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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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zurück.«
    Die Truppe des Titanenherrschers zog die Schwerter und griff
    an. Die Hufe ihrer Skelettpferde donnerten über das Pflaster. Unsere Bogenschützen gaben eine Salve ab und holten mehrere
    Feinde aus dem Sattel, aber die übrigen ritten einfach weiter.
    »Zurück!«, rief ich meinen Freunden zu. »Ich halte sie auf!«
    In Sekundenschnelle hatten sie mich erreicht.
    Michael und seine Bogenschützen liefen zurück, aber Annabeth
    blieb neben mir und kämpfte mit ihrem Messer und dem Spiegel-
    schild, während wir uns langsam rückwärts über die Brücke
    zurückzogen.
    Die Kavallerie des Kronos umgab uns, schlug um sich und brüll-
    te Beleidigungen. Der Titan selbst rückte gemächlich vor, als ob er alle Zeit der Welt hätte. Als Herr der Zeit hatte er das wahrscheinlich auch.
    Ich versuchte, seine Leute zu verwunden, nicht zu töten. Das
    machte mich langsamer, aber es waren schließlich keine Monster; es waren Halbgötter, die unter den Bann des Kronos geraten waren. Ich konnte ihre Gesichter unter den Kampfhelmen nicht sehen, 190/396
    aber einige von ihnen waren vermutlich mal meine Freunde
    gewesen. Ich kappte die Beine ihrer Reittiere, worauf die Skelettpferde sich auflösten. Nachdem die ersten Halbgötter zu Boden
    gegangen waren, hielt der Rest es für besser, abzusteigen und mich zu Fuß anzugreifen.
    Annabeth und ich standen Schulter an Schulter und schauten in
    unterschiedliche Richtungen. Eine dunkle Gestalt flog über mich hinweg und ich wagte einen Blick nach oben. Blackjack und Porkpie jagten herbei und traten unseren Feinden die Helme ein, dann schossen sie davon wie übergroße Kamikaze-Tauben.
    Wir hatten fast die Mitte der Brücke erreicht, als etwas Selt-
    sames passierte. Es lief mir eiskalt den Rücken hinunter – wie in der alten Redensart, wenn jemand über dein Grab läuft. Hinter mir stieß Annabeth einen Schmerzensschrei aus.
    »Annabeth!« Ich fuhr herum und konnte sie gerade noch fallen
    sehen, während sie sich an den Arm griff. Ein Halbgott mit bluti-gem Messer stand über ihr.
    Sofort wusste ich, was passiert war. Er hatte versucht, mich zu erstechen, und so, wie er die Klinge hielt, hätte er mich – vielleicht aus purem Glück – ins Kreuz getroffen, in meinen einzigen verletzlichen Punkt.
    Annabeth hatte die Klinge mit ihrem eigenen Körper
    aufgefangen.
    Aber warum? Sie wusste nichts von meiner verletzlichen Stelle.
    Das wusste niemand.
    Ich fing den Blick des feindlichen Halbgottes auf. Er trug eine Augenklappe unter seinem Kampfhelm – Ethan Nakamura, der
    Sohn der Nemesis. Irgendwie musste er die Explosion auf der Prinzessin Andromeda überlebt haben. Ich knallte ihm meinen Schwertgriff mit so viel Wucht ins Gesicht, dass ich seinen Helm
    verbeulte.
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    »Zurück!« Ich zerschnitt die Luft in einem weiten Bogen und
    trieb die anderen Halbgötter von Annabeth weg. »Niemand rührt
    sie an!«
    »Interessant«, sagte Kronos.
    Er ragte auf seinem Skelettpferd über mir auf, die Sense in der Hand. Er sah sich alles aus zusammengekniffenen Augen an, als
    spüre er, dass ich dem Tod nah gewesen war, so, wie ein Wolf die Angst seines Opfers wittert.
    »Tapfer gekämpft, Percy Jackson«, sagte er. »Aber jetzt ist es Zeit, dich zu ergeben … oder das Mädchen stirbt.«
    »Percy, nicht!« Annabeth stöhnte. Ihr Hemd war von Blut
    durchtränkt. Ich musste sie hier herausholen. »Blackjack!«, rief ich.
    Blitzschnell kam der Pegasus herabgeschossen und schlug die
    Zähne um die Riemen von Annabeths Rüstung. Sie jagten über den Fluss davon, ehe irgendjemand reagieren konnte.
    Kronos fauchte. »Bald, sehr bald, werde ich mir eine Pegasus-
    suppe kochen. Aber vorerst …« Er stieg ab und seine Sense
    funkelte im Licht der Morgendämmerung. »Vorerst werde ich
    mich mit einem weiteren toten Halbgott zufriedengeben.«
    Ich fing seinen ersten Hieb mit Springflut ab. Die Wucht er-
    schütterte die ganze Brücke, aber ich hielt ihm stand. Kronos’
    Lächeln wurde unsicher.
    Mit einem Schrei trat ich ihm die Beine weg. Die Sense klapperte über den Boden. Ich stach nach unten, aber er rollte sich zur Seite und kam wieder hoch. Seine Sense flog zurück in seine Hände.
    »Aha.« Er musterte mich und lächelte leicht irritiert. »Du hast also den Mut gehabt, den Styx zu besuchen. Ich musste Luke ganz schön unter Druck setzen, um ihn zu überreden. Wenn du mir stattdessen meinen Wirtskörper geliefert hättest … aber lassen wir das. Ich bin trotzdem noch stärker als du.

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