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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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keine Überreste Djobokurs darin zu finden. Der Sarkophag war leer, bis auf eine kleine Spinne und eine Art Glasscherbe. Natürlich kam uns das ziemlich merkwürdig vor, aber wir hatten keine Zeit, uns damit eingehender zu befassen. Inzwischen fielen schon die Tonfiguren von ihren Podesten und Annie und ich wären fast von einer Katzenstatue erschlagen worden.« Onkel Adalbert nahm sich einen weiteren Keks. Mittlerweile hatten sich auch Claire und Linda von dem Schreck über die auseinanderfallende Mumie erholt und begannen, an dem frischen Gebäck zu knabbern. Nur Percy schien keinen rechten Appetit zu haben. Er knetete seine Unterlippe und wirkte sehr nachdenklich.
    Nachdem Onkel Adalbert sich einige Kekskrümel mit einem ölverschmierten Lappen aus dem Gesicht gewischt hatte, fuhr er fort: »Wir hatten keine Zeit, uns einen Plan zurechtzulegen, aber irgendwie waren wir alle davon ausgegangen, dass wir uns in dem Sarkophag gewissermaßen unterstellen wollten, bis der Steinschauer vorüber war. Nur wurde der leider immer heftiger.
Die Pyramide stürzt ein
, sagte Allan und vermutete, dass dieses Einstürzen ein Schutzmechanismus war, der verhindern sollte, dass jemand das Grab Djobokurs mit der Pergamentrolle verlassen konnte. Ich stritt mich noch eine Weile mit ihm, weil ich mir sicher war, dass die Erbauer der Pyramide die grünen Leuchtsteine schützen wollten, aber schließlich einigten wir uns alle darauf, dass unser letztes Stündlein geschlagen hatte. Als gute Briten wollten wir zum Abschied noch einmal
God save the King
anstimmen, als unser bislang aufrecht stehender Sarkophag plötzlich nach hinten kippte und abwärtssauste. Wir erwarteten, jede Sekunde am aufgetürmten Geröll zu zerschellen, aber es passierte etwas völlig anderes. Mit einem Platschen landeten wir in einem unterirdischen See! Kleine Wellen schlugen sacht gegen den Sarkophag. Wir öffneten den Deckel und vollständige Dunkelheit umgab uns. Also packte ich meine beiden Leuchtsteine aus und hielt sie in die Höhe. Es war erstaunlich, wie hell ihr Licht plötzlich strahlte. Wir befanden uns in einem Tunnel, durch den ein breiter Strom floss. Von Weitem hörten wir noch das Getöse der in sich zusammenstürzenden Pyramide, aber den Fluss schien das nicht weiter zu stören. Er floss still und träge vor sich hin. Vor Erschöpfung machten wir alle für einen Moment, aus dem wohl zwei oder drei wurden, die Augen zu. Als wir wieder aufwachten, waren wir jedenfalls auf einmal auf dem Nil. Der Mond stand am Himmel, die Sterne leuchteten, es war eine ganz wunderbare Nacht.«
    Claire schluckte einen Kekskrümel hinunter. »Was für eine Geschichte! Du kannst ja nicht nur Maschinen erfinden, sondern auch richtig toll erzählen, Onkel Adalbert.«
    »Danke für das Kompliment«, erwiderte er. »Ich wünschte allerdings, unser Abenteuer in Ägypten wäre tatsächlich eine Geschichte oder ein Kapitel aus einem der Romane, die Allan damals so gern las.«
    »Was waren das denn für Romane?«, fragte Percy. Alle zuckten ein wenig zusammen, weil er so lange still gewesen war.
    »Ziemlich gruselige«, antwortete Onkel Adalbert. »
Der Fluch der Mumie
und solche Sachen.«
    »Den kenne ich auch«, begann Percy, nahm sich dann aber nur einen neuen Keks, den er schweigend und grübelnd verzehrte.
    »Ach, daher weht der Wind!« Claire lachte auf. »Also hat sich Onkel Allan die wandelnde Mumie wohl nur eingebildet. «
    »Da müssten wir sie uns schon
alle
eingebildet haben«, entgegnete Onkel Adalbert. »Aber genau darüber haben wir uns auch die darauffolgenden Jahre gestritten. Allan war der festen Ansicht, dass es so etwas wie eine okkulte Wissenschaft gab, die im Verborgenen von Menschen wie Lionel Darkmoor betrieben wurde und mit der sich Phänomene wie die wandelnde Mumie erklären ließen.«
    »Was bedeutet
okkult?
«, fragte Linda. Sie hatte wieder ihr kleines Notizbuch gezückt, weil sie offenbar der Ansicht war, dass dieser Teil von Onkel Adalberts Ausführungen für die Knochenbande von Bedeutung sein könnte.
    »Das wissen die Okkultisten selbst nicht so genau«, antwortete ihr Onkel mit einem leicht abschätzigen Lächeln. »Der Begriff kommt jedenfalls von dem lateinischen Wort
occultum
und das heißt
das Geheimnisvolle
. Natürlich versucht auch jeder
normale
Forscher oder Erfinder
das Geheimnisvolle
in der Natur zu entdecken, aber die Okkultisten haben da etwas, hm … merkwürdige Methoden.«
    »Was denn für welche?« Claire setzte sich

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