Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
aufs Fahren konzentrieren musste.
Die Straße lag so voller Schnee, dass kaum noch ein Durchkommen war, und dicke Flocken flogen unablässig gegen die Windschutzscheibe. Da der rechte Scheibenwischer ausgefallen war, konnte man fast nichts sehen. Auch ein besserer Autofahrer als Onkel Toby hätte auf der verschneiten Straße Schwierigkeiten bekommen.
John und Percy pressten ihre Nasen gegen die Seitenscheiben des Land Rovers und spähten nach draußen. Der Schnee hatte sich im Fahrtwind etwas gelöst, sodass die Jungen nun ein wenig von ihrer Umgebung erkennen konnten. Percy blickte sich nervös nach hinten um, während John die Gefahr eher von vorn vermutete.
»Da bewegt sich etwas«, flüsterte Percy seinem Cousin zu. »Vielleicht ist es das Auto von Charles McMurdoch, das uns verfolgt.«
»Nein, das glaube ich nicht«, antwortete John leise. »Er würde nicht ohne Scheinwerfer fahren, weil das Risiko bei dem Wetter zu groß ist, im Straßengraben zu landen. Und die Scheinwerfer würden wir sehen.«
Percy lehnte sich für einige Sekunden in seinem Sitz zurück, rutschte dann aber wieder vor und drückte sein Gesicht erneut gegen die Scheibe.
Plötzlich zischte John: »Da! Die Schatten kommen auf uns zu.«
»Das sind nur die Bäume«, flüsterte Percy zurück.
»Was tuschelt ihr beiden da eigentlich die ganze Zeit?«, erkundigte sich Claire, die sich mit Linda neben Onkel Toby auf den Beifahrersitz gequetscht hatte.
»Nichts«, versicherten ihr die Jungen gleichzeitig. Dann wurden sie nach vorn geworfen, weil Onkel Toby scharf gebremst hatte.
»Meine Güte!«, beschwerte sich Claire. »Autofahren ist wirklich nicht deine Stärke.«
»
Parbleu!
«, rief Onkel Toby. »
Non!
« Dann lachte er und drehte sich zu seinen Fahrgästen um. »Ihr müsst mich für eine Sekunde entschuldigen«, meinte er mit einem Lächeln. »Es pressiert nun doch recht arg.«
Claire schüttelte den Kopf. »Du wirst im Schnee stecken bleiben und dich noch mehr erkälten«, sagte sie, aber allen war klar, dass sie eigentlich nicht um das Wohl ihres Onkels besorgt, sondern eher von der Verzögerung der Fahrt genervt war.
»
Excusez-moi
«, sagte Onkel Toby. »Ich werde mich wirklich beeilen!«
Dann stieg er aus dem Wagen und wurde sofort von dem Schneetreiben verschluckt.
Claire stieß einen Seufzer aus.
»Wir rollen!«, rief Percy unvermittelt.
»Ach, Quatsch«, sagte Claire. »Onkel Toby ist doch noch gar nicht …«
»Wir rollen!«, schrie nun auch John. Er fuchtelte aufgeregt mit den Händen herum. »Wir rollen!«
»Nichts wie raus!« Percy wollte die Tür öffnen, aber sie war verriegelt. »Andere Seite!«, brüllte er.
Linda reagierte blitzschnell und riss am Hebel der Beifahrertür. Ohne Erfolg. »Die ist auch zu!«
Claire rief etwas, das sich wie ein Fluch von Onkel Archibald anhörte.
»Onkel Toby!«, kreischte John. »Hilfe!
Hilfe!
«
»Spar dir deine Puste«, sagte Claire. »Der Blödmann hört uns bestimmt nicht. Und selbst wenn, würde er mit seinen dicken Dackelbeinen sowieso nicht hinter dem Wagen herkommen. «
Die Mitglieder der Knochenbande wurden nach links und rechts geschleudert, und Jim begann, ängstlich zu jaulen. Vor den Fenstern huschten verschneite Tannenzweige und Äste vorbei. Ihre Fahrt bergab wurde immer schneller. Sie hörten es ächzen und kratzen, während der Land Rover wie ein wilder Eber durch das Unterholz brach.
»Dieser Trottel hat vergessen, die Handbremse festzustellen!« Claire wollte neben das Lenkrad langen und an dem Griff ziehen, aber im selben Moment holperte der Wagen über einen Stein und sie wurde nach vorn katapultiert. Dabei stieß sie mit dem Kopf gegen das Lenkrad und rutschte benommen in den schmalen Raum zwischen Gaspedal und Sitz. Sie streckte kraftlos ihre Hand aus, bevor sie in sich zusammensackte.
Der Land Rover setzte seine Höllenfahrt fort und rollte über eine Wurzel. Dabei wäre er fast umgestürzt, wenn ihn nicht ein Baum aufgehalten hätte. Quietschend kratzten die Zweige über den Lack und peitschten gegen die Fenster.
Linda hatte sich umgedreht und klammerte sich verzweifelt an der Sitzlehne fest. Der Geländewagen schlidderte mit immer größerer Geschwindigkeit bergab, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er frontal gegen eine Eiche oder eine dicke Tanne prallen würde.
»Das überleben wir nicht«, keuchte John.
»Wir haben schon Schlimmeres überlebt«, stöhnte Claire aus dem Fußraum, hörte sich aber selbst nicht besonders
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