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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Konzentrat anzumischen, aus dem Aunt Annie’s Worcestershire-Sauce hergestellt wird.«
    »So sieht es aus«, sagte Claire. Man merkte deutlich, wie schwer es ihr fiel, nicht die Augen zu verdrehen.
    »Aber findet ihr das denn nicht
total
verrückt?« Percy schüttelte den Kopf.
    »Na ja«, entgegnete John vorsichtig, »Tante Annie war wohl auch etwas verrückt. Ich meine, so richtig. Also, ähm, na ja …«
    »Tante Annie hatte, wie viele Darkmoors vor ihr und wie vermutlich auch noch viele nach ihr, nicht alle Tassen im Schrank«, sagte Claire mit Nachdruck. »Brauchst gar nicht so herumzudrucksen, John.« Und an Percy gewandt fügte sie grinsend hinzu: »Deine lieben Verwandten sind etwas plemplem. Kann gut sein, dass auch Linda und ich eines Tages in der Klapsmühle enden, so wie die gute Annie. Wir sind hier alle ein bisschen verrühüüüückt, ist dir das noch nicht aufgefallen?«
    »Äh, ja, doch, nein, ich weiß nicht …« Percy wurde rot.
    »Muss dir nicht peinlich sein«, sagte Claire. »Du bist ja selbst auch nicht ohne, oder? Auf jeden Fall liest du eindeutig zu viele Gruselgeschichten.«
    Tatsächlich hatte Percy gerade an den Roman
Graf Orlock im Wald des Wahnsinns
gedacht und blickte beschämt auf die Tischplatte. Dann bekam er plötzlich eine Gänsehaut, die allerdings nichts mit dem verrückten Graf Orlock zu tun hatte.
    »Wisst ihr, was? In meinem Albtraum hat Dr. Uide mir befohlen, etwas für ihn zu beschaffen. Vielleicht hat er damit ja das Amulett von Brenda gemeint. Er hat gedroht, meine Mutter zu enthaupten, wenn ich es nicht tue. Genauso wie er es schon mit meinem Vater getan hatte …« Percy schwieg und alle sahen ihn betreten an.
    Dann sagte Linda: »Wenn wir so weitermachen, werden wir
wirklich
bald wahnsinnig, weil wir uns nämlich nur im Kreis drehen, und das ist das
Schlimmste
für einen Detektiv. Wir müssen jetzt Ruhe bewahren, die Fakten zusammentragen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Das ist der einzige Weg, um alle Geheimnisse zu lüften, den Spion zu enttarnen und Percys Eltern zu finden.«
    »Gut«, sagte Claire, setzte sich betont gerade hin und trank ihren Tee aus. »Dann spitz mal deinen Bleistift und schreib mit. Erstens: Percy wird von jemandem, der einen Tweed-Anzug trägt, bespitzelt. Wir wissen nicht, ob diese Person mit dem Spion identisch ist, aber wir wissen, dass es
unmöglich
Tante Agatha sein kann.« Dabei sah sie John eindringlich an. »Tante Agatha ist zwar von unverwüstlicher Gesundheit, aber sie ist
alt
und sie geht an einem
Stock
. Sie hätte
niemals
so schnell laufen können wie ein Wiesel, eine Fähigkeit, die der Tweed-Spitzel aber besitzt.«
    »Zweitens«, fuhr nun Linda fort, »Onkel Eric verdächtigt Percy und seine Eltern aus bislang ungeklärten und
scheinbar
blödsinnigen Gründen, etwas mit dem Spionagefall zu tun zu haben.«
    Percy räusperte sich und sagte langsam: »Drittens: Ich kann
Grand Duc
reiten, den gefährlichsten Hengst in eurem Stall. Und zwar, ohne jemals auf dem Rücken eines Pferdes gesessen oder Reitunterricht bekommen zu haben.« Er räusperte sich wieder.
    »Brauchst nicht zu hüsteln.« Linda tippte mit ihrem goldenen Bleistift auf das Notizbüchlein. »Ich habe alles notiert.«
    Percy nickte. »Daraus folgt viertens: Mit mir stimmt etwas nicht. Dieses Kribbeln, das ich manchmal spüre, das Gefühl, jemand anders zu sein, der Eindruck, schon einmal hier gewesen zu sein – all das hat nichts damit zu tun, dass meine Eltern verschwunden sind.«
    Percy holte tief Luft und wartete, was passierte. Als er sah, dass Claire nickte, John nervös einen Keks aß und Linda seine Worte in ihr Büchlein schrieb, entspannte er sich. Zuerst konnte er sich seine plötzliche Erleichterung nicht richtig erklären, aber dann fiel ihm Dolores ein, die Heldin aus dem Roman
Der unheimliche Abt
. Deren Problem war ja auch, dass ihr keiner glauben wollte, was sie Unheimliches erlebt hatte. Und etwas Unheimliches wird umso schrecklicher, je mehr alle so tun, als existierte das Ganze nur in der Einbildung desjenigen, der es erlebt hat.
    Als ob Claire seine Gedanken gelesen hätte, sagte sie nach einer kurzen Pause: »Fünftens: Percys Albtraum der vorletzten Nacht muss genauer untersucht werden. Er scheint mehr als nur ein gewöhnlicher schlechter Traum gewesen zu sein und eine geheime Botschaft zu enthalten, und …«
    »Außerdem müssen wir diese Zimmer suchen, die Percy entdeckt hat«, unterbrach Linda ihre Schwester. »Wenn ich das richtig

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