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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sagen wollte, und jetzt verlange ich einen Anwalt.«
    Sellers trat einen Schritt vor und schlug mir rechts und links heftig ins Gesicht. »Dir werd’ ich’s zeigen, du gemeiner, kleiner...«
    »Hören Sie auf damit!« Hobarts Stimme klang so scharf, daß Sellers zusammenzuckte. »Ich glaube, wir haben einiges zu besprechen«, fügte der Inspektor hinzu.
    »Lassen Sie sich nicht von dem kleinen Bastard einwickeln«, warnte Sellers ärgerlich. »Er ist schlau, das gebe ich zu.«
    »Wenn er wirklich so schlau ist, kann er uns Schwierigkeiten machen. Deshalb hätte ich ihn lieber auf unserer Seite. Kommen Sie mit, Frank. Ich möchte mit Ihnen sprechen.« Er wandte sich um. »Sie bleiben hier, Lam. Rühren Sie sich nicht von der Stelle.«
    Die beiden Beamten verließen den Raum.
    Etwa eine Viertelstunde später kam Inspektor Hobart allein zurück, setzte sich, öffnete eine Packung Zigaretten, bot mir eine an,
    nahm selbst eine, gab mir Feuer und lehnte sich zurück. Er zog den Rauch tief ein und stieß ihn beim Sprechen aus. »Lam, Sie sind ein Lügner«, sagte er.
    Ich antwortete nicht.
    »Und Sie machen das verdammt geschickt«, fuhr er fort. »Ich weiß, daß Sie uns mit einer Mischung von Wahrheit und Lüge gefüttert haben; aber ich weiß nicht, wo das eine anfängt und das andere auf hört.«
    Ich schwieg.
    »Was mich am meisten dabei ärgert, ist, daß Sie die Polizei für einen Haufen stupider Trottel halten müssen.« Er sah mich an und grinste plötzlich. »Und das Komische dabei ist, daß ich darauf pfeife.«
    Wir saßen einige Minuten lang stumm da. Dann zog er wieder kräftig an seiner Zigarette und sagte: »Ich will Ihnen sagen, warum ich darauf pfeife. Ich habe das Gefühl, daß Sie eigentlich die ganze Zeit über auf unserer Seite gestanden haben. Aber Sie sind so tief in die Sache hineingerutscht und haben so viel riskiert, daß Sie uns nicht ins Vertrauen ziehen können. Sie möchten einen möglichst großen Vorsprung herausschinden, damit Sie Ihre Rechnung glattmachen und abspringen können, bevor wir Sie überrollen. Ich persönlich bin der Meinung, daß Sie das Geld in der Hand hatten, daß man es Ihnen abgeknöpft hat und daß Sie auf der Suche danach sind.
    Sergeant Sellers sitzt in der Klemme. So was kann bei unserer Arbeit jedem mal passieren. Er muß eben sehen, wie er sich da wieder herauszieht. Ich glaube, der Tip, den Sie ihm gegeben haben, wird ihm dabei helfen.
    Wissen Sie, was ich mit Ihnen machen werde, Lam? Ich lasse Sie durch diese Tür da ungehindert hinausspazieren. Ich gebe Ihnen die Schlüssel von San Francisco. Sie dürfen auf eigene Faust herumschnüffeln. Aber schreiben Sie sich eins hinter die Ohren. Sollten Sie jemandem auf die Zehen treten oder in Schwulitäten geraten, dann können Sie sich nicht auf mich berufen. In dem Fall würde ich Sie meinen Leuten überlassen, während ich selbst zu Hause vor der Flimmerkiste sitze oder im Bett liege. Verstanden?«
    Ich nickte.
    »Okay. Die Ermittlungen im Mordfall Standley Downer wurden mir übertragen, das wissen Sie bereits. Ich lasse Ihnen freie Hand, weil ich glaube, daß Sie den einen oder anderen Hinweis auf stöbern werden. Ich habe keine Ahnung, hinter was Sie eigentlich her sind.
    Aber soviel weiß ich, der Mord selbst ist Ihnen ziemlich schnuppe. Für meine Begriffe stecken Sie viel tiefer in der Sache drin, als Sie zugeben würden, und ich möchte fast wetten, daß Sie vor Angst schwitzen, weil Sie sich die Moneten haben klauen lassen.
    Zum Schluß muß ich Ihnen noch folgendes sagen: Sie sind ein schlauer Vogel und können Sellers einen Haufen Dreck anhängen, wenn Ihnen danach zumute ist. Die Beweise reichen nicht aus, um Sie wegen Mordverdachts zu verhaften. Nehmen wir Sie dennoch fest und sollte es Ihnen danach einfallen, über Sellers herzuziehen und ihn schlechtzumachen, dann können Sie hier mit einer guten Presse rechnen. Die Zeitungen in San Francisco sind nur zu froh, wenn sie Los Angeles was am Zeuge flicken können.
    Im Vertrauen gesagt, Lam, Sergeant Sellers befindet sich bereits auf dem Weg zum Flughafen. Seine Maschine startet in vierzig Minuten, und so lange halten Sie sich am besten von ihm fern. Er war ziemlich geladen, und ich konnte ihn kaum zur Vernunft bringen. Ist das alles klar?«
    Ich nickte.
    Inspektor Hobart wies mit dem Daumen auf die Tür. »Okay, dann verschwinden Sie von hier, bevor ich es mir anders überlege. Und merken Sie sich folgendes: Erstens, ich hab’ einen Mord am Halse, den ich

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