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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Auferstehung geholfen. Total
    gerecht.«
    Ethan griff nach seinem Schwert, aber Prometheus hielt ihn
    zurück.
    »Aber, aber«, sagte der Titan. »Wir sind in diplomatischer Mission hier.«
    Prometheus musterte mich, wie im Versuch, meinen Zorn zu
    verstehen. Dann nickte er, als ob er soeben einen Gedanken aus meinem Gehirn gefischt hätte.
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    »Das, was mit Luke passiert ist, macht dir zu schaffen«, sagt er.
    »Hestia hat dir nicht die ganze Geschichte gezeigt. Wenn du mehr wüsstest …«
    Der Titan streckte die Hand aus.
    Thalia stieß einen Warnschrei aus, aber ehe ich reagieren kon-
    nte, berührte Prometheus’ Zeigefinger meine Stirn.
    Plötzlich stand ich wieder in May Castellans Wohnzimmer. Kerzen flackerten auf dem Kaminsims und wurden von den Spiegeln an
    den Wänden reflektiert. Durch die Küchentür konnte ich Thalia am Tisch sitzen sehen, während Ms Castellan ihr das verletzte Bein verband. Die sieben Jahre alte Annabeth saß neben ihr und spielte mit einer kleinen Knautschmedusa.
    Hermes und Luke standen im Wohnzimmer.
    Das Gesicht des Gottes verschwamm im Kerzenlicht, als könne
    er sich nicht entscheiden, welche Form er ihm geben sollte. Er trug einen marineblauen Trainingsanzug und geflügelte Reeboks.
    »Warum zeigst du dich gerade jetzt?«, wollte Luke wissen. Seine Schultern waren angespannt, als ob er mit einem Kampf rechnete.
    »In all den Jahren habe ich dich gerufen, habe gebetet, dass du auftauchen würdest, aber nichts ist passiert. Du hast mich bei ihr gelassen.« Er zeigte zur Küche hinüber, als könne er den Anblick seiner Mutter nicht ertragen und noch viel weniger ihren Namen aussprechen.
    »Luke, du musst ihr Ehre erweisen«, mahnte Hermes. »Deine
    Mutter hat ihr Bestes getan. Und ich, ich durfte deinen Weg nicht beeinflussen. Die Kinder der Götter müssen ihren eigenen finden.«
    »Es war also nur zu meinem Besten, dass ich auf der Straße
    aufgewachsen bin, mich selbst versorgen und gegen Monster käm-
    pfen musste.«
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    »Du bist mein Sohn«, sagte Hermes. »Ich wusste, dass du die
    Fähigkeit dazu hattest. Ich bin als Baby aus meiner Wiege gek-
    rochen und habe mich auf den Weg nach …«
    »Ich bin aber kein Gott! Wenigstens einmal hättest du etwas
    sagen können. Du hättest mir helfen können, als …« Er holte zitternd Atem und wurde leiser, damit er in der Küche nicht zu hören war.
    »Als sie einen ihrer Anfälle hatte und mich geschüttelt hat und schreckliche Dinge über mein Schicksal gesagt hat. Als ich mich im Schrank versteckt habe, damit sie mich nicht findet, mit diesen …
    diesen leuchtenden Augen. Hat es dich überhaupt interessiert, dass ich solche Angst hatte? Hast du überhaupt gewusst, dass ich
    weggelaufen bin?«
    In der Küche plapperte Ms Castellan vor sich hin, schenkte für Thalia und Annabeth Kool-Aid ein und erzählte Geschichten über Luke als Baby. Thalia rieb sich nervös das verbundene Bein. Annabeth schaute ins Wohnzimmer und hielt für Luke ein verkokeltes Plätzchen hoch. Ihre Lippen formten die Frage: Können wir jetzt gehen?
    »Luke, mir ist das alles sehr wichtig«, sagte Hermes langsam.
    »Aber Götter dürfen nicht direkt in sterbliche Angelegenheiten eingreifen. Das besagt eines unserer uralten Gesetze. Vor allem, wenn dein Schicksal …« Er verstummte. Er starrte die Kerzen an, als ob ihm etwas Unangenehmes eingefallen wäre.
    »Was?«, fragte Luke. »Was ist mit meinem Schicksal?«
    »Du hättest nicht zurückkommen dürfen«, murmelte Hermes.
    »Es ist für euch beide eine Qual. Aber ich sehe jetzt ein, dass du zu alt bist, um ohne Hilfe auf der Flucht zu sein. Ich werde mit Chiron im Camp Half-Blood sprechen und ihn bitten, dich von einem
    Satyrn holen zu lassen.«
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    »Wir kommen sehr gut ohne deine Hilfe zurecht«, knurrte Luke.
    »Und was wolltest du über mein Schicksal sagen?«
    Die Flügel an Hermes’ Reeboks flatterten ruhelos. Er musterte
    seinen Sohn, als versuchte er, sich dessen Gesicht einzuprägen, und plötzlich durchflutete mich ein Gefühl von Kälte. Mir ging auf, dass Hermes wusste, was May Castellans Gemurmel zu bedeuten
    hatte. Keine Ahnung, wieso, aber als ich in sein Gesicht schaute, war ich mir sicher. Hermes wusste, was eines Tages mit Luke ges-chehen würde; dass er den Weg des Bösen einschlagen würde.
    »Mein Sohn«, sagte er. »Ich bin der Gott der Reisenden, der
    Gott der Straßen. Wenn ich eins weiß, dann, dass du deinen eigenen Weg finden musst, auch wenn es mir das Herz

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