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Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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beteten für seine Tochter und seine ganze Familie. Wir beteten für den Arbeitgeber. Wir beteten für das Baby. Als wir aus dem Flugzeug stiegen, rief er sofort seine Frau an und sagte: „Wir müssen unser Leben Gott anvertrauen! Wir müssen anfangen, für unsere Tochter zu beten, und wir müssen wieder in unsere Gemeinde gehen!“
    Sechs Monate später hielt ich einen Vortrag in Südkalifornien, und zu meiner großen Freude war der besagte Mann auch gekommen, um mich dort zu treffen. Er kam auf mich zu und sagte: „Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr sich durch unser Gebet das Leben meiner Tochter verändert hat. Sie hat das Baby behalten – und wird es zur Adoption freigeben –, und sie geht wieder mit uns in die Gemeinde. Meine Frau und ich haben noch einmal unser Leben ganz und gar Gott ausgeliefert und wir erleben seine Gegenwart jeden Tag neu.“
    Mein Gespräch im Flugzeug war eine von Gott arrangierte Chance und ich hätte sie beinahe verschlafen.
    Danke, Herr, dass du so hartnäckig bist. Danke, dass du mir den Mut geschenkt hast, das Risiko einzugehen, ausgelacht zu werden, um deine Botschaft weiterzugeben. Ich wollte einfach nur ein Nickerchen machen, aber du hattest eine Aufgabe für mich, durch die eine ganze Familie deine Heilung erfahren hat. Hilf mir, genau so wie Paulus um Mut zu beten und niemals zu glauben, ich wäre zu beschäftigt, zu müde oder zu schüchtern, um deinen Willen zu tun.
    Sheri Rose Shepherd
    (ehemalige Mrs United States)
    Aus: Life is Not A Dress Rehearsal
    Betet auch für mich,
    damit Gott mir zur rechten Zeit das rechte Wort gibt.
    Epheser 6,19 (Hoffnung für alle)
    Die rote Handtasche
    Ich weiß, dass man nicht über Menschen urteilen soll, aber bei Kennie Jablonsky war mir das unmöglich. Ich kam sofort zu dem Schluss, dass er der falsche Mann im falschen Job war.
    Ich bin Oberschwester und organisiere und überwache die wechselnden Schichten in einem Pflegeheim. Zu meinen Aufgaben gehört es auch, die Leistung der Mitarbeiter dort zu beurteilen.
    Kennie Jablonsky war ein neuer Angestellter, groß und sehr kräftig, gar nicht schlecht aussehend mit seinem kurz geschnittenen blonden Haar und den dunkelgrünen Augen. Nach ein paar Wochen Probezeit musste ich zugeben, dass er ordentlich, pünktlich und auch einigermaßen tüchtig war. Aber ich mochte ihn einfach nicht.
    Kennie Jablonsky sah aus wie ein Gang-Mitglied. Ich kannte die Gegend, aus der er kam – ein Sammelbecken von Drogen und Gewalt. Seine Sprache war Straßenslang, sein Verhalten sehr merkwürdig, sein Gang irgendwie tänzelnd und dabei kontrolliert wie bei einem Boxer. Sein Gesichtsausdruck war so verschlossen wie die Stahltür eines Banktresors. Er wirkte irgendwie zu groß und musste seinen starken Willen offensichtlich zu bewusst unter Kontrolle halten, als dass er in der Lage gewesen wäre, sich in die hoch spezialisierte Teamarbeit eines Pflegeheimes für Schwerstkranke und Sterbende einfügen zu können.
    Die große Mehrzahl unserer Patienten kommt zu uns im Endstadium unheilbarer Krankheiten oder mit der unheilbarsten aller Krankheiten – dem Alter. Sie kommen verkrüppelt, geschwächt, verwirrt und hilflos – sind aus der Gesellschaft ausgemustert worden, weil sie nicht mehr funktionieren. Viele haben die Fähigkeit verloren, logisch zu denken, eine Folge ihres körperlichen Verfalls und einer Welt, die oft brutal und gleichgültig scheint.
    Zu diesen Patienten gehörte auch Mary B. Die Mitarbeiter nannten sie Mary B., weil sie eine von vier Marys im Westtrakt war. Mary B. war vierundneunzig und so zart und durchscheinend wie ein Spinnengewebe. Sie hatte ihren Mann und ihre Schwestern überlebt, und wenn es Kinder gab, so hatten diese sie schon vor langer Zeit im Stich gelassen. Wenn sie wach war, war sie unablässig in Bewegung.
    Mary B. war von der Vorstellung besessen, dass jemand ihr die Handtasche weggenommen hätte. Tag und Nacht war sie auf der Suche danach. Wenn sie nicht an ihr Bett oder den Rollstuhl fixiert war, spazierte sie zur Tür hinaus auf die Straße, in die Männerstationen, durch die Wäscherei und in die Küche, ständig auf der Suche, ohne jemals zur Ruhe zu kommen. Wenn sie ruhiggestellt war, wollte sie mit dem Rollstuhl in die Eingangshalle gefahren werden, wo sie jeden anhielt, der in ihre Nähe kam.
    „Können Sie mir bitte einen Kamm leihen?“, fragte sie dann. „Ich habe meinen verloren. Er war in meiner roten Handtasche. Mein Geld ist auch weg. Wo ist meine

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