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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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alter Mentor schüttelte den Kopf. »Ich bin nur gekommen,
    um dir alles Gute zu wünschen, mein Junge. Ich suche den Olymp niemals auf, wenn ich nicht hinbestellt worden bin.«
    »Aber Sie sind unser Anführer.«
    Er lächelte. »Ich bin euer Trainer, euer Lehrer. Ich werde jetzt alle Verbündeten zusammenrufen, die ich nur finden kann. Es ist vielleicht noch nicht zu spät, um meine Zentaurenbrüder um Hilfe zu bitten. Aber du hast die Campbewohner hergerufen, Percy. Du bist der Anführer.«
    Ich wollte widersprechen, aber alle sahen mich erwartungsvoll
    an, sogar Annabeth.
    Ich holte tief Luft. »Na gut, wie ich Annabeth am Telefon schon gesagt habe, wird heute Nacht irgendetwas Übles passieren. Irgendeine Falle soll zuschnappen. Wir brauchen eine Audienz bei Zeus und müssen ihn überreden, die Stadt zu verteidigen. Denkt daran, ein Nein können wir nicht akzeptieren.«
    Ich bat Argus, auf Mrs O’Leary aufzupassen, und beide schienen das nicht gerade toll zu finden.
    Chiron schüttelte mir die Hand. »Du wirst das schon machen,
    Percy. Denk einfach an deine Stärken und sei dir deiner Schwächen bewusst.«
    Das klang verdächtig nach dem, was Achilles mir schon gesagt
    hatte. Dann fiel mir ein, dass Chiron der Lehrer des Achilles
    gewesen war. Das war nicht gerade eine Beruhigung, aber ich
    nickte und versuchte, ihn zuversichtlich anzulächeln.
    »Also los«, sagte ich zu den anderen.
    An der Rezeption im Foyer saß ein Sicherheitswächter und las ein dickes schwarzes Buch mit einer Blume auf dem Einband. Er
    schaute auf, als wir mit klirrenden Waffen und Rüstungen hereinströmten. »Schulklasse? Wir machen gleich dicht.«
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    »Nein«, sagte ich. »Stockwerk sechshundert.«
    Er musterte uns forschend. Seine Augen waren blassblau und
    sein Kopf restlos kahl. Ich wusste nicht, ob er ein Mensch war oder nicht, aber er schien unsere Waffen zu sehen, also wurde er nicht vom Nebel getäuscht.
    »Es gibt kein Stockwerk sechshundert, junger Mann.« Er sagte
    es wie eine vorgeschriebene Phrase, an die er nicht glaubte. »Also trollt euch.«
    Ich beugte mich über den Tresen. »Vierzig Halbgötter locken
    ganz schön viele Monster an. Wollen Sie wirklich, dass wir hier in Ihrem Foyer herumhängen?«
    Er überlegte. Dann drückte er auf einen Knopf und die Tür
    öffnete sich. »Aber beeilt euch.«
    »Sie wollen uns doch bestimmt nicht an den Metalldetektoren
    vorbeischicken«, fügte ich hinzu.
    »Äh, nein«, sagte er zustimmend. »Fahrstuhl rechts. Du kennst
    den Weg ja anscheinend.«
    Ich warf ihm eine goldene Drachme zu und wir marschierten
    durch die Sperre.
    Wir beschlossen, in zwei Gruppen mit dem Fahrstuhl hochzu-
    fahren. Ich war in der ersten. Seit meinem letzten Besuch hatten sie die Fahrstuhlmusik gewechselt – jetzt lief dieses alte Discostück
    »Stayin’ alive«. Ein schreckliches Bild blitzte vor meinem inneren Auge auf: Apollo in Schlaghosen und einem hautengen
    Seidenhemd.
    Ich war froh, als sich die Fahrstuhltüren endlich öffneten. Vor uns führte ein Weg aus schwebenden Steinplatten durch die
    Wolken zum Olymp, der zweitausend Meter über Manhattan hing.
    Ich war schon mehrere Male auf dem Olymp gewesen, aber der
    Anblick verschlug mir noch immer den Atem. Die Häuser funkel-
    ten golden und weiß am Berghang. Gärten blühten auf hundert
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    Terrassen. Duftender Rauch stieg aus den Kohlenpfannen auf, die die kurvenreichen Straßen säumten. Und ganz oben auf dem ver-schneiten Gipfel ragte der Hauptpalast der Götter auf. Er sah so majestätisch aus wie immer, aber irgendwas schien nicht zu stimmen. Dann merkte ich, dass der Berg stumm war – keine Musik,
    keine Stimmen, kein Lachen.
    Annabeth musterte mich. »Du siehst so … anders aus«, sagte sie dann. »Wo warst du denn eigentlich?«
    »Sag ich dir später«, sagte ich. »Weiter.«
    Wir liefen über die Himmelsbrücke zu den Straßen des Olymps.
    Die Läden waren geschlossen. Die Parks waren leer. Zwei Musen
    saßen auf einer Bank und zupften auf flammenden Leiern, aber sie schienen nicht mit dem Herzen dabei zu sein. Ein einsamer Zyklop fegte mit einer ausgerissenen Eiche die Straße. Ein zweitrangiger Gott entdeckte uns von einem Balkon aus, wich zurück und schlug seine Fensterläden zu.
    Wir gingen unter einem riesigen Marmorbogen mit Statuen von
    Zeus und Hera auf beiden Seiten hindurch. Annabeth schnitt vor der Herrscherin der Götter eine Grimasse.
    »Ich hasse sie«, murmelte sie.
    »Hat sie dich verflucht oder so?«,

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