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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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riesiger Höllenhund hinterherspringt, und
    niemand schaut einen auch nur komisch an.
    Natürlich war der Nebel eine Hilfe. Die Leute konnten Mrs
    O’Leary vermutlich gar nicht sehen, und wenn doch, dann hielten sie sie einfach für einen großen, lauten und sehr freundlichen LKW.
    Ich ging das Risiko ein, mit dem Handy meiner Mutter ein
    zweites Mal Annabeth anzurufen. Ich hatte es im Tunnel schon
    versucht, hatte aber nur den Anrufbeantworter erreicht. Dafür, dass ich im mythologischen Zentrum der Welt war und so, hatte
    ich eine überraschend gute Verbindung gehabt, aber ich wollte
    lieber nicht wissen, was auf der Rechnung meiner Mom stehen
    würde.
    Diesmal meldete sich Annabeth.
    »He«, sagte ich. »Hast du meine Nachricht gehört?«
    »Percy, wo warst du denn bloß? Und deine Nachricht war ziem-
    lich nichtssagend! Wir sind fast krank vor Sorge!«
    »Ich erzähl das alles später«, sagte ich, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie ich das schaffen sollte. »Wo bist du jetzt?«
    »Wir sind unterwegs, wie du gesagt hast, und haben fast den
    Queens-Midtown-Tunnel erreicht. Aber, Percy, was hast du vor?
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    Das Camp ist jetzt fast schutzlos, und nie im Leben können die Götter …«
    »Verlass dich auf mich«, sagte ich. »Bis dann.«
    Ich legte auf. Meine Hände zitterten. Ich wusste nicht so recht, ob das eine späte Reaktion auf mein Bad im Styx war oder eine
    Vorahnung dessen, was ich jetzt tun würde. Wenn das hier nicht klappte, würde meine Unverwundbarkeit mich nicht davor bewahren, in Fetzen gerissen zu werden.
    Es war schon später Nachmittag, als das Taxi mich vor dem Em-
    pire State Building absetzte. Mrs O’Leary sprang auf der Fifth Avenue auf und ab, leckte an Taxis und beschnüffelte Würstchen-
    buden. Niemand schien sie zu bemerken, obwohl manche Leute
    sich umdrehten und verwirrte Gesichter machten, wenn sie ihnen zu nahe kam.
    Ich pfiff sie heran, als drei weiße Lieferwagen an den Straßenrand fuhren. Darauf stand »Erdbeerhof Delphi«, was der Deck-
    name für Camp Half-Blood war. Ich hatte noch nie alle drei Lieferwagen gleichzeitig an einem Ort gesehen, obwohl ich wusste, dass sie unsere Produkte in die Stadt brachten.
    Der erste Wagen wurde von Argus gefahren, unserem vieläu-
    gigen Sicherheitschef. Am Steuer der anderen beiden saßen
    Harpyien, das sind im Grunde ewig übellaunige dämonische Mis-
    chungen zwischen Mensch und Huhn. Wir benutzten die Harpyien
    meistens für Putzarbeiten im Lager, aber auch im dichten
    Stadtverkehr machten sie sich ganz gut.
    Die Türen glitten auf. Eine Gruppe von Campern stieg aus und
    einige sahen ein wenig grün aus nach der langen Fahrt. Ich war froh, dass so viele gekommen waren: Pollux, Silena Beauregard, die Stoll-Brüder, Michael Yew, Jake Mason, Katie Gardner und Annabeth mit den meisten ihrer Geschwister. Chiron stieg als Letzter 143/396
    aus. Seine Pferdehälfte war in seinen magischen Rollstuhl gefaltet, deshalb benutzte er den Lift für Behinderte. Die Ares-Hütte war nicht dabei, aber ich versuchte, nicht zu sauer zu sein. Clarisse war ein blöder Sturkopf. Ende der Durchsage.
    Ich zählte sie durch: insgesamt vierzig Leute aus dem Lager.
    Nicht sehr viele, um einen Krieg auszufechten, aber es war doch die größte Gruppe von Halbbluten, die ich jemals irgendwo außerhalb des Camps gesehen hatte. Alle sahen nervös aus, und das konnte ich verstehen. Wir strahlten vermutlich so viel Halbgott-Aura aus, dass jedes Monster im Nordosten der USA jetzt wusste, wo wir waren.
    Als ich ihnen ins Gesicht schaute – all diesen Campern, die ich seit so vielen Jahren kannte –, flüsterte eine höhnische Stimme in mir: Einer von ihnen ist ein Spion!
    Aber darüber konnte ich jetzt nicht nachdenken. Sie waren
    meine Freunde und ich brauchte sie.
    Dann fiel mir Kronos’ fieses Lächeln ein. Auf Freunde ist kein Verlass. Die lassen einen immer im Stich.
    Annabeth kam zu mir. Sie trug einen schwarzen Tarnanzug,
    hatte sich ihr Messer aus himmlischer Bronze an den Arm
    geschnallt und ihre Laptoptasche über die Schulter geworfen –
    bereit, zuzustechen oder im Internet zu surfen, ganz nach Bedarf.
    Sie runzelte die Stirn. »Was ist los?«
    »Wieso los?«, fragte ich.
    »Du schaust mich so komisch an.«
    Mir wurde klar, dass ich an meine seltsame Vision dachte, in der Annabeth mich aus dem Styx gezogen hatte. »Äh, nichts.« Ich
    wandte mich der restlichen Gruppe zu. »Danke, dass ihr alle
    gekommen seid. Chiron, nach Ihnen.«
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    Mein

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