Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
Vom Netzwerk:
das alles gehört ihm dachte Mario auf einmal.
    „Du brauchst keine Kohle, stimmts?“ Gustav prustete los.
    „Naaa, kuck dich ruig mal bisschjen um, deutsche Freund. Kuck ein bisschjen.“,
    „Ich brauch nix gucken. Du hast Kohle genug, ich kapier es langsam!“,
    „LANGSAM!“ grölte er. „Oh ja, das kann sou nennen. Hör ma: Ick hab zwei Sägenwerken in Sweden, einer in Norwegen und vier Stücke in Dänemark. Bei mir auf die Bank is mehr Geld als ich je mein Leben ausgeben kann. Naaa, okay, kann man schon, men das is schwer.“,
    „Verstehe…“,
    „Ney! Das glaub ick nickt du verstehst es. Ick hab auf meine Konto hunderten von Millionen Kronen. Und ick brauch nick mehr arbeiten.“,
    „Aber heute Nacht… warst du doch… auf dem Weg zur Arbeit. Oder?“
    Gustav grinste während Mario ihn ansah.
    „Oder?“,
    „Ha-ha, oder, oder, oder? Vielleicht war ick es, vielleicht auck nick.“,
    „Aber was willst du von mir , hör mal? Du hast so viel Geld, du könntest dir davon jede verfickte schwule Hure auf der Welt kaufen. Warum ich ?“,
    „Warum nickt? Und wer sagt ick bin ein Homo? Woher willst du es wissen?“,
    „Weil du mich gefickt hast, darum! Warum denn sonst?“,
    „Jaa, ick bin ein Ficker! Ein ricktiger eckter Ficker. Men ääh, also, ick ficke auch Frauen.“,
    „Hör mal, das ist mir wirklich egal, aber… Du hast so viel Kohle , Gustav. Warum machst du dir dein Leben kaputt, in dem du dich strafbar machst? Das, was du mit mir gemacht hast, nennt man Vergewaltigung und so weit ich informiert bin, ist das auch in Schweden kein Kavaliersdelikt…“ Gustav hörte kichernd zu. Ein Kichern, das sich immer weiter zu einem herzhaften Lachen veränderte.
    „Du kannst nicht, nur weil du ein beschissener Bonze bist annehmen, dass du durch die Lande ziehen und Leute vergewaltigen kannst. Es gibt Dinge, die kannst auch du dir mit deiner Scheißkohle nicht kaufen. Und jetzt hör doch mal auf zu lachen! Ich bin kein kleines Kind mehr, okay? Und eins will ich dir flüstern, wenn du nicht so beschissen fett wärst, hätte ich dich durchlöchert wie einen Schweizer Käse. Und niemand, Gustav, niemand hätte eine Homo-Sau wie dich vermisst. JETZT HÖR AUF ZU LACHEN!“
    Aber Gustav hörte nicht auf. Gustav fing gerade erst an. Und was daran so erstaunlich war, war die Tatsache, dass er wirklich herzhaft lachte und nicht aufgesetzt. Er schien das wirklich richtig komisch zu finden und vor allen Dingen ganz genau zu wissen, wie sehr Mario sich darüber aufregte.
    Jetzt fehlte nicht mehr viel, und der groteske Bonus, den Gustav durch sein eigenartiges Wesen hatte, war dahin. Gleich würde er ihm eine donnern das ihm hören und sehen verging. Dass er es nicht tat, lag lediglich an der Lehre von Versuch und Irrtum.
    Gestern war er drauf und dran, ihn mit einer Reihe von Schüssen abzumurksen – und war daran gescheitert! Wie sollte er dieses Ungetüm von einem Fettwanst denn mit bloßen Händen kalt machen? Es war praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Und so saß er einfach nur hilflos neben ihm.
    Tränen vor Lachen liefen über Gustavs Wangen und er bekam sich nur sehr schwer wieder ein.
    „Herrlik!“ resümierte er. „Du biss einfack herrlik, unge Mann!“,
    „Ich bin nicht unge Mann und auch sonst nix für dich, klar? Ich bin Mario und damit hat´s sich. Und ich steh nicht auf schwu…“
    Weiter kam Mario nicht, denn wie aus dem Nichts schoss Gustavs riesenhafte Hand nach vorne, umklammerte seinen Hals und drückte zu.
    „Jetzt hörn wi mal gut zu, Freunde. Wenn du nett biss zu mir, bin ick auch nett zu dir. Aber wenn du mi anfangen zu blöd zu komm oder verarsche, dann mach ick dick platt wie eine Wurst aus Schjeiße!“ Jegliches Lachen und jede Freundlichkeit war wieder aus Gustavs Stimme gewichen. Genau wie letzte Nacht im Wald , erinnerte sich Mario.
    Das Kuriose war, dass man es diesem gackernden Teddybären einfach nicht zutraute. 
    Dafür traute man ihm nunmehr alles zu.
    „Ick nimm mir was ick kriegen kann. Wie eine Kind ein Lollie nimmt, weißt du? Ein leckere Lollie zum Schlecken. Wenn du ein Erfolgsmensch bist, dann kapierst du das. Aber du , MARIO, kapierst nix. Ein lausigen Versager bist du. Zu dämlick um eins und eins zusammzurecknen.“
    Gustav drückte immer weiter zu, bis Marios Zunge unweigerlich aus dem Mund hing.
    „Was glaubst du, du bist? Ein große starke Mann?“ Mario bemühte sich darum, den Kopf zu schütteln. Er war nahe dran zu ersticken und das war keineswegs nur

Weitere Kostenlose Bücher