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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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möglichst schnell aufklären muß; zweitens, Sie sind Privatdetektiv und jagen hier auf fremdem Gebiet; sollten Sie also auf irgendwelche nützlichen Anhaltspunkte stoßen, dann erwarte ich von Ihnen, daß Sie mich informieren.«
    »Wo kann ich Sie erreichen?« fragte ich.
    Er fischte eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche, kritzelte zwei Telefonnummern darauf und schob mir die Karte über den Tisch zu. »Unter einer der beiden Nummern erreichen Sie mich jederzeit.«
    Ich steckte die Karte ein. »Wieviel liegt Ihnen an der Aufklärung des Falles?«
    »Mir liegt so viel daran, daß ich Sergeant Sellers gegenüber Ihre Partei ergriffen habe und Ihnen eine Chance gebe, obwohl ich Sie am liebsten übers Knie legen und verdreschen würde, um Ihnen handgreiflich beizubringen, daß die Polizei nicht so vertrottelt ist, wie Sie glauben. Ist Ihre Frage damit beantwortet?«
    »Ja.« Ich stand auf und steuerte auf die Tür zu.
    »Warten Sie einen Moment, Lam!« rief Inspektor Hobart, als ich die Hand nach der Klinke ausstreckte. »Wie stehen Sie jetzt zu Sellers? Tragen Sie ihm die beiden Schläge nach?«
    Ich wandte mich um und sah ihn an. »Ja.«
    »Macht das einen Unterschied in unserer Zusammenarbeit?«
    »Nein.«
    »Werden Sie’s Sellers heimzahlen?«
    »Allerdings, aber anders, als er glaubt.«
    Hobart grinste. »Hauen Sie ab, verdammt noch mal!«
     

9
     
    Zwanzig Minuten vor elf Uhr lange ich vor dem Apartmenthaus an, in dem Bernice Glenn und Ernestine Hamilton wohnten. Ernestine mußte dicht hinter der Tür auf mich gelauert haben, denn ich hatte kaum auf die Klingel gedrückt, da riß sie die Wohnungstür auf und fiel mir mit einem Jubelschrei um den Hals.
    »Donald! Endlich! Ich bin so froh... Ich hatte solche Angst, Sie würden vielleicht nicht wiederkommen!«
    »Ich wurde gegen meinen Willen aufgehalten«, erklärte ich.
    In ihren Augen standen Tränen. »Ich weiß. Das hab’ ich mir seit einer Stunde auch andauernd gesagt, aber... dann hab’ ich mir gedacht... ich meine, dann hab’ ich mich wieder gefragt, ob Sie mich nicht am Ende an der Nase rumgeführt haben. Ich muß Ihnen gestern abend gräßlich albern vorgekommen sein, und deshalb hatte ich Angst, Sie fänden mich abscheulich und eine Nervensäge und...«
    »Hören Sie auf damit!«
    »Womit?«
    »Sich selbst zu bedauern und in Minderwertigkeitskomplexen zu schwelgen. Von heute an werden Sie sich in einem ganz anderen Licht sehen. Haben Sie Bernice gefragt, ob...«
    »Ja. Ich hab’ sie nach Strich und Faden ausgequetscht. Sie mußte mir den ganzen Hotelklatsch erzählen, und Sie ahnen gar nicht, Donald, was für merkwürdige Sachen in so einem großen Hotel passieren. Die Haare stehen einem zu Berge. Der Hausdetektiv ist natürlich so ziemlich im Bilde; aber ich glaube nicht, daß er so genau Bescheid weiß wie die Mädchen in der Telefonzentrale. Sie würden sich wundern, was die alles so nebenbei aufschnappen. Aber solange kein Skandal droht, mischt sich der Hoteldetektiv natürlich nicht ein.
    Herrje, Donald, Bernie und ich haben uns bis drei Uhr morgens unterhalten. Ich hab ihr keine Ruhe gelassen, und als sie heute früh zur Arbeit ging, war sie so müde, daß sie kaum die Augen offenhalten
    konnte. Ich weiß alles, buchstäblich jedes kleinste bißchen. Zum Beispiel von der Frau in 917, deren Mann verreist ist und die sich inzwischen mit anderen Männern amüsiert. Und dann die Geschichte mit dem Mädchen, das frühmorgens in sein Zimmer zurückkehren wollte und erst kurz vor seiner Tür merkte, daß es seine Handtasche mit dem Schlüssel, dem Führerschein und seinem gesamten Geld im Zimmer des Mannes vergessen hatte.«
    »Aber einen Hinweis, der uns bei dem Fall helfen könnte, haben Sie nicht ergattert, wie?« erkundigte ich mich.
    »Ich glaube nicht. Bernie hat mir alles erzählt, was sie wußte, und j ich hab’ mir Notizen gemacht. Ich kann sie Ihnen vorlesen; aber es würde mindestens eine Stunde dauern, und für meine Begriffe ist nichts dabei, was...«
    »Wir wollen ins Hotel gehen. Vielleicht können wir uns irgendwo mit Bernice treffen — zum Lunch beispielsweise.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ihren Lunch nimmt sie immer mit, weil sie ihren Arbeitsplatz nicht für längere Zeit verlassen darf. Aber, da fällt mir ein... Donald, ich glaube, ich hab’ doch was für Sie, und zwar die Sache mit der Aktentasche, die anscheinend niemandem gehört.«
    Ich spitzte die Ohren. »Ja? Was ist damit?«
    »Also, zunächst mal muß ich Ihnen

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