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Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
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einfach lächelnd vor ihm. Und wieder kroch seine aufgeschwemmte Zunge aus seinem Mund, betupfte Marios Nasenspitze. Vor lauter Ekel kribbelte es in seinem ganzen Körper, als hätte Gustav eine innere Ameisenkolonie zur Arbeit berufen. Dann schloss er die Augen und sein Kopf kam mit gespitzten Lippen auf ihn zu. Jetztküsstermich-jetztküsstermich – UND ICH WERDE MICH NICHT WEHREN!
    Und genau so kam es. Gustavs Lippen berührten die seinen, so dass auch er die Lippen spitzte.
    „Du biss ja ein böse Junge, Mario. Ein, äh, Swuktel! Swule Huren oder?“ Er schluckte seinen im Mundraum angestauten Speichel. Okay, du hast gewonnen, Gustav. Er musste es neidlos anerkennen. Gustav hatte ihn soeben ein zweites Mal besiegt… er hatte ihn so niedergemacht, dass er nicht einmal mehr an Gegenwehr dachte , als sich eine seiner großen, rauen Hände an seinen Hoden zu schaffen machte, sie sanft knetete und anschließend weiter nach unten wanderte, wo er mit zwei Fingern zärtlich über sein Arschloch strich ohne einzudringen.
    „Sag mir dass du ein braven Junge biss. Für mick.“ Sie schauten sich tief in die Augen.
    „Na komm, sag es. Sag, du biss eine brave Junge.“,
    „Ich bin ein braver Junge.“,
    „Jaa, du biss mein brave Junge! Sag das!“,
    „Ich bin dein braver Junge.“,
    „Naaa, nick wie eine Roboter. Sag es mit Leideschjaft! “,
    „Ich bin dein braver Junge.“,
    „Jaaa, das is gut, kleine Junge. Gustav mag brave Jungs. Is die kleine Junge einer Swanzlutscher?“ Kaum merklich schloss Mario für einen Sekundenbruchteil die Augen und er musste schlucken. Das war keine Frage… Er nickte.
    „Jaa? Ein ricktigen Swanzlutscher Baby-Boy? Das mag die alte Gustav!“ Mario dachte an die dreißig Hunde , an den unverwüstlichen fetten Körper von Gustav… Und zum allerersten Mal sah er die Schuld vor sich, die er auf sich geladen hatte, konnte nachempfinden wie sich die zwei kleinen Mädchen und wie Sonja sich gefühlt hatte, als er sich ohne zu fragen an ihnen verging. Er hat sich an ihnen vergangen… Er verging sich an ihnen… Es war wie ein Haufen Zeitungsschnipsel mit nur diesem einen Satz. So fühlte es sich an, wenn sich einer an einem verging. So fühlte sich allumfassende Hilflosigkeit an.
    „Blas mir einen!“ – Bumms! Und damit gab Gustav ihm den Rest. Diese drei Worte, gesprochen mit der tieferen, der unfreundlicheren Stimmlage die er drauf hatte. Der Respekteinflößenden Stimmlage, bei der er in der Regel geneigt war, einem die Hand um den Hals zu legen und zuzudrücken und bei dem sein Gesicht starr wurde. Mario hatte nur zwischen zwei Dingen die Wahl…Blasen oder sprichwörtlich vor die Hunde gehen.
    Zwei Optionen die ein bisschen wie die Wahl zwischen Pest und Cholera waren.
    So konnte man es sehen. Oder man nannte das Kind beim Namen: Fressen oder gefressen werden. Friss oder stirb. Mario entschied sich für den Weg des geringsten Widerstandes. Für friss ! Und Gustavs erigierter Penis verschwand unter zuckenden Stößen in seinem Mund...
     
    ***
     
    Lolle parkte den Mitsubishi vor der Hütte. Sie gehörte zur Hälfte ihm und zur Hälfte seinem alten Freund Oskar, den er schon seit der Grundschule kannte. Auf dem Papier jedoch gehörte sie keinem der beiden, sondern Oskars Demenzkrankem Vater, der davon aber ebenso wenig etwas wusste wie seine Mutter (die hatte, frei nach alter Tradition, mit den Finanzen nichts am Hut). Ein kleiner Kniff den sie sich ausgedacht hatten um sich die Steuern zu sparen. Sie hatten sie vor etlichen Jahren einem alten Ehepaar aus der Nähe von Husum abgekauft.
     
    Er stieg aus und ging die paar Schritte bis zur Veranda. Britta hatte ihm den Schlüssel noch gar nicht wiedergegeben, aber es gab noch einen Ersatzschlüssel unter der Veranda. Es war Oskars Idee und er fand sie nie so besonders toll. Jetzt aber hätte er ihn dafür küssen können. „Wir brauchen ja nur mal raus fahren mit dem Boot und den Schlüssel verlieren. Und wie es dann eben so ist, haben wir nur den einen dabei. Dann machen wir aber dicke Backen wenn der im See versunken ist und unsere ganzen Sachen sich noch in der Hütte befinden.“
    In der Tat, das war ein Argument!
    Die Treppe war extrem morsch und machte bedenkliche Geräusche wenn man drauf trat. Gleiches galt für die Bodenbretter oben. Das Windspiel aber ging ihm besonders auf den Senkel. Er hätte es am liebsten direkt abgerissen und fortgeworfen, denn er wurde das Gefühl nicht los, dass es irgendetwas übertönte... Sich

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