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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Privatdetektiv einen Wink gab. Folglich erschien ihm das Versteck nicht mehr sicher genug, und er faßte den Entschluß, das Geld in einem Gürtel bei sich zu tragen.
    Er verdrückte sich nach San Francisco, und da es aus leicht begreiflichen Gründen in seinem Interesse lag, bei jedermann den Eindruck hervorzurufen, daß man, ihm den Zaster geklaut hatte, schnappte er sich meinen Koffer. Der Trick klappte. Downer hatte richtig spekuliert. Er täuschte alle, die es anging, auch Sie und mich — bis auf eine Person.«
    »Wen?« fragte Sellers.
    »Den Mörder. Sie brauchen also nur zu beweisen, daß Baxley tatsächlich einen Komplicen hatte, und Sie sind aus dem Schneider.«
    Sellers strich sich nachdenklich übers Kinn und schwieg.
    Inspektor Hobart nickte: »Der Bursche hat recht, Frank. Sie sind okay, wenn Sie beweisen können, daß Baxley einen Komplicen hatte, und ich bin okay, sobald ich den Mörder gefaßt habe.«
    »Sie haben ihn gefaßt«, antwortete Sellers.
    »Vielleicht, aber vielleicht auch nicht.«
    »Sie können ihn wenigstens als der Tat verdächtig festnehmen und einbuchten.«
    Hobart schüttelte den Kopf. »Höchstens als wichtigen Zeugen.«
    »Ich bin für eine Pressekonferenz«, erklärte Sellers. »Und ich an Ihrer Stelle würde ihn wegen Mordverdachts verhaften.«
    Inspektor Hobart dachte einen Moment lang über den Vorschlag nach. »Für meinen Begriff ist das eine Kateridee. Aber wenn Sie sich etwas davon versprechen, soll’s mir egal sein. Es wird Stunk geben; aber den können wir hier verkraften.«
    Ich sagte zu Hobart: »Eigentlich hätte man am Tatort ein paar Anhaltspunkte finden müssen.«
    Sellers grinste. »Hören Sie sich das an! Jetzt gibt er Ihnen sogar Anweisungen dafür, wie man einen Mord untersucht.«
    Der Inspektor brachte Sellers mit einer ungeduldigen Handbewegung zum Schweigen. »Anhaltspunkte wofür, Lam?«
    »Soviel ich weiß, wurde Downer in den Rücken gestochen.«
    »Ganz recht.«
    »Und er fiel nach vorn aufs Gesicht.«
    »Stimmt.«
    »Man nimmt an, daß er mit dem Geld finanzielle Verpflichtungen einlösen mußte. Aber falls einer seiner Gläubiger im Zimmer gewesen wäre, hätte er ihm wohl kaum den Rücken zugewandt.«
    »Vielleicht wußte er nicht, daß noch jemand im Zimmer war«, meinte Sellers.
    »Vielleicht«, pflichtete ich bei.
    Inspektor Hobart sah mich gespannt an. »Sprechen Sie weiter. Was, glauben Sie, ist geschehen?«
    »Downer war im Begriff, den Koffer zu öffnen, als er getötet wurde.«
    »Und warum öffnete er ihn, wenn er wußte, daß es nicht sein Koffer war?« fragte Hobart.
    »Eben. Man könnte auch fragen: Warum wurde er getötet, als sich herausstellte, daß irgend jemand — er oder ein anderer — die Koffer vertauscht hatte?«
    »Kennen Sie die Antwort?«
    »Vielleicht.«
    »Sie befinden sich jetzt in San Francisco, Lam. Sie können Ihre Lage wesentlich verbessern, wenn Sie mit der hiesigen Polizei Zusammenarbeiten.«
    »Was verstehen Sie unter Zusammenarbeit?«
    »Daß wir durchaus mit uns reden lassen, wenn man uns gegenüber aufrichtig ist.«
    »Sehen Sie sich vor, Bill«, warnte Sellers. »Er ist ein durchtriebener kleiner Bastard und wird Sie übers Ohr hauen, falls Sie ihm eine Chance geben.«
    »Weiter, Lam«, sagte Hobart.
    »Standley Downer kaufte sich einen Koffer und ließ einen doppelten Boden einbauen, um fünfzig funkelnagelneue Eintausenddollarscheine drin zu verstauen. Und jetzt kommt die Preisfrage: Wie wollte er sich die Moneten verschaffen?« Ich sah Sellers an.
    »Nur weiter im Text, Sie Schlaumeier. Wir haben massenhaft Zeit. Wie wollte er sich denn die Moneten beschaffen?«
    »Er wollte sie jemandem abknöpfen.«
    »Wem?«
    »Baxleys Partner.«
    »Baxleys Partner! Wovon reden Sie eigentlich? Standley Downer war Baxleys Komplice und niemand sonst!«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Na, das liegt doch auf der Hand. Allein die Tatsache, daß Baxley in seiner Angst Hazel Downer anrief, und... sein Verhalten, als er merkte, daß wir ihm auf den Fersen waren, und...« Seine Stimme, die anfangs so viel Selbstvertrauen verraten hatte, wurde immer unsicherer und verstummte schließlich ganz.
    »Eben. Sie haben einen Fehler begangen, den ein guter Ermittlungsbeamter grundsätzlich vermeiden sollte. Bei Ihnen kam zuerst die Theorie, und als die Tatsachen nicht dazu paßten, haben Sie sie verbogen oder falsch ausgelegt.«
    »Okay, okay. Ihre Predigt können Sie sich sparen. Sagen Sie mir lieber, was Sie von dem Ganzen

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