Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
der Maschine gleiten.
»Nicht anfassen!«, rief Percy.
»Wieso?« Linda sah ihn herausfordernd an. »Du hast mit Dr. Uide vorhin doch auch daran hantiert.«
»
Was?
« Percy fuhr erschrocken herum. »Das kann doch nicht …« Er stockte und rieb sich wieder über seine trockene Haut. »Es ist, als wären die letzten Stunden einfach aus meinem Gehirn gelöscht«, sagte er mit einem Gesichtsausdruck, als ob er in eine saure Zitrone gebissen hätte.
Und plötzlich fiel ihm auf, dass auch von der Maschine dieser seltsame, unangenehme Geruch ausging, den er schon bei ihrer Ankunft im Leuchtturm und bei den Tanks wahrgenommen hatte … Diese Mischung aus Lösungsmitteln und Kohlsuppe. Doch hier war der Gestank plötzlich so durchdringend, dass man ihn nicht nur in der Nase hatte, sondern regelrecht auf der Zunge spürte.
»Riecht ihr das auch?«, fragte Percy.
»Ja«, bestätigte Claire. »Kohlsuppe. Und ein Schuss Aunt Annie’s Worcestershire-Sauce, genau wie …«
Weiter kam sie nicht mit ihrer Erklärung, denn wie aus dem Nichts erschütterte eine gewaltige Explosion den Raum.
»Heiliger Strohsack!«, rief Claire. »Wir hätten diesen irren Irrenarzt nicht entkommen lassen dürfen.«
»Der hat unten in dem Labor etwas in die Luft gejagt!« Linda zeigte mit der rechten Hand auf die Tür, durch die Dr. Uide verschwunden war.
Dicker grüner Rauch quoll darunter hervor. Kurz darauf hörten die Freunde eine weitere Explosion und berstendes Glas. Dann hallte ein lang gezogener Schrei zu ihnen herauf, der allen das Blut in den Adern gefrieren ließ.
»Das war nicht Dr. Uide«, stellte Claire fest.
»Ich will gar nicht wissen, wer das war«, kreischte John hysterisch. »Ich will jetzt sofort hier raus!«
Percy strich sich seine Haare aus dem Gesicht. Er hatte eine dunkle Ahnung, wer – oder besser gesagt,
was
da so geschrien hatte.
»Der fackelt das Labor ab, damit uns der Rückweg versperrt ist und wir mit dem Leuchtturm verbrennen«, sagte er. »Wahrscheinlich ist die grüne Flüssigkeit in den Tanks leicht entzündlich und explosiv.« Er starrte wie hypnotisiert in den grünen Rauch, der immer dichter und dichter wurde. Und dann fiel ihm plötzlich ein, dass er Jim dort gleich am Eingang hatte liegen sehen, kurz bevor die unheimliche Stimme sein Denken übernommen hatte.
»Wir müssen hier
so schnell wie möglich
raus!«, wiederholte John.
»Aber nicht ohne Jim!«, schrie Percy.
Eine dritte gewaltige Explosion erschütterte den ganzen Leuchtturm. Wieder war das Klirren von Glas zu hören und wenig später erneut ein grauenhafter Schrei.
»Jim liegt dort hinten«, rief Percy mit belegter Stimme. »Bei der Tür, durch die Dr. Uide entwischt ist!«
Claire überholte Percy und rannte zu dem Durchgang, der zu dem Flur mit der Klapptreppe führte. Dort waberte immer dichter werdender grüner Rauch. Blitzschnell lief sie auf die Tür zu, doch die giftigen Dämpfe nahmen ihr alle Sinne. Sie fiel auf die Knie und kippte nach vorn um.
Percy lief sofort zu ihr, dicht gefolgt von Linda.
»Nicht in den Rauch!«, rief sie, missachtete aber ihre eigene Warnung, indem sie Percy kurzerhand abdrängte und zu ihrer Schwester sprang. Obwohl Linda die Luft anhielt, begann sie sofort zu taumeln, konnte sich aber vorerst noch auf den Beinen halten.
»Wir müssen eine Kette bilden«, keuchte John, der Percy in diesem Moment erreichte.
Percy nickte und warf sich auf den Boden. John packte ihn am Knöchel und Percy holte tief Luft und robbte los. Linda hatte unterdessen zwar Claire zu fassen bekommen und ein Stückchen von der Tür fortgezerrt, aber sie befand sich immer noch in der Rauchwolke und begann zu husten, sodass sie ebenfalls den giftigen Qualm einatmete. Sofort brach auch sie zusammen.
Percy packte seine beiden Cousinen an den Handgelenken und hoffte, dass John ihn sehen konnte. Denn er hatte keine Möglichkeit, ihm ein Zeichen zu geben, und spürte bereits, wie der Rauch in seine Nase drang. Der Geruch von Kohlsuppe vermischt mit Lösungsmitteln war so stark und stechend, dass sein Magen rebellierte. Nur mit großer Willensanstrengung schaffte er es, sich nicht zu übergeben. Warum zog John denn nicht? Das Brennen in seiner Nase wurde immer stärker und der Brechreiz war kaum noch auszuhalten. Doch gerade als er das Bedürfnis, den Mund zu öffnen und nach Luft zu schnappen, nicht mehr unterdrücken konnte, wurde er mit einem gewaltigen Ruck nach hinten gerissen. Fast hätte er dabei vor Schreck die Zwillinge
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