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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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verwandelt hätte. »Dieses Thema solltest du besser auf sich beruhen lassen.«
    Annabeth trat nervös einen Schritt zurück. »Entschuldigung?«
    »Eine ENTSCHULDIGUNG ändert überhaupt nichts!«
    George und Martha ringelten sich um den Caduceus, der schim-
    merte und sich in etwas verwandelte, das verdächtig aussah wie ein Viehtreibestock mit hoher Voltzahl.
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    »Du hättest ihn retten müssen, als das noch möglich war«, knurrte Hermes Annabeth an. »Nur du hättest das gekonnt.«
    Ich versuchte, mich einzuschalten. »Wovon redet Ihr eigentlich?
    Annabeth hat gar nicht …«
    »Verteidige sie ja nicht, Jackson!« Hermes richtete seinen
    Viehtreiber auf mich. »Sie weiß genau, wovon ich rede!«
    »Vielleicht solltet Ihr Euch mal an die eigene Nase fassen!« Ich hätte den Mund halten sollen, aber ich konnte an nichts anderes denken, als dass ich ihn von Annabeth ablenken wollte. Er war in dieser ganzen Zeit gar nicht auf mich wütend gewesen. Sondern
    auf sie. »Wer weiß, was passiert wäre, wenn Ihr Luke und seine Mutter nicht im Stich gelassen hättet!«
    Hermes hob seinen Viehtreiber und fing an zu wachsen, bis er
    drei Meter groß war. Ich dachte, okay, das war’s jetzt.
    Aber als er losschlagen wollte, ringelten George und Martha sich zu ihm und flüsterten ihm etwas ins Ohr.
    Hermes presste die Zähne aufeinander. Er ließ den Viehtreiber
    sinken und der wurde wieder zu einem Stab.
    »Percy Jackson«, sagte er. »Weil du den Fluch des Achilles auf dich genommen hast, muss ich dich verschonen. Du bist jetzt in den Händen der Moiren. Aber sprich nie wieder so zu mir. Du
    weißt ja gar nicht, wie viel ich geopfert habe, wie viel …«
    Seine Stimme versagte und er schrumpfte wieder auf Menschen-
    größe. »Mein Sohn, mein größter Stolz … meine arme May …«
    Er klang so verzweifelt, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Eben noch hatte er uns zu Staub zerschmettern wollen, aber jetzt sah er aus, als ob ihn dringend mal jemand in den Arm nehmen müsste.
    »Bitte, Hermes«, sagte ich. »Es tut mir leid, aber ich muss das wissen. Was ist mit May passiert? Sie hat etwas über Lukes Schicksal gesagt, und ihre Augen …«
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    Hermes funkelte mich an und meine Stimme versagte. Sein
    Gesicht zeigte aber keinen Zorn, sondern Schmerz. Tiefen, unbes-chreiblichen Schmerz.
    »Ich verlasse euch jetzt«, sagte er mit gepresster Stimme. »Ich habe einen Krieg zu führen.«
    Er fing an zu schimmern. Ich wandte mich ab und passte auf,
    dass Annabeth das auch tat, denn sie war noch immer vor Schock erstarrt.
    Viel Glück, Percy, flüsterte die Schlange Martha.
    Hermes glühte mit der Kraft einer Supernova. Dann war er
    verschwunden.
    Annabeth saß vor dem Thron ihrer Mutter und weinte. Ich hätte
    sie gern getröstet, wusste aber nicht, wie.
    »Annabeth«, sagte ich. »Es ist nicht deine Schuld. Ich habe Hermes noch nie so erlebt. Ich nehme an … ich weiß nicht … vermutlich hat er wegen Luke ein schlechtes Gewissen. Und jetzt sucht er einen Sündenbock. Ich weiß nicht, warum er dich so angemacht
    hat. Das hast du wirklich nicht verdient.«
    Annabeth rieb sich die Augen. Sie starrte die Feuerstätte an wie ihr eigenes Totenfeuer.
    Ich trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Das hast du
    doch nicht, oder?«
    Sie gab keine Antwort. Ihr Messer aus himmlischer Bronze war
    an ihren Arm geschnallt – das Messer, das ich in Hestias Vision gesehen hatte. All die vielen Jahre hatte ich nicht gewusst, dass es ein Geschenk von Luke gewesen war. Ich hatte sie oft gefragt, warum sie lieber mit einem Messer kämpfte als mit einem Schwert,
    und sie hatte mir nie eine Antwort gegeben. Jetzt wusste ich es.
    »Percy«, sagte sie. »Was hast du da über Lukes Mutter gesagt?
    Bist du ihr begegnet?«
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    Ich nickte widerstrebend. »Nico und ich haben sie besucht. Sie war ein wenig … anders.« Ich beschrieb May Castellan und den
    seltsamen Moment, als ihre Augen geglüht und sie über das
    Schicksal ihres Sohnes gesprochen hatte.
    Annabeth runzelte die Stirn. »Das ergibt doch keinen Sinn. Aber warum habt ihr sie …?« Ihre Augen weiteten sich. »Hermes hat
    gesagt, dass du den Fluch des Achilles trägst. Und das hat auch Hestia gesagt. Hast du … hast du im Styx gebadet?«
    »Wechsel hier nicht das Thema!«
    »Percy! Hast du, oder hast du nicht?«
    »Äh … ein bisschen vielleicht.«
    Ich erzählte ihr vom Hades und von Nico und wie ich eine Armee aus Toten besiegt hatte. Aber die Vision, in der

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