Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
Schilde flogen überall herum. Römische Zombies lösten sich auf und Rauch
    quoll aus ihren Bronzehelmen.
    Die Rotröcke senkten die Bajonette, aber ich wartete nicht auf sie. Ich griff an.
    Es war das Blödeste, was ich je getan habe. Hundert Musketen
    wurden auf mich abgeschossen. Alle verfehlten mich. Ich brach in ihre Reihe ein und hackte mit Springflut um mich. Bajonette
    stachen zu, Schwerter hieben drauflos. Gewehre wurden abermals geladen und abgefeuert. Nichts davon konnte mir etwas anhaben.
    Ich wirbelte durch die Reihen der Feinde und ließ einen Rotrock nach dem anderen zu Staub zerfallen. Meine Gedanken schalteten auf Autopilot um: stechen, ducken, hacken, abwehren, wegwälzen.
    Springflut war kein Schwert mehr. Es war ein Lichtbogen aus reiner Zerstörung.
    Ich durchbrach die feindlichen Linien und sprang auf den
    schwarzen Wagen. Hades hob seinen Stab. Ein Blitz aus düsterer Energie schoss mir entgegen, aber ich wehrte ihn mit der Klinge ab und warf mich auf Hades. Der Gott und ich kippten beide aus dem Wagen.
    Als Nächstes merkte ich, dass mein Knie sich in Hades’ Brust bohrte. Ich hatte den Kragen seines Königsgewandes mit der Faust gepackt und meine Schwertspitze zielte auf sein Gesicht.
    Stille. Die Armee unternahm keinen Versuch, ihren Herrn zu
    retten. Ich schaute mich um und begriff den Grund: Von der
    Armee war nichts mehr übrig, außer Waffen im Sand und Haufen
    aus rauchenden leeren Uniformen. Ich hatte sie alle vernichtet.
    Hades schluckte. »Also, Jackson, hör mal …«
    Er war unsterblich. Ich würde ihn niemals töten können, aber
    Götter können verwundet werden. Das wusste ich aus eigener
    139/396
    Erfahrung und ging davon aus, dass ein Schwert im Gesicht kein angenehmes Gefühl sein würde.
    »Nur weil ich so ein netter Kerl bin«, fauchte ich, »lass ich dich laufen. Aber erzähl mir erst von dieser Falle.«
    Hades löste sich in nichts auf und ich hielt leere schwarze
    Gewänder in der Hand.
    Ich fluchte und kam keuchend auf die Füße. Jetzt, wo die Gefahr vorüber war, merkte ich erst, wie erschöpft ich war. Jeder Muskel in meinem Körper schmerzte. Ich schaute an mir herunter. Meine Kleider waren in Fetzen geschnitten und voller Einschusslöcher, aber ich war unversehrt. Es war nicht eine Schramme zu sehen.
    Nico klappte den Kiefer herunter. »Du hast einfach … nur mit
    einem Schwert … ganz einfach …«
    »Ich glaube, die Sache mit dem Fluss hat gewirkt«, sagte ich.
    »Ach nein«, sagte er sarkastisch. »Glaubst du wirklich?«
    Mrs O’Leary bellte glücklich und wedelte mit dem Schwanz. Sie
    sprang umher, schnüffelte an leeren Uniformen und machte Jagd
    auf Knochen. Ich hob Hades’ Gewänder hoch. Im Gewebe konnte
    ich noch immer die gequälten Gesichter ahnen.
    Ich ging zum Ufer. »Seid frei.«
    Ich warf das Gewand ins Wasser und sah zu, wie es davontrieb
    und sich in der Strömung auflöste.
    »Geh zurück zu deinem Vater«, sagte ich zu Nico. »Sag ihm, dass er mir einen Gefallen schuldet, weil ich ihn verschont habe. Finde heraus, was mit dem Olymp passieren soll, und überrede ihn zu
    helfen.«
    Nico starrte mich an. »Ich … ich kann nicht. Jetzt wird er mich hassen. Ich meine … noch mehr.«
    »Du musst«, sagte ich. »Du stehst auch in meiner Schuld.«
    Seine Augen wurden rot. »Percy, ich hab doch gesagt, dass es
    mir leidtut. Bitte … lass mich mit dir kommen. Ich will kämpfen.«
    140/396
    »Hier unten bist du von größerem Nutzen.«
    »Du meinst, du hast kein Vertrauen mehr zu mir«, sagte er
    verzweifelt.
    Ich gab keine Antwort. Ich wusste nicht, was ich meinte. Ich war zu überwältigt davon, was ich eben in der Schlacht geleistet hatte, um klar denken zu können.
    »Geh du zurück zu deinem Vater«, sagte ich und versuchte, nicht zu hart zu klingen. »Bearbeite ihn. Du bist der Einzige, dem er vielleicht zuhört.«
    »Was für eine deprimierende Vorstellung«, seufzte Nico. »Na
    gut. Ich werde mein Bestes tun. Außerdem hat er mir noch nicht alles über meine Mutter erzählt. Vielleicht kann ich noch mehr herausfinden.«
    »Viel Glück. Und jetzt müssen Mrs O’Leary und ich gehen.«
    »Wohin?«, fragte Nico.
    Ich schaute den Höhleneingang an und dachte an den langen
    Aufstieg in die Welt der Lebenden. »Der Krieg beginnt. Es wird Zeit, Luke zu finden.«

    Zwei Schlangen retten mir das Leben
    Ich liebe New York. Man kann im Central Park aus der Unterwelt hüpfen, sich ein Taxi schnappen und die Fifth Avenue runter-fahren, während ein

Weitere Kostenlose Bücher