.
Sein Herz begann zu rasen und ein immenser Schwall Schweiß troff aus seinen Poren. Er reckte sich unruhig auf seinem Platz und zog das abgenutzte Taschentuch aus seiner Hosentasche, um sich damit die pitschnasse Stirn abzutupfen.
Ihm war hier drinnen noch nie zuvor so heiß gewesen.
Die Frauen, die für gewöhnlich hier einkehrten, sahen nicht so aus.
In aller Regel waren sie entweder restlos verbraucht, ergraut und unansehnlich, oder schlichtweg klobig.
Wenn sie „heiß“ gekleidet waren, dann bedeutete es, dass sie vielleicht Radlerhosen trugen und ihre dicken Beine aussahen wie Mienenfelder von Orangenhaut. Ihre Titten waren aufgeblasen wie seit Wochen nicht gemolkene Kuheuter und wurden von unter dem Top hervorblitzenden BH´s getragen, die jeglichen Reiz an die Funktionalität abgetreten hatten. Die meisten Frauen hatten Augenringe und rote Gesichter, und schnauften pausenlos, wie es Alkoholiker immer tun.
Schnief, schnief – und zwischendurch tippten sie mal auf ihren Handys rum oder fuhren sich durch ihre lottrigen, verfetteten Haare, ohne damit irgendetwas ins
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