Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
Sphinx hat es auf dich abgesehen. Also überlass sie uns!«
Wie um zu beweisen, dass ich Recht hatte, stieà die Sphinx Tyson zur Seite und versuchte, sich an mir vorbeizudrängen. Grover bohrte ihr einen Wadenknochen ins Auge. Sie kreischte vor Schmerz. Annabeth setzte ihre Mütze auf und war verschwunden. Die Sphinx sprang auf die Stelle, an der sie gestanden hatte, rappelte sich dann aber mit leeren Pfoten wieder auf.
»Nicht fair«, heulte die Sphinx. »Geschummelt!«
Da Annabeth nicht mehr zu sehen war, wandte die Sphinx sich jetzt mir zu. Ich hob mein Schwert, aber ehe ich zuschlagen konnte, riss Tyson den Auswertungsapparat des Monsters aus dem Boden und warf ihn auf den Kopf der Sphinx, womit er ihren Haarknoten ruinierte. Der Apparat landete in Scherben überall um sie herum.
»Mein Auswertungsapparat!«, schrie sie. »Ohne meine Testergebnisse bin ich keine verdiente Heldin!«
Die Gitterstäbe hoben sich von den Ausgängen. Wir alle stürzten zum Tunnel auf der anderen Seite des Raumes. Ich konnte nur hoffen, dass Annabeth das auch tat.
Die Sphinx machte sich an die Verfolgung, aber Grover hob seine Rohrflöte und fing an zu spielen. Plötzlich fiel den Bleistiften ein, dass sie einmal zu Bäumen gehört hatten. Sie sammelten sich um die Pfoten der Sphinx, bekamen Wurzeln und Zweige und wickelten sich um die Beine des Monsters. Die Sphinx konnte sie zerreiÃen, aber wir hatten auf diese Weise gerade genug Zeit erkauft.
Tyson zog Grover in den Tunnel und das Gitter knallte hinter uns zu Boden.
»Annabeth«, schrie ich.
»Hier!«, sagte sie direkt neben mir. »Weiter!«
Wir rannten durch die dunklen Tunnel und hörten hinter uns das Gebrüll der Sphinx, die sich über die vielen Tests beschwerte, die sie jetzt per Hand würde auswerten müssen.
Ein klarer Fall von Selbstzündung
Ich glaubte, wir hätten die Spinne verloren, aber dann hörte Tyson ein leises Klirren. Wir bogen um einige Kurven, liefen etliche Male im Kreis und fanden die Spinne endlich, die mit ihrem winzigen Kopf gegen eine Metalltür schlug.
Die Tür sah aus wie ein altmodischer U-Boot-Einstieg â oval, mit Metallnieten um den Rand und einem Rad als Klinke. Wo der Einstieg hätte sein sollen, befand sich eine riesige grünlich angelaufene Messingplatte, in deren Mitte ein griechisches Eta eingestanzt war.
Wir tauschten einen Blick.
»Bereit zur Begegnung mit Hephaistos?«, fragte Grover.
»Nein«, gab ich zu.
»Doch«, sagte Tyson begeistert und drehte das Rad.
Kaum war die Tür offen, als die Spinne auch schon hineinjagte, dicht gefolgt von Tyson. Wir anderen schlossen uns mit nicht ganz so groÃer Eile an.
Der Saal war riesig. Er sah aus wie eine Autowerkstatt, mit mehreren hydraulischen Hebebühnen. Auf einigen standen Wagen, auf anderen seltsamere Dinge: ein bronzener Hippalektryon, dessen Pferdeschwanz entfernt worden war und aus dem ein Bündel Drähte heraushing, ein Metalllöwe, der an ein Ladegerät angeschlossen zu sein schien, und ein griechischer Kampfwagen, der nur aus Flammen bestand.
Ein Dutzend Werkbänke waren von kleineren Gegenständen bedeckt. Werkzeug hing an den Wänden. Jedes hatte an der Wand seinen Platz, aber nichts schien am richtigen Ort zu liegen. Der Hammer hing dort, wo der Schraubenzieher hingehört hätte. Die Nagelpistole hing dort, wo die Stichsäge hätte hängen sollen.
Unter dem nächststehenden hydraulischen Lift, auf dem ein 98er Toyota Corolla stand, ragten zwei Beine hervor â die untere Hälfte eines Mannes in verdreckter grauer Hose und Schuhen, die noch riesiger waren als Tysons. Ein Bein steckte in einer metallenen Schiene.
Die Spinne verschwand sofort unter dem Wagen und das Hämmern verstummte.
»Sieh an, sieh an«, dröhnte eine tiefe Stimme unter dem Corolla. »Was haben wir denn da?«
Der Mechaniker schob sich auf seinem Rollbrett hervor und setzte sich auf. Ich hatte Hephaistos auf dem Olymp einmal kurz gesehen und hielt mich für vorbereitet, aber bei seinem Anblick musste ich doch schlucken.
Ich vermute, er hatte sich fein gemacht, als ich ihn auf dem Olymp gesehen hatte, oder er hatte Magie angewandt, um ein bisschen weniger abschreckend zu wirken. Hier in seiner eigenen Werkstatt war es ihm offenbar egal, wie er aussah. Er trug einen mit Ãl und Dreck verschmierten Blaumann. »Hephaistos« war auf die
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