Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk
mir runter!«
»Wen? Den Feuerwehrschlauch?« Claire zog die Augenbrauen hoch.
»Wieso Feuerwehrschlauch?«, fragte Percy verdattert.
»Weil du dich bei deinem heldenhaften Einsatz in einem von Onkel Adalberts Löschgeräten verheddert hast. Der Schlauch ist hier aus dem Schrank gepurzelt und hat dich unter sich begraben, du Schlaukopf. Ich frage mich mittlerweile, ob Onkel Eric nicht doch recht hat mit seinem Genörgel, dass Onkel Adalbert uns irgendwann noch einmal das ganze Schloss abfackeln wird. Wenn er es für nötig hält,
solche
dicken Feuerwehrschläuche in Schränken zu deponieren, rechnet er ja wohl selbst mit einem Großbrand.« Sie half Percy, unter dem schweren und rauen Gummi hervorzukriechen.
»Wisst ihr, wohin die Tür führt?«, fragte Percy, um von seiner missglückten Jagd auf den Spion abzulenken.
Claire und Linda schüttelten die Köpfe.
»Könnte sein, dass man an dieser Stelle in ein Zwischengeschoss kommt und den Fahrstuhl erreicht, aber das Schloss ist verriegelt«, sagte Linda. »Kommt, wir kehren um. Jim wartet oben auf uns, er wollte nicht mit in den Lastenaufzug. «
Percy stand auf und hielt sich dabei an einer schwarzen Ritterrüstung fest, die neben der Klappe mit den Löschgeräten auf einem roten Sockel stand. Nachdem sie den Feuerwehrschlauch, so gut es ging, zurück in den Wandschrank befördert hatten, liefen sie mit gesenkten Köpfen den Gang zurück. John keuchte und schnaufte wie eine alte Dampflok und die Zwillinge schwiegen frustriert.
»Sehr merkwürdig«, flüsterte John Percy zu.
»Was meinst du?«, wisperte er zurück.
»Dass sich die Darkmoors in ihrem eigenen Schloss nicht auskennen. Ist mir schon oft aufgefallen. Ich meine, die sind doch hier
zu Hause
, und trotzdem hat man den Eindruck, dass es jede Menge Türen gibt, von denen keiner genau weiß, wohin sie führen …«
»Wahrscheinlich ist das Schloss einfach zu groß und zu verwinkelt«, meinte Percy und musste erneut an die Geheimtür denken, durch die er zu den Zimmern mit den schönen Büchern und dem ägyptischen Sarkophag gelangt war.
»Was tuschelt ihr zwei denn da schon wieder?«, fragte Claire und wandte sich zu ihnen um. Percy hatte seine Cousine noch nie so missmutig erlebt.
»Jetzt keinen Streit, Schwesterherz«, sagte Linda und blieb stehen. »Mir ist plötzlich so einiges klar geworden.«
Alle sahen sie gespannt an.
»Ich glaube, nur die Knochenbande kann uns jetzt noch weiterhelfen!«, sagte sie dann und blickte verschwörerisch in die Runde.
»Wenn du nicht sofort damit herausrückst, wer diese dämliche Knochenbande ist, trete ich dir gegen das Schienbein«, zischte Claire am nächsten Morgen beim Frühstück. Da sie für diese Drohung von ihrer Schwester nur ein müdes Lächeln erntete, trat sie tatsächlich unter dem Tisch nach ihr, traf aber nur das Tischbein und wurde noch wütender.
»Nach dem Frühstück«, wiederholte Linda betont gleichmütig. Mehr war seit gestern Mittag nicht mehr aus ihr herauszubekommen gewesen.
Claire grummelte noch eine Weile vor sich hin, beschloss dann aber, sich den Appetit auf die leckeren
Baked Beans
und den Toast mit Erdbeermarmelade nicht verderben zu lassen.
Schließlich tupfte sich Linda den Mund mit ihrer Serviette ab, stand auf und führte ihre Schwester zusammen mit Percy und John aus dem Speisesaal in Richtung Kellertreppe. Percy war nicht gerade begeistert über diese Wegwahl, behielt seine Bedenken aber für sich.
»Hast du nicht geträumt, dass Cyril und Jason dich zu einem Folterkeller gebracht haben?«, raunte John Percy zu.
Percy nickte.
»Kannst du dich noch daran erinnern, wo sie dich entlanggeführt haben?«, fragte John weiter. »Manchmal träumt man ja von Dingen, die dann in der Wirklichkeit so ähnlich sind …«
Bei dem Gedanken, dass irgendetwas in der Wirklichkeit so ähnlich wie die Folterkammer oder die Irrenanstalt von Dr. Uide war, bekam Percy eine Gänsehaut.
»Ich hatte im Traum eine Augenbinde um«, erklärte er leise.
»Euer Getuschel wird mir langsam unheimlich«, sagte Claire. »Es reicht schon, dass Linda mit ihrer Knochenbande so ein Theater macht, da braucht ihr nicht auch noch anzufangen!«
»Ich habe Percy nur gefragt, ob er sich …«
»Wir sind da«, unterbrach Linda sie und zeigte auf eine hölzerne Tür, die in den Boden vor ihnen eingelassen war. Direkt daneben standen zwei alte Fässer, die schwer und unhandlich aussahen.
»Wie meinst du das?«, wollte Claire wissen.
»Dahinter ist eine
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