Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk
interessiert auf.
»Geisterbeschwörungen, Tischerücken und klopfende Gläser zum Beispiel«, antwortete Percy anstelle seines Onkels. »Überhaupt alles, was mit Magie zu tun hat. Sachen wie Pendeln, Kartenlegen und so …«
Alle schauten ihn an und er wurde rot.
»Haben wir dir schon erzählt, dass Percy wahrscheinlich der uneheliche Sohn von Onkel Allan ist?«, fragte Claire ihren Onkel. »Brauchst nicht so verlegen aus der Wäsche zu gucken, Percy. Ist doch keine Schande, ein echter Darkmoor zu sein.«
Onkel Adalbert hob beide Augenbrauen und setzte geräuschvoll seine Teetasse ab. »Wie kommt ihr denn darauf? « Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er Claires Theorie für erstaunlich, aber nicht abwegig hielt.
»Wir haben in Onkel Allans verborgenen Räumen ein Gemälde entdeckt, ein ziemlich romantisches Gemälde, wenn du verstehst, was ich meine. Und bei der jungen Dame, die darauf zu sehen war, handelte es sich um Percys Mutter! Stimmt doch, oder?« Claire blickte auffordernd zu Percy hinüber, der sich inzwischen hinter seiner Teetasse verschanzt hatte.
»Nun ja«, meinte er, »
kann
sein, dass das tatsächlich Mama war, auf dem Bild. Auf jeden Fall jemand, der ihr ziemlich ähnlich sieht.«
»Papperlapapp«, widersprach Claire. »Das war Tante Leo nore, so sicher wie das Amen in der Kirche.«
»Das ist mir bei meinen Besuchen in Allans Gemächern nie aufgefallen. Ist das Bild bei dem Brand beschädigt worden? «, erkundigte sich Onkel Adalbert.
»Zum Glück nicht«, sagte Claire. »Es hat nur in Onkel Allans Arbeitszimmer und in dem großen Bibliotheksraum gebrannt. Sonst wäre das Bild jetzt so schwarz und rußig wie die Innenseite eines Kamins.«
»Was ist denn eigentlich geschehen, als ihr wieder nach England gekommen seid?«, fragte Linda. Sie hatte bislang eifrig in ihr Notizbuch geschrieben und klappte es nun wieder zu. »Du hattest etwas von einem Streit gesagt?«
»Ähm, ja«, erinnerte sich Onkel Adalbert. »Allan hatte diesen okkultistischen Ansatz, um die Fundstücke aus der unsichtbaren Pyramide zu untersuchen, und ich natürlich einen streng wissenschaftlichen. Wir haben uns darüber im Laufe der Jahre immer mehr in die Haare gekriegt. Wie ihr vielleicht wisst, wurde Allan schon sehr früh unser Familienoberhaupt, weil euer Großvater zwei Jahre nach unserer Expedition bei einer Fuchsjagd tödlich verunglückte.«
»Ja, der arme Opa Arthur«, sagte Claire. »Er ist vom Pferd gestürzt.«
»Ganz so war es nicht«, meinte Onkel Adalbert und hüstelte ein paarmal, bevor er fortfuhr: »In Wahrheit hatten er und Maxwell McMurdoch ein wenig zu tief ins Glas geschaut, und die beiden haben gewettet, dass sie es schaffen, den Fuchs aus seinem Bau zu holen. Also,
ohne
ihre Hunde. Nun ja, dann haben die beiden Gentlemen angefangen, sich wie die Maulwürfe in den Fuchsbau zu graben, jeder von einer Seite. Maxwell hatte nicht ganz so viel Whisky intus wie Arthur, und er hat aufgegeben, als es noch möglich war, ihn an seinem Hinterteil aus der Erde zu ziehen. Bei Arthur kam leider jede Hilfe zu spät … Seit diesem Vorfall sind unsere Familien verfeindet. Die Würzsaucen-Konkurrenz kam erst später.«
»Unglaublich!« Linda schüttelte den Kopf. »Dann war Opa Arthur ja noch beknackter als Onkel Eric.«
»Tja, auf jeden Fall wurde Allan mit siebzehn Jahren unser Familienoberhaupt«, sagte Onkel Adalbert. »Für unser gemeinsames Forschungsprojekt war das nicht gerade förderlich, weil Allan etwas, äh, weil ihm seine neue Stellung etwas zu Kopf stieg.«
»Meinst du mit eurem Forschungsprojekt die Untersuchung der Leuchtsteine und der Pergamentrolle?«, erkundigte sich Percy. Er hatte aufgehört, grüblerisch auf der Matratze zu hocken. Stattdessen war er zur Bettkante gerückt und wippte unruhig vor und zurück.
»Genau«, sagte Onkel Adalbert, »Annie, Allan und ich wurden so etwas wie eine verschworene Gemeinschaft. Ähnlich eurer Detektivbande, die ihr gegründet habt. Euer Vater hat mir vorhin am Buffet davon erzählt …«
»Verdammt!«, unterbrach ihn Claire. »Papa haben wir ja ganz vergessen! Hat es dich eben gar nicht gewundert, dass Onkel Eric behauptet hat, er sei jetzt das Familienoberhaupt? «
»Ach weißt du, bei Eric wundert mich eigentlich gar nichts mehr, aber jetzt, wo du es sagst …«
Schnell erzählten Claire und Linda ihrem Onkel, was in der vergangenen Nacht geschehen war.
»… deswegen wollten wir zu dir«, schloss Linda ihren Bericht. »Onkel Eric
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